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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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hatte, ergab die Befragung des Arbeiters, der die Leiche gefunden hatte, nichts Brauchbares. Inspektor Gruber hatte die wenigen Fakten notiert und war gerade auf dem Weg zurück zum Einsatzwagen, als sich ihm ein vierschrötiger Mann mit rasiertem Schädel in den Weg stellte. Auf seinem Sakko steckte gut sichtbar ein Royal-Ausweis.
    „Slobodan Petrovic“, stellte sich der Mann vor, „ich bin der Sicherheitschef von Royal International. Einfach schrecklich, was da passiert ist. Bogdan Drakovic und ich, wir standen uns sehr nahe.“
    „Herr Petrovic, haben Sie eine Idee, wer so etwas machen könnte?“, fragte Gruber und schlug eine neue Seite in seinem Notizbuch auf.
    „Ich hätte es ihm nicht zugetraut, aber wenn ich so darüber nachdenke … ausgeschlossen ist es nicht“, erwiderte Slobodan Petrovic.
    „Von wem reden Sie, Herr Petrovic?“, fragte Gruber höchst interessiert.
    Slobodan Petrovic machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr. „Ich weiß, wer Bogdan Drakovic zuletzt gesehen hat. Das könnte auch der Mörder sein!“
    „Kennen Sie den Namen der Person, seine Adresse?“, fragte Gruber hektisch.
    „Selbstverständlich kenne ich die Person, es ist Stanislaus Lange, der Stadtrat, er war als letzter Besucher bei Bogdan Drakovic!“
    „Woher wissen Sie das so genau?“, Gruber runzelte fragend die Stirn.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, griff Slobodan Petrovic in seine Sakkotasche und zog eine DVD heraus.
    „Aufnahmen unserer Überwachungskamera, mit Datum und Uhrzeit. Ach ja, die beiden hatten Streit, auch das ist klar und deutlich zu erkennen.“
    „Interessant!“, sagte Gruber, nahm die DVD und sah sich suchend nach Tony Braun um. Dieser saß im Schatten eines halb zerfallenen Förderbandes und war in ein Telefongespräch vertieft.
    „Wo waren Sie eigentlich zwischen 23 und 1 Uhr morgens?“, fragte er plötzlich unvermittelt Slobodan Petrovic.
    „Ich war im Cave Club! Da sind wir uns sicher schon über den Weg gelaufen“, sagte Petrovic und zwinkerte Gruber vertraulich zu.
    „Nicht dass ich wüsste“, stammelte Gruber und wurde rot.
    „Halten Sie sich zur Verfügung, wir haben sicher noch Fragen!“, rief er Slobodan Petrovic hinterher, der wieder auf dem Weg zurück ins Royal Headoffice war.
    Langsam begann es wieder drückend schwül zu werden, doch Gruber fröstelte, als er hinüber zu dem Kran blickte, an dem noch bis vor Kurzem Bogdan Drakovic gehangen hatte. Jetzt baumelte nur die abgesägte Kette ohne Haken in der feuchtheißen Luft. Zunächst mussten sie sich um den Verdächtigen kümmern, um diesen Stanislaus Lange. Wenn der Mann ein Motiv hat, ist der Fall so gut wie gelöst, dachte Gruber.
     
    Tony Braun saß unter dem Förderband auf einem rostigen Stahlträger in Sichtweite des Krans und telefonierte mit Pavel Hajek. Sein Prager Kollege war genauso wie er irritiert über den Mord an Bogdan Drakovic, der ihr angeblich so präzise durchdachtes Theoriegebäude zum Einsturz gebracht hatte.
    „Verdammte Scheiße! Ich muss mich wieder neu orientieren. Mir fehlt im Augenblick vollkommen der Plan“, seufzte Braun und zeichnete mit einer Schuhspitze Kreise in den staubigen Boden.
    „Der Mord ist also nach einem ähnlichen Muster geschehen wie der in Prag?“, fragte Hajek.
    „Nicht ähnlich, Hajek! Fast gleich, dieselbe Raserei, derselbe Täter, daran besteht für mich kein Zweifel. Ich warte noch auf die Auswertung der Spuren, dann maile ich dir den Bericht.“ Er machte eine Pause, der Alkohol drang ihm aus allen Poren, dann krächzte er wieder ins Telefon.
    „Bis jetzt kann ich allerdings meinen Chef nicht davon überzeugen, eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu genehmigen.“ Resignierend räusperte er sich und massierte sich die Stirn, hinter der ihn ein Trommelwirbelschmerz fast um den Verstand brachte.
    „Mir geht es genauso! Gewisse Zusammenhänge sollen nicht an die Öffentlichkeit gelangen, daran ist niemand interessiert! Ich bin übrigens durch deine Informationen auf eine neue, vielversprechende Spur gestoßen“, versuchte ihn Hajek wieder ein wenig zu motivieren.
    „Spur? Welche Spur?“, fragte Braun zerstreut und erinnerte sich im selben Augenblick an die Mail von Richard Marx, die er einfach an Hajek weitergeleitet hatte. Er hatte sie nicht einmal gelesen, worum ging es da eigentlich?
    „Braun, du hast mir doch selbst eine Mail mit diesem E.T. Blog und dem Hinweis geschickt! Royal Steel, das Jahr 1991. Klingelt es jetzt bei dir? Es gibt in Zagreb

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