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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er zuhieb.
    Wieder holte er zu einem mörderischen Hieb aus. Ich sah es wie in einem Zeitlupenfilm. Suko, dieser Wahnsinnsknabe, hatte sich deckungslos vor ihm aufgebaut und die Hände erhoben. So wollte er seinen Gegner provozieren. Für mich ging Suko damit zu weit. Der Hieb kam.
    Schräg fuhr er auf den Chinesen zu. Er hätte ihn wirklich von den Beinen gerissen und zu Boden geschmettert, doch Suko griff zu einem Trick.
    Plötzlich wirbelte sein rechtes Bein hoch, denn Karate ist ein Kampfsport, der auch mit den Füßen betrieben wird. Und Sukos Fuß fuhr genau in den Hieb hinein. Die Fußspitze hämmerte gegen den Unterarm des Goldenen und wuchtete ihn in die Höhe. So hoch, daß die Handkante gegen einen tief wachsenden Baumast prallte und diesen vom Stamm abrasierte, soviel Wucht lag noch hinter dem Hieb.
    Das Holz wirbelte zu Boden. Gleichzeitig ging auch der Goldene parterre, denn Suko hatte es nicht bei einem Tritt belassen, sondern gleich das linke Bein hinterhergeschickt. Es hatte den Goldenen am Hals getroffen. Dicht neben dem Baumstamm krachte er auf die Erde, und ich, der bisher als Zuschauer fungiert hatte, begriff sofort die Chance, die sich mir bot. Gedankenschnell tauchte ich zur Seite, hob die Dämonenpeitsche auf und warf sie dem Chinesen zu. »He, fang!«
    Suko reagierte traumhaft sicher.
    Die Peitsche befand sich noch in der Luft, als sein rechter Arm vorschnellte und fünf Finger den Griff umklammerten. Der Arm fiel nach unten.
    Ich rechnete damit, daß Suko zuschlagen würde, doch er hatte etwas anderes vor. Dicht über dem Gesicht des Goldenen kamen die drei Riemen der Peitsche zur Ruhe, und sie blieben auch dort, denn Suko dachte nicht daran, zuzuschlagen. Dieser Diener sollte reden, denn wir brauchten Informationen, wenn wir etwas unternehmen wollten. Der Goldene verdrehte die Augen, als er auf die drei graugrün schimmernden Riemenspitzen starrte. Er schien zu spüren, daß sie eine Gefahr für ihn bedeuteten.
    Der Goldene lag ruhig. In seinem Gesicht bewegte sich bis auf die Augen nichts. Wie eine dünne Schicht lag die goldene Farbe auf seiner Haut. »Rede«, sagte Suko. Er erhielt keine Antwort. Der Chinese fackelte nicht lange, sondern griff zu stärkeren Mitteln. Er bewegte die Peitsche, so daß die Riemen leicht hin-und herschwangen.
    Sie streiften sogar das Gesicht des Goldenen, und der Diener des Samurai verzog das Gesicht, als würde er unsagbare Schmerzen verspüren, doch kein Laut drang aus seiner Kehle.
    »Willst du sterben?« fragte Suko.
    »Ihr werdet sterben!« keuchte er. »Ihr! Jeder, der den Goldenen Samurai aufhalten will, ist des Todes. Er hat sich eine große Aufgabe vorgenommen, und er wird sie erfüllen, das verspreche ich euch. Flieht, solange noch Zeit ist, aber legt euch nicht mit dem goldenen Samurai an, denn das wird euer Tod sein« Er war sehr davon überzeugt, daß seine Worte auf fruchtbaren Boden fallen würden, doch ich tat ihm den Gefallen nicht. Auch Suko blieb stehen. Es war schon ein Vorteil, daß der Diener überhaupt gesprochen hatte, und er sollte auch weiterreden.
    »Wir wollen den goldenen Samurai nicht töten, wir wollen nur wissen, was er vorhat«, sagte Suko. »Und das wirst du uns sagen.«
    »Nein!«
    »Will er den Fächer holen?« fragte ich und trat einen Schritt näher an ihn heran.
    Ich sah in seinen Augen die Reaktion, daß ich mit meiner Vermutung recht hatte. Die Pupillen verdunkelten sich für einen winzigen Augenblick, der goldene Schimmer verschwand. »Also ja«, sagte ich.
    »Von mir bekommt ihr keine Antwort.«
    »Und Tokata will ihn ebenfalls, wie ich annehme«, fuhr ich fort. »Beide werden sich auf der Insel des Schweigens treffen, denn dort ist der Fächer versteckt, der einmal der Sonnengöttin Amaterasu gehört hat, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ihr wißt viel.«
    Ich lächelte. »Und den Rest erfahren wir von dir. Wann ist es soweit? Wann werden sich die beiden Todfeinde auf der Insel des Schweigens begegnen?«
    »Ich sage nichts.«
    »Dann willst du sterben,«
    »Ich sterbe nicht«, flüsterte er. »Ich bin zwar dann nicht mehr auf der Erde, aber die Geister der Jigoku werden mich nicht wollen, denn ich bin ein Gerechter, ich gehöre zu dem goldenen Samurai, der sogar Emma-Hoo den Kampf angesagt hat.« Das war ja die Tragik, in der wir uns befanden. Eigentlich war der Samurai kein Gegner für uns, denn er gehörte ebenfalls zu den Feinden der Hölle, wie auch wir. Nur kam es auf die Mittel an, die man einsetzte, um gegen

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