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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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zwei Minuten mit dem Taxi. Ich will nicht, dass du dich an jemanden vom Hotelpersonal ranmachst. So was fällt auf.« Aber noch während ich das sagte, wurde mir klar, dass es nichts bringen würde. Dox war nun mal von Natur aus ein auffälliger, Typ, was unter Umständen wohl auch von Vorteil sein konnte. In einer Umgebung wie dieser wirkte er eher wie ein naiver amerikanischer Tourist und nicht wie ein getarnter Profikiller. Er versteckte sich sozusagen vor aller Augen.
    Er zuckte die Achseln. »Schon gut, reg dich wieder ab. Aber gerade die Hübschen enttäusche ich einfach ungern.«
    »>Die Hübschen    »Das ist nicht wahr, Partner. Wir Marines pflegen keinen Geschlechtsverkehr mit Reptilien. Wir bevorzugen Säugetiere.«
    Ich gab auf. »Ach so. Keine Ahnung, wer solche Gerüchte in Umlauf bringt.«
    »Die Welt ist voller mieser Zeitgenossen, Mann, so sieht's aus«, sagte er und grinste mich an. »Ich meine, ein Schaf meinetwegen, aber ein Alligator? Ich hätte nicht gedacht, dass du so wenig von mir hältst.«
    Ich wusste nicht, wie Dox es fertigbrachte, seine ständig gute Laune selbst dann beizubehalten, wenn er sich auf eine Operation vorbereitete. Ich werde in dieser Phase ernst, sogar mürrisch. Harry, mein ermordeter Hacker-Freund, war immer nervös gewesen, wenn er mir bei einer Operation half, und hatte oft eine untypische Albernheit in mir provoziert. Dox und ich dagegen waren anscheinend genau entgegengesetzte Pole.
    Aber bislang hatte er seine Sache gut gemacht. Was sein soziales Geschick anging, da hatte ich noch so meine Zweifel. Er war immer zu ungestüm, sein Stil war einfach ganz anders als meiner. Die Erkundung von Mannys Zimmernummer war ein Test gewesen. Ich hatte dem Drang widerstanden, ihm zu sagen, wie er vorgehen sollte, und er hatte sich etwas ganz Ähnliches einfallen lassen, wie ich es an seiner Stelle getan hätte. Vor allen Dingen etwas, das funktioniert hatte. Es würde mir nicht leichtfallen, aber ich würde ihm mehr Freiheiten lassen müssen, wenn er sich weiterhin bewährte.
    »Mal sehen«, sagte ich und schloss die Augen. »Er ist in neunhundertvierzehn. Das ist gleich um die Ecke von den Aufzügen. Wenn der Bodyguard nicht an den Aufzügen postiert ist, während Manny in seinem Zimmer ist, müsste ich die Videokamera da irgendwo anbringen können.«
    »Ja, war schön zu wissen, wenn er geht. Ich linde nichts furchtbarer, als offen und sichtbar irgendwo herumzulungern und drauf zu warten, dass sich einer bequemt, mal rauszugehen.«
    Im Dunkeln jedoch konnte Dox tagelang warten, das wusste ich. Seine zahlreichen Abschüsse waren der Beweis.
    Ich öffnete meine Laptoptasche und nahm eine Kamera heraus, ein drahtloses Gerät, höchstens zwanzig mal zwanzig Millimeter groß und keine dreißig Gramm schwer. Ich schaltete sie ein, tippte dann eine Minute auf der Laptoptastatur, während sich der Bildschirm mit den von der Kamera übermittelten Daten füllte. »Von hier aus ist die Übertragung gut«, sagte ich, »aber bei neunhundert Megahertz sind dreihundert Meter das Maximum. Kann sein, das ich noch zwei Verstärker dazwischenschalten muss. Du wartest hier und behältst den Monitor im Auge. Sag mir Bescheid, ob du einen guten Blick auf die Aufzüge kriegst, sobald ich die Kamera an Ort und Stelle hab.«
    »Alles klar.«
    Wir nahmen Ohrhörer aus der Laptoptasche und steckten sie uns ein. Ich ging zur Tür und lugte durch den Spion. Der Flur war leer.
    Ich trat hinaus, hörte ein lautes Klicken, als die Tür sich hinter mir schloss. »Hörst du mich?«, fragte ich leise.
    »Roger«, lautete die Antwort. Okay, wir hatten auch hier noch Empfang.
    Ich fuhr mit dem Lift auf die Lobbyebene, weil ich nicht direkt von meinem Zimmer zu dem von Manny gehen wollte. Um diejenigen, die mich vielleicht durch die Kuppelkamera in der Decke des Aufzugs beobachteten, zu beruhigen, stieg ich aus und kaufte ein Päckchen Kaugummi im Hotelshop, kam dann zurück und fuhr in den neunten Stock. Der Aufzug hielt zwischendurch kein einziges Mal, und gleich darauf öffneten sich die Türen. Ich trat hinaus und blickte mich um. Der Flur war leer.
    An der Wand gegenüber den Aufzügen stand ein Sideboard mit einem Spiegel dahinter. Ich ging hinüber, stützte mich mit der linken Hand auf dem Sideboard auf und führ mir mit der rechten durchs Haar. Auch an der Decke vor den Aufzügen war

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