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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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habe, als ich aufwachte, aber auch, als er mir die se Sache angetan hat.
    Das gleiche Wort.
    Sobald ich Thorne vor der Tür gehört habe, wusste ich, dass ich versuchen musste, es ihm zu sagen. Aber ich hät te nicht gedacht, dass er wie ein geölter Blitz hier raus schießen würde.
    Wie von der Tarantel gestochen.
    Offenbar war er immer noch ganz aufgedreht, weil er An nes Alten umgehauen hat.
    Wie eine aufblasbare Gummipuppe mit einem Puls. Ein Charmeur – dieses Arschloch. Ich hoffe, Thorne hat dafür gesorgt, dass er seine eigenen Zähne geschluckt hat.
    Dann muss es also der Arzt gewesen sein, der mich hier her gebracht hat. Der Anästhesist, der ein paar Mal mit Anne hier hereinkam, ist der verdammte Champagner- Charlie. Ihr Freund. Derjenige, von dem Thorne das Foto mitgebracht hat. Offenbar hat er ihn schon die ganze Zeit über in Verdacht gehabt.
    Wie kann er Arzt sein und so etwas tun?
    Mein Gott, das ist das Beste, was ich je getan habe. Anne wäre total stolz auf mich gewesen, denke ich. Ich war völ lig exakt.
    Blinzeln für England. Ich habe doch gesagt, das würde ich tun, oder?
    Aber es war ziemlich anstrengend.
    Jetzt bin ich wirklich müde …

Dreiundzwanzig
    Dave Holland sah sich den Film an, den Sophie ausgeliehen hatte, bekam aber nichts davon mit. Die Happen kalter Lasagne schob er auf seinem Teller von einer Seite zur anderen.
    Er dachte über Tom Thorne nach.
    Er war an jenem Vormittag nicht in der Edgware Road gewesen, als Thorne aus dem Büro gestürmt war. Immer noch versuchte er zu verstehen, was am Abend zuvor passiert war, als er zu viel getrunken hatte, um die Geschichte mit Helen Doyles Eltern zu vergessen. Sie hatten fast die ganze Nacht durchgemacht, er und Thorne. Aber obwohl er besoffen gewesen war und einen Teil der Zeit gepennt hatte, konnte er sich noch an vieles erinnern, was Thorne gesagt hatte. Er hatte mit geschlossenen Augen auf dem Sofa gelegen, und in seinem Kopf hatte sich alles gedreht, während Thorne über Blut und Stimmen geredet hatte. Dinge, die Dave Holland lange nicht vergessen würde.
    Nun schien niemand zu wissen, wo Tom Thorne steckte.
    Diejenigen, die an diesem Morgen im Büro gewesen waren, freuten sich, Holland über Thornes Zustand in Kenntnis setzen zu können. Er sei sogar getorkelt. »Das wird dich interessieren …«, hatten sie sarkastisch gesagt. Es schien, als ob man Thornes Theorie endgültig verworfen hätte.
    Holland hatte sich schweigend an seine Arbeit gemacht, allerdings jede halbe Stunde auf seinem Mobiltelefon nach eingegangenen Nachrichten geschaut.
    Plötzlich merkte er, dass das Bild im Fernseher erstarrt war. Pause. Er drehte sich zu Sophie um, die die Fernbedienung in der Hand hielt und mit ihm sprach. Ob es denn überhaupt Sinn habe, dass sie in den Videoladen gehe? Oder Abendessen koche? Oder sich mit ihm unterhalte?
    Er entschuldigte sich und sagte, er fühle sich noch ein bisschen benommen, Abnutzungserscheinungen nach dem vergangenen Abend, an dem er mit seinen Kumpels gesoffen hatte. Sophie hatte deswegen zwar säuerlich dreingeschaut, doch insgeheim war es ihr eigentlich egal. Sie missgönnte ihm nicht den Abend mit seinen Freunden, solange es nicht zur Gewohnheit wurde – und solange er sich nicht auf Gedeih und Verderb mit diesem Versager Thorne zusammentat.
     
    Anne war verärgert. Sie hatte eine Tasche voller Lebensmittel für das Abendessen gekauft, das sie Jeremy versprochen hatte, doch sie fand in dem strömenden Regen keinen vernünftigen Parkplatz auf der Straße. Schließlich quetschte sie sich um die Ecke in eine schmale Lücke und rannte, den schnell anwachsenden Pfützen ausweichend, zurück.
    Sie war überrascht, dass er im Auto vor dem Haus saß.
    Sie klopfte an die Scheibe und lachte, als er vor Schreck zusammenzuckte. Als das Fenster nach unten glitt, beugte sie sich hinein. »Warum sitzt du hier draußen?«
    »Ich denke nur über ein paar Sachen nach. Und warte auf dich.« Der Wind blies den Regen ins Wageninnere.
    Anne verzog verwirrt das Gesicht. »Im Haus ist es viel wärmer.« Er sagte nichts und stierte ausdruckslos durch die Windschutzscheibe, an der der Regen hinunterlief. Anne nestelte an den Henkeln der Plastiktüte. Langsam wurde sie ihr zu schwer. »Kommst du rein?«
    »Kannst du zuerst kurz einsteigen? Bitte, Anne, ich muss mit dir reden. Nur eine Minute.«
    Anne wollte ins Haus gehen. Sie war nass, und ihr war eiskalt. Sie wollte eine Tasse Tee, lieber noch ein großes Glas Wein, bevor sie mit

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