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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Thorne konnte nur hoffen, dass der Mann, auf den er nun wartete, einfach auf Kundenfang aus gewesen war.
    Als der Omega vorfuhr, suchte Thorne nach Anzeichen, ob der Fahrer ihm etwas vorspielte. Er konnte keine entdecken.
    Thorne stieg hinten ein. Er war sich vollkommen darüber im Klaren, dass er sich auf diesem Gebiet schon öfters geirrt hatte.
    »Wohin soll’s gehen?«, fragte der Fahrer.
    Darüber hatte Thorne nicht nachgedacht. »Hampstead Green«, sagte er. Das war ein paar Kilometer weit entfernt, hinter Highgate. Thorne hoffte, es war weit genug, um das zu bekommen, was er wollte.
    Der Fahrer brummte und ordnete sich mit dem Omega Richtung Norden in den Verkehr auf der Kentish Town ein.
    Sie fuhren etwa fünf Minuten, ohne dass auch nur ein Wort fiel. Vielleicht hatte der Alte erwähnt, dass dieser Kunde nicht auf Small Talk stand. Vielleicht hatte der Fahrer nichts zu sagen. Wie auch immer, es passte Thorne wunderbar ins Konzept. Es gab ihm etwas Zeit, seine Gedanken zu sammeln.
    Er hatte Wayne Brookhouse erkannt, hatte sich endlich an das Gesicht erinnert, das auf dem Videoband mit Gordon Rookers Besuchern zu sehen war. Er erinnerte sich an die schwarzweißen Standfotos, die Stone und Holland auf seinem Schreibtisch ausgebreitet hatten. Brookhouse, falls das sein richtiger Name war, trug keine Brille mehr, und seine Haare waren länger als bei seinem letzten Besuch bei Rooker. Er war angeblich der Freund der Tochter. Oder auch der Exfreund …
    Was hatte Stone nach seinem Gespräch mit Brookhouse über ihn gesagt? »Hat was Verschlagenes?« Thorne hatte Anlass genug zu glauben, dass der junge Mann, der ihn fuhr, weitaus verschlagener war, als er wirkte.
    Der weiche Ledersitz ächzte, als Thorne sich darin zurücklehnte. »Viel los gewesen heute, Wayne?«
    Brookhouse sah nach hinten, so lange es möglich war, ohne einen Unfall zu bauen. »Entschuldigung, aber kennen wir uns?«
    »Wir haben einen gemeinsamen Freund«, sagte Thorne.
    »Oh …«
    Thorne sah, wie seine Augen zwischen Rückspiegel und Straße hin- und herflogen. Er hörte beinahe die Rädchen rattern, als Brookhouse sich den Kopf darüber zerbrach, wen zum Teufel er da aufgegabelt hatte. Thorne beschloss, ihm etwas auf die Sprünge zu helfen.
    »Wie läuft’s mit der Liebe, Wayne? Noch immer mit Gordon Rookers Tochter zusammen? Wie heißt sie gleich wieder?«
    Brookhouse’ Rücken wurde steif, er überlegte krampfhaft, was in Anbetracht der Umstände wohl die richtige Antwort war. Thorne bezweifelte bereits, dass Brookhouse Gordon Rookers Tochter überhaupt kannte.
    »Scheiße, wer sind Sie?«, sagte Brookhouse. Offensichtlich war er zu dem Schluss gekommen, Angriff sei die beste Verteidigung.
    »So bekommen Sie aber kein Trinkgeld …«
    »Gut, das war’s.« Brookhouse setzte den Blinker und fuhr an den Randstein.
    »Fahren Sie weiter«, sagte Thorne. Der Ton in seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass Aggression bei ihm nicht gut ankam.
    Brookhouse lenkte den Wagen wieder auf die Fahrbahn, und sie fuhren weiter, vorbei an den Tennisplätzen vor Parliament Hill.
    »Wer schanzte Ihnen die Rolle zu?«, fragte Thorne. »Mir ist nicht klar, ob Sie bereits einer von Memets Jungs waren und Sie Rooker vorgeschlagen wurden, oder ob Sie irgendwie von Rookers Seite kamen und er Ihnen den Taxifahrerjob besorgte.« Er wartete auf eine Antwort, bekam aber keine.
    »Ist nicht wirklich wichtig«, sagte Thorne. »Ich bin nur neugierig. So oder so, Sie waren nur der Bote, das steht fest. Schauten bei Rooker vorbei, spielten den harmlosen Rabauken, der mal seine Tochter vögelte, und brachten ihm Memets Nachrichten.«
    Es gab noch eine Menge offener Fragen, aber eines war Thorne klar geworden: Welchen Deal auch immer Rooker mit ihm auszuhandeln versuchte, er war gleichzeitig dick im Geschäft mit Memet Zarif. Wenn er Billy Ryan wirklich ans Messer liefern wollte, so wollte er dabei offensichtlich auf Nummer sicher gehen.
    »Rooker hat uns erzählt, Sie sind Automechaniker. War das Quatsch, Wayne? Oder können Sie tatsächlich einen 14er von einem 69er unterscheiden? Meinen Detective Constable haben Sie jedenfalls überzeugt, als er Sie befragt hat …«
    »Sie sind Thorne.«
    »Spot an. Und Sie sind im Arsch …«
    Durch die Lücke zwischen den Vordersitzen sah Thorne, wie Brookhouse nach etwas auf dem Beifahrersitz griff. Thorne beugte sich vor und packte Brookhouse beim Schopf, riss seinen Kopf nach hinten.
    »Au, verdammt!«
    Thorne warf einen Blick

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