Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
endlich an der Reihe war, benachteiligt wurde. Beim Essen war es ihm schon immer so ergangen. Eigentlich bei allen anderen Gelüsten auch.
    Das Abendessen wurde zwischen sechs und sieben Uhr ausgeteilt, aber Nicklin war bereits seit Viertel vor sechs hier. Und hörte, das Tablett in den Händen, dem banalen Geschwätz des Küchenpersonals hinter dem geschlossenen Metallrollo zu.
    Eine Minute nach sechs Uhr schlug er gegen das Rollo. Inzwischen stand ein Dutzend Leute hinter ihm in der Schlange.
    »Hört auf, in die Suppe zu pissen, und macht auf!«
    Gelächter aus der Küche und aus der Schlange hinter ihm. »Pass mal lieber auf die Hackfleischbällchen auf«, rief einer.
    Das Rollo wurde hochgezogen, und Nicklin trat vor, nahm sein Essen kommentarlos entgegen. Lasagne und Pommes. Eine Nachspeise - dienstags wie immer ein Apple Crumble - und zwei Scheiben Brot. Orangensaft und eine Flasche Wasser.
    »Sieht gut aus heute«, sagte der fette Vergewaltiger im weißen Kochoutfit.
    Nicklin trat beiseite, als der Exfriedensrichter hinter ihm eine sarkastische Bemerkung über Michelin-Sterne machte. Woraufhin der Koch ihm erklärte, er könne ihn mal.
    Er ging mit seinem Tablett die zwei Metalltreppen zu seiner Zelle hinauf, drückte mit dem Ellbogen die Tür auf und setzte sich zum Essen an seinen Tisch. Er öffnete den Orangensaft und nahm die Plastikhaube ab, die das Essen lauwarm hielt.
    Scheißlasagne …
    Seine Stimmung war ohnehin nicht sehr gut, seit er von Marcus Brooks’ Verhaftung gehört hatte. Seit er erfahren hatte, dass Tom Thornes schwuler Freund noch am Leben und nicht ein weiterer Kandidat auf der Liste der Toten war, deren Ermordung man Brooks anlastete.
    Das hatte ihm alles verdorben. Was sollte ihn jetzt noch antreiben, wenn morgens die Zellentür aufging? Oder ihn abends lächeln lassen, wenn die Lichter ausgeschaltet wurden? Ihm blieben nur noch die simpelsten Vergnügungen. Und selbst die waren äußerst beschränkt.
    Er durchstach mit der Gabel die harte Kruste der Lasagne und stocherte herum. Dann nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung war und sah auf. Ein Häftling stand in der Tür und beobachtete ihn.
    »Ist was?«
    Der Typ zuckte die Schultern. Askins: ein Junkie, der einer Fünfzehnjährigen an die Wäsche gegangen war. Nicht unbedingt Nicklins normaler Umgang.
    »Warum verpisst du dich nicht einfach?«, sagte Nicklin. Er schob sich eine Gabel mit Hackfleisch in den Mund. »Nerv jemand anderen …« Er hielt mitten im Satz inne und brüllte los, spuckte Blut auf den Teller und fischte eine Glasscherbe aus seinem Mund.
    »Das ist eine Nachricht«, sagte Askins.
    Nicklin fluchte und spuckte, hob die steifen Nudeln hoch und fuhr mit der Gabel in die wässrige Hackfleischeinlage. Spürte, wie die von der Soße überzogenen Splitter leise knirschend gegen die Zinken stießen. Sein Gesicht war aschfahl, als er mit offenem Mund aufsah und zu dem Mann in der Tür blickte.
    Askins drehte sich grinsend um. »Von jemandem mit sehr langen Armen …«

Dank
    Tony Thompsons Gangs und Gangland Britain waren erneut ein unschätzbarer Fundus an Informationen, doch dieses Mal schulde ich darüber hinaus Tony persönlich Dank für seine Zeit, seine guten Ratschläge und beunruhigend detaillierten Einblicke in das Innenleben von Bikergangs.
    Bei der Met muss ich mich wieder einmal bei Detective Chief Inspector Neil Hibberd bedanken und ganz besonders auch bei Sergeant Georgina Barnard. Ihre schier endlose Geduld und ihr Wissen halfen mir aus mancher Sackgasse.
    Die besten Geschichten stammen von ihr.
    Nicht zu vergessen Anne Collins vom Crown Prosecution Service, Victoria Jones vom Gefängnis Birmingham - und natürlich möchte ich mich wie immer bei einer ganzen Reihe Comedians bedanken für die Freiheiten, die ich mir mit ihren Namen erlaubte.
    Hätte ich beim Poker genauso viel Glück gehabt wie bei wichtigeren Dingen, müsste ich mir meinen Lebensunterhalt nicht mit Schreiben verdienen. Kein Autor könnte sich eine bessere Lektorin oder Agentin als Hilary Hale oder Sarah Lutyens wünschen. Und was Poker angeht - ich möchte allen, die mir nahestehen, versichern: Wenn ich stundenlang online spielte, dann nur aus Recherchegründen. Übrigens - Grüße an meine Real-Time-Freunde draußen: The Admiral, The Junkie, Bagels, El Guaopo, The Painter und Special Boy. Klar, Jungs, ich weiß, Poker ist sehr wichtig …
    Vielen Dank an Ursula Mackenzie, Alison Lindsay, Nathalie Morse, David Kent, Robert Manser, Tamsin

Weitere Kostenlose Bücher