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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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ihm, mit dem fertig zu werden, was geschehen war, Entscheidungen zu treffen. Es definierte ihn neu .«
    »Warum war er sich so sicher, dass die Black Dogs dafür verantwortlich waren?«
    »Das ging hier rum. Ich weiß nicht, wer das gestreut hat, aber diese Arschlöcher haben dafür gesorgt, dass er Bescheid wusste.« Nicklin fixierte ihn. »Sie wollten ihm wehtun. Und das haben sie geschafft. Er spürt den Schmerz noch immer, so viel weiß ich. Aber jetzt kriegen sie auch was davon ab. Bevor er entlassen wurde, hat er von nichts anderem geredet als davon, wie er sie dafür leiden lassen würde. Wir haben viel darüber gesprochen.«
    »Das haben Sie bestimmt genossen«, sagte Thorne. »Jemanden zum Morden nach draußen zu schicken.«
    »Ich hab nichts dergleichen getan, das schwör ich Ihnen. Marcus brauchte niemanden, der ihn dazu überredet. Ich hab ihm nur den einen … Vorschlag gemacht.«
    »Die Fotos?«
    »Ich hab ihn gefragt, ob es ihm was ausmachen würde, Ihnen die Fotos zu schicken.«
    Thorne beugte sich vor, aber Nicklin wich keinen Zentimeter zurück. »Woher haben Sie meine Handynummer?«
    Nicklin blies die Backen auf. »Für einen Menschen mit Verstand sind Sie manchmal unglaublich bescheuert. Und leichtsinnig.«
    Thorne spielte die verschiedensten Szenarien durch. Er wusste, Nicklin kannte sich mit Computern aus und hatte im Gefängnis Zugriff auf Rechner. Hatte er seine Telefonrechnungen gehackt? Wenn er an die rankam …
    »Drei Punkte.« Nicklin hob drei Finger, einen nach dem anderen. »Achten Sie mehr auf Ihre Nebenkosten. Passen Sie ein bisschen auf Ihren Überziehungskredit auf. Und essen Sie weniger Take-aways - sonst werden Sie noch genauso fett wie ich.«
    Es dauerte eine Weile, bis Thorne verstand. Doch dann musste er fast lachen, trotz der grauenhaften Möglichkeiten, die sich auftaten. »Sie haben jemanden losgeschickt, um meine Mülltonne zu filzen?«
    »Ein Freund von mir, der bei Ihnen um die Ecke wohnt, schaut ab und zu mal in meinem Auftrag vorbei. Schon länger.« Er legte eine Pause ein und lächelte verschmitzt. »Ich glaube, inzwischen kenne ich Sie ziemlich gut. Und damit meine ich nicht nur, welches Spülmittel Sie benutzen.«
    »Und Sie denken, ich nehm das einfach so hin?«
    »Ich denke, Sie investieren jetzt vielleicht in einen Reißwolf«, meinte Nicklin. »Aber wenn Sie meinen, Sie könnten es mir heimzahlen, dann glaub ich nicht, dass das einen großen Unterschied macht.«
    Damit hatte er recht, das war klar. Nicklin hatte den Häftling in Belmarsh attackiert, weil er sich in der Sicherheit wiegen konnte, dass eine Erhöhung seines Strafmaßes nur kosmetischer Natur war. Der Grund, warum Lebenslängliche, echte Lebenslängliche, so gefährlich sein konnten. »Warum haben Sie bis jetzt gewartet?«, fragte Thorne.
    »Ich konnte die Information nicht nutzen. Zumindest nicht so, wie ich es wollte. Ich hab mir überlegt, ob ich ein bisschen mit Ihren Kreditkarten herumspielen sollte. Aber jetzt mal im Ernst, was kann ich schon tun? Sie mitten in der Nacht anrufen und ins Telefon keuchen? Das hier ist doch viel spannender und bietet so viel mehr Möglichkeiten. Und das brauch ich hier drinnen. Die Dramagruppe bringt’s für mich nicht, verstehen Sie?«
    »Ich kapier nicht, warum Brooks einwilligt, Fotos seiner Opfer an einen Bullen zu schicken. Etwas riskant, finde ich.«
    »Ich hab Ihnen gesagt, er tut mir einen Gefallen, und es ist nicht wirklich riskant.«
    »Finden Sie? Ohne die Fotos wüssten wir nicht einmal, wer er ist. Und mit jedem Fall zieht sich die Schlinge weiter zu.«
    Nicklin zuckte die Schultern. »Irgendwann taucht jedes Mordopfer auf. Sie flutschen nach oben, oder ein Hund beginnt zu scharren, oder ein Nachbar mit einer empfindlichen Nase merkt was. Hat Ihnen eine Sneakpreview je dabei geholfen, einen Täter zu fassen?«
    Der Punkt saß. »Und ich hab gedacht, Sie möchten mir helfen.«
    »Quatsch, niemals. Ich wollte, dass Sie frustriert sind.« Nicklin wurde lebhafter, als er fortfuhr. Er suchte Thornes Blick. »Ich möchte Sie in den Fall involvieren, weil ich weiß, wie engagiert Sie sind. Mit dem Herzen engagiert. Vielleicht etwas mehr, wenn es um nette alte Omis geht statt um tote Biker, aber immer noch engagiert genug, um sich reinzuhängen. Die Vorstellung gefällt mir. Ich hab mir ausgemalt, wie ich hier drinnen rumlaufe und daran denke, wie Sie langsam durchdrehen, während die Leichen sich auf dem Hackklotz Ihres schwulen Freundes türmen.«
    Thorne

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