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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Bullen, die sich um ihren Spitznamen nicht scherten und auch nicht darum, ob man sie kommen hörte.
    Gummisohlen …
    Ob es um die Ausweitung des Police and Criminal Evidence Act ging, der die Pflichten und Rechte der Polizei bei der Ermittlung regelte, um die von der Polizei verbockte Ermittlung im Fall Stephen Lawrence, die Schlagzeilen gemacht hatte, oder etwas ganz anderes und noch Heimtückischeres - das Directorate of Professional Standards stand inzwischen den anderen Abteilungen der Met an Komplexität und Aufgeblähtheit in nichts nach. Diese Abteilung hatte in jedem der vier Met-Bereiche eigene Abteilungen, Internal Investigation Commands , die jeder gegen Polizeibeamte gerichteten Beschwerde oder Beschuldigung nachgingen, egal, ob es sich dabei um Vorwürfe wegen Inkompetenz oder Schlimmeres handelte. Andere DPS-Einheiten wie die Anti-Corruption Group und ein Intelligence Team kümmerten sich um speziellere Fälle - Beschuldigungen wegen schwerer Straftaten wie Mord.
    Thorne hatte schon so oft Probleme mit dem DPS gehabt, dass er, wie er fand, Anspruch auf eine Kundenkarte hätte. Natürlich gab es wie überall gute und schlechte Leute, aber etwas Scheißefressen würde ihnen allen nicht schaden, diesen aufrechten Männern und Frauen des DPS.
    Samir Karim tauchte neben Thorne auf. Sie gingen gemeinsam zur Tür und sahen zu, wie die beiden vom DPS in den Aufzug stiegen.
    »Was ist denn los?«, fragte Thorne.
    »Jemand sitzt in der Scheiße.«
    »Wer?«
    Karim zuckte die Schultern und stieß ihn mit dem Ellbogen. »Na, wenn Sie’s nicht wissen …«
    Thorne wandte sich um und sah Brigstocke aus seinem Büro kommen, und schon wieder wurde eine Frage durch den Blick eines Kollegen beantwortet. Wie auf ein Zeichen hin trennten sie sich voneinander und gingen in verschiedene Richtungen, als Brigstocke auftauchte. Thorne beobachtete den DCI, wie er zum Kühlschrank hinter Karims Schreibtisch ging und den Wasserkocher einschaltete. Dann trat er wieder zu Karim ans weiße Brett und sah hinüber zum Aufzug, wo sie das Pärchen vom DPS zuletzt gesehen hatten.
    Er sprach leise. »Woher sind sie?«
    »Ausm Revier, so wie sie ausgesehen haben.«
    Thorne nickte. Die vier Teams für Nordwestlondon waren nur fünf Minuten entfernt in der Polizeistation Colindale untergebracht. »Arbeiten lange, scheint’s.«
    Karim grinste. »Ist ja auch sehr wichtig, was sie machen, Tom.«
    »Wahrscheinlich irgendein Schwachsinn.«
    Das war mehr als wahrscheinlich. Eine der letzten Beschwerden galt einem Polizeibeamten, der einen Mann zweimal verhaftet hatte. Er hatte ihn beide Male mit seinem älteren Bruder verwechselt, der ein halbes Jahr zuvor ins Gefängnis geschickt worden war. Thorne kannte einen Sergeant aus einem anderen Ermittlungsteam, dem das DPS auf den Pelz rückte, weil er einen Mann von einer bewaffneten Einheit hatte verhaften lassen, nur weil dieser mit seiner Freundin geschlafen hatte.
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte Karim. »Ich ruf meine Kumpel in Colindale an, vielleicht erfahr ich dann mehr.«
    Thorne schlenderte hinüber zu Brigstocke, der alle paar Sekunden ungeduldig nach dem Wasserkocher griff.
    »Superneuigkeiten, das mit den Fingerabdrücken«, sagte Thorne. »Sieht aus, als ob wir ihn von zwei Seiten auf einmal kriegen.« Brigstocke ging in die Hocke, um Milch aus dem Kühlschrank zu holen. »Und es tut mir leid, dass ich Ihnen Ihren großen Auftritt am Telefon verdorben habe, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen.«
    »Kein Problem«, sagte Brigstocke.
    »Ich musste etwas Dampf ablassen, denk ich. Nach dem Vormittag mit Stuart Nicklin, verstehen Sie?«
    Brigstocke nickte und schenkte das heiße Wasser ein. Dann wandte er sich seinem Teebeutel zu, drückte ihn mit dem Löffel gegen die Tasse.
    »Geht es Ihnen gut, Russell?«
    »Warum sollte es mir nicht gut gehen?«
    »Ich bin noch länger da, wenn Sie später Lust auf ein Bier haben oder ein bisschen quatschen wollen.«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich richtig verstehe …«
    »Das muss ansteckend sein.« Thorne lachte. »Hab ich’s im Zug nicht mit einer ähnlichen Nummer probiert?«
    Brigstocke sah sich um, blickte über Thornes Schulter hinweg auf andere aus dem Team, die sich rasch ihrem Bildschirm zuwandten. Augen, die ins Leere oder auf den Boden gerichtet waren. Er versuchte zu lächeln, schaffte aber nur einen müden Anklang eines Lächelns, bevor er sagte: »Ich denke, ich trinke meinen Tee in der Kantine.«
    Thorne sah

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