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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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erübrigte sich. Wütend stürzte er hinter ihr her, und jeder, dessen er habhaft wurde, bekam es zu hören. Nicht zuletzt er selbst. »Der Mörder
ist aller Wahrscheinlichkeit nach im Besitz vertraulicher Informationen.« Unten in der Lobby hallte seine Stimme wider. »Namen, Daten …« Er erstarrte kurz und wäre beinahe über die eigenen Beine gestolpert.
    Debbie Mitchells Name.
    Die Adresse von Nina Collins’ Wohnung.
    Draußen auf der Straße fuhr ein Streifenwagen vor, und zwei uniformierte Polizisten stiegen aus. Er erkannte ihre Gesichter, und sein Magen verkrampfte sich. Wie hatte Nina Collins sie genannt? Starsky und Hutch.
    »Warum zum Teufel sind Sie nicht in Barnet?«
    Der Ältere lehnte sich gegen das Auto und sah an Thorne vorbei auf das Treiben. »Man sagte uns, wir sollten hier rüberfahren.«
    Sein Kollege fügte hinzu: »Ja, er sagte, es sei losgegangen.«
    »Wer sagte das?«, wollte Thorne wissen.
    »Detective Sergeant Spibey.«
    Es war wie ein Schlag in die Magengrube, und Thorne war noch ganz benommen, als er zu dem Polizei-BMW lief, der langsam auf ihn zurollte, während der Fahrer nach einem Parkplatz suchte. Thorne gestikulierte wild, der Fahrer solle schnell wenden. Er blinzelte, um das Bild in seinem Kopf auszulöschen, griff nach seinem Funkgerät und brüllte nach Verstärkung.
    Debbie Mitchells Gesicht, das ihn durch eine Plastiktüte anstarrte.

Vierzigstes Kapitel
    Der BMW raste durch den dichten Verkehr in Camden und Kentish Town und dann die Archway Road hinauf nach Norden. Die Gedanken in Thornes Kopf rasten nicht weniger schnell, als er sich gegen das Armaturenbrett stemmte und kontrolliert zu atmen versuchte, während er jeden Wagen übelst beschimpfte, der nicht schnell genug Platz machte.
    Die Beschimpfungen galten in Wahrheit dem Mann, der ihn vorgeführt hatte.
    Die Leiche aus dem Kanal war wohl der echte Andrew Dowd gewesen. Eine DNA-Probe war kein Problem, damit wäre das schnell überprüft. Das Gespräch mit Dowds Frau, das Thorne bevorstand, würde schwieriger werden. Er rechnete beinahe damit, dass sie ihn wegen Inkompetenz vor Gericht zerrte.
    Die Verteidigung hätte es nicht leicht.
    »Drücken Sie aufs Gaspedal.«
    Thorne knirschte mit den Zähnen und versuchte, seine Panik zu verbergen, als das Auto über eine rote Ampel brauste und in die Busspur einscherte. Der Tacho zeigte hundertzwanzig Stundenkilometer.
    »Noch zehn Minuten«, sagte der Fahrer.
    Er dachte daran, was Hendricks gesagt hatte, das Opfer sei woanders umgebracht und später entsorgt worden. Es war nur logisch, dass Walsh - oder Garvey, wie er sich jetzt
nannte - Dowd nach Cumbria gefolgt war und ihn dort ermordet hatte, um dann nach London zurückzufahren und die Leiche hier in den Kanal zu werfen, bevor er wieder nach Kendal fuhr und sich der dortigen Polizei stellte.
    Was Monster anging, war das hier schwer zu übertreffen.
    Der Trick hatte darin bestanden, nicht zu versuchen, wie Dowd auszusehen, sondern den Stil des Mannes, dessen Identität er gestohlen hatte, radikal zu ändern. Der kahlrasierte Schädel hatte sie alle davon überzeugt, einen Mann vor sich zu haben, der einen Zusammenbruch hinter sich hatte, und Garvey hatte jede Information benutzt, die er über Andrew und Sarah Dowds Beziehung herausgefunden hatte, um die Ehefrau außen vor zu halten. Indem er ihre Autos wusch, sie beobachtete und auf eine Gelegenheit wartete und dabei alles an Informationen einsammelte, um sie einzusetzen, wenn die Zeit reif war. Die Eheprobleme boten ihm, sobald er »Dowd« geworden war, die perfekte Entschuldigung, jede Konfrontation mit der einen Person zu vermeiden, die wusste, dass er nicht derjenige war, der zu sein er vorgab.
    Das entsprach einem Ladendieb, der ein Doppelbett zum Kaufhaus hinausschob.
    Bei den zwei Leuten auf seiner Liste, die Anthony Garvey nicht aufspüren konnte, hatte er die Polizei die Arbeit für sich erledigen lassen und hatte sich selbst in die Ermittlung hineingeschmuggelt. Sie hatten ihm Fowler auf dem Präsentierteller geliefert, ins Zimmer nebenan. Zum Abschlachten freigegeben. Und die Spielsucht eines Polizisten, der sich wegen dieser Leidenschaft über die Regeln hinwegsetzte, hatte Garvey die Gelegenheit gegeben, auf die er wartete. Und die Informationen, die er brauchte.
    Sie hatten ihn zu dem letzten Opfer auf seiner Liste geführt.

    Trotz der Tempos, des Lärms, des Adrenalins, das durch ihn schoss, zuckte Thorne zusammen, als sein Handy klingelte. Während das

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