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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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ich.« Thorne hatte sich auf der Fahrt von Colindale den Mund fusselig geredet, um ihm alles zu erklären. Holland hatte mit offenem Mund zugehört, als Thorne ihm erzählte, was Carol Chamberlain herausgefunden hatte. Und was das bedeutete. Währenddessen hatte er den Fahrer die ganze Zeit gedrängt, auf das Gaspedal zu drücken. »Aber welcher ?«
    Instinktiv hob Thorne den Kopf und sah hoch zu den Zimmern, wo er die letzten beiden Männer auf der Liste des Mörders besucht hatte. Wo er den Mörder besucht hatte.
    »Sir?«
    Thorne wandte sich um und nickte der nervösen jungen Frau zu, die zu ihnen herübergekommen war. Er nickte noch einmal ungeduldig, als sie sich als DI vom Morddezernat vorstellte. Ihren Namen vergaß er sofort wieder. »Bringen wir’s hinter uns«, sagte er.
    »Zwei Leichen oben.« Sie warf einen Blick in ein Notizbuch. »Detective Sergeant Spibey und ein Mann namens Graham Fowler.«
    »Mein Gott«, sagte Holland.
    Thorne sagte: »Kann ich sie sehen?«
    Auf der Treppe redete die Frau unentwegt, man hörte ihr an, wie nervös sie war. Sie erklärte, Superintendent Jesmond sei auf dem Weg hierher, ebenso der Pathologe, der in einem Verkehrsstau steckte. Es habe ein Durcheinander gegeben, wer für Doctor Hendricks einspringen solle. Thorne dachte an seinen Freund, der in einer Göteborger Kneipe saß und das Glück hatte, von all dem nichts mitzubekommen. Er spürte kurz etwas wie Neid und sah zu Holland. »So, jetzt wissen wir’s.«
    Holland nickte. »Dowd.«

    »Der Mann, der sich als Dowd ausgab «, korrigierte Thorne.
    Sie standen vor dem Apartment am Flurende, das so nichtssagend und zweckmäßig gewesen war, bevor Anthony Garvey zuschlug. Das neue Design war grauenhaft.
    Spibey saß noch auf seinem Stuhl, den Kopf auf dem glitschigen Tisch. Auf der anderen Seite des Zimmers lehnte Graham Fowler zusammengesackt an der Wand. Ein Knie merkwürdig angezogen, als ruhe er sich aus. Aber die Blutund Hirnreste, die an der Seite seines Gesichts klebten, erzählten eine andere Geschichte. Ein paar Meter entfernt war ein grober Kreis auf den Teppich gesprayt, darin ein Tassenbaum und drei kleine Äste, die abgebrochen waren, als der Mörder immer wieder mit dem Baum auf die Köpfe der Toten eingedroschen hatte.
    Thorne betrachtete das Szenario und ballte und öffnete die Fäuste, während der Fotograf so nahe wie möglich an die Leichen ranging. Er hörte einen der CSI-Leute etwas über die Mordwaffe sagen und einen schwachen Witz über Tee reißen.
    Noch nie hatte das Pfeifen im Wald so schrill geklungen.
    »Der Superintendent wird durchdrehen«, sagte Holland.
    Thorne nickte, er hörte nur mit halbem Ohr zu. Er dachte zurück an das Gespräch mit dem Mann, den sie für Andrew Dowd gehalten hatten. Ob ihm etwas entgangen war.
    »Sie wollen Köpfe rollen sehen, und der von Trevor Jesmond ist garantiert nicht dabei.«
    Thorne hatte das Verhalten des Mannes auf Stress und Medikamente zurückgeführt. Auf eine Art Zusammenbruch durch die beklemmende Lage und die Sache mit seiner Frau. Mein Gott, was war er für ein Idiot. Wie hatte er sich zum Idioten machen lassen. »Sie werden diesen Typen
doch erwischen, oder?« , hatte Dowd gefragt und ihm in die Augen geblickt, genau hier, wo Thorne jetzt stand. Er wandte sich zu der Kollegin hinter ihm um, die sich leise mit einem ihrer jungen Mitarbeiter unterhielt. »Wir müssen sofort eine Beschreibung rausgeben«, sagte er.
    »Ist bereits geschehen.«
    »An jedes Auto in der Gegend?«
    »Wie ich sagte …«
    »Und wir müssen von Haus zu Haus gehen, mindestens fünf Straßen im Umkreis.« Er sah noch einmal in das Apartment. »Der Dreckskerl ist bestimmt von oben bis unten voller Blut, er kann also nicht weit gekommen sein, ohne dass ihn jemand gesehen hat.«
    »Wir vermuten, er nahm DS Spibeys Jacke«, sagte die Kollegin. »Zumindest finden wir sie nirgends.« Sie sah sich nach ihrer jungen Mitarbeiterin um, suchte moralische Unterstützung bei ihr. »Auch sein Auto scheint verschwunden zu sein. Ich habe es nachgeprüft, Spibey kam per Auto, also …«
    Thorne starrte sie an.
    »Müssen wir davon ausgehen, dass der Verdächtige es genommen hat.«
    »Was ist mit seiner Aktentasche?«
    Nun war es an der Kollegin, ihn anzustarren.
    »Aktentasche, Tasche, was auch immer«, führte Thorne aus. »Fehlen Spibeys Sachen?«
    »Ich habe nichts davon gesehen.«
    »Suchen Sie danach!«
    Sie drehte sich um und rannte die Treppe hinunter, aber Thorne war klar, die Suche

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