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Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes

Titel: Tom Thorne 08 - Die Schuld des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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das aufblitzte, als die Jacke kurz aufklaffte, die Spritzer.
    Der Blutfleck auf seinem Hemd.
    Jetzt, auf der Schwelle zur Küche, hörte sie ihn reden und lachen. Sie winkte Jason zu sich, der noch immer ganz vertieft in sein Bilderbuch war.
    Sie zischte seinen Namen. Keine Reaktion.

    Sie rief ihn noch einmal, diesmal etwas lauter. Als Jason sich zu ihr umdrehte, sah sie zur Wohnzimmertür, um sicherzugehen, dass er nichts mitbekommen hatte.
    Sie zählte bis drei und atmete tief durch, unterdrückte die Tränen und den Urindrang. »Komm mit Mummy, Jason …«
    Er nickte ihr zu.
    »Bitte, Spatz.«
    Langsam stand Jason auf, quälend lange blieb er stehen und starrte die Wand an, als habe er vergessen, was er tun soll. Debbie streckte die Hand aus und winkte. Sie schnalzte mit der Zunge und machte »tsch-tsch«, bis ihr Sohn lachte, herumwirbelte und über den Teppich auf sie zurannte.
    Sie zog ihn in die Küche und stieß leise die Tür zu. Es war unübersehbar, wie aufgeregt er war, wie ihre Nervosität sich auf ihn übertrug. Aber sie hatte nicht die Zeit, ihn zu beruhigen.
    Sie drehte das Radio lauter. Dann beugte sie sich zu Jason und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Gehen wir die Züge anpusten«, sagte sie.
    Er strahlte und packte ihre freie Hand, drückte sie, bis das Zittern verschwand, während sie mit der anderen Hand leise die Hintertür öffnete.

Zweiundvierzigstes Kapitel
    Eine Minute nachdem Anthony Garvey aufgelegt hatte rief Brigstocke an. Der DCI war mit einem Team aus Barnet und einer CO19-Einheit, die den Tatort in Euston vor Thorne verlassen hatte, vor Nina Collins’ Wohnung angekommen.
    »Wie weit sind Sie weg?«
    »Ein paar Minuten.«
    »Was denken Sie, Tom?«
    Obwohl nominell sein Vorgesetzter, schien Brigstocke erpicht auf Thornes Meinung. Eine Höflichkeit, wenn es denn eine war, für die Thorne dankbar war und die ihn zugleich entsetzte.
    »Ich denke, Sie sollten reingehen«, sagte er.
    »Sollten wir nicht noch abwarten«, fragte Brigstocke, »und versuchen, uns ein Bild zu machen? Er könnte bewaffnet sein.«
    »Dafür gibt es keine Anhaltspunkte«, sagte Thorne. »Aber das ist so oder so egal. Er benutzt, was er findet. In Euston schlug er mit einem Tassenbaum zu.«
    »Richtig.«
    »Treten Sie die verdammte Tür ein, Russell. Lassen Sie ihm keine Chance.«
    Zum zweiten Mal in einer Stunde kam Thorne an einen Tatort und konnte nichts tun, als in den Gesichtern der Leute, die vor ihm dagewesen waren, nach einem Hinweis zu suchen, wie es stand.

    Ob er zu spät gekommen war.
    Der Wagen bremste scharf vor Nina Collins’ Wohnung, dieses Mal waren es vor allem verwirrte Gesichter, in die er sah. Eine Welle der Erleichterung überflutete ihn, als er den Weg zur Tür hinaufsprintete, wo Russell Brigstocke schon auf ihn wartete.
    »Niemand da«, sagte Brigstocke.
    Die Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Hatte Garvey sie entführt? »Gibt es Anzeichen von …?«
    »Kein Blut. Nichts, was auf einen Kampf hinweist.«
    »Das ist dann wohl gut«, sagte Thorne. »Was denken Sie?«
    Bevor Brigstocke antworten konnte, rief jemand hinter dem Haus. Ein paar Sekunden später kam ein mit einer Stichschutzweste bekleideter Beamter in Zivil in die Diele gerannt.
    »Vielleicht möchten Sie einen Blick in den Garten werfen.«
    Während er Brigstocke von seiner Entdeckung erzählte, rannte Thorne in das Haus und durch die offene Küchentür hinaus. Er sah es sofort. Ein weißer Gartenstuhl aus Plastik war von dem Tisch entfernt und an den Zaun am Ende des kleinen Gartens gestellt worden. Auf dem Sitz waren Spuren von schmutzigen Schuhen zu sehen. Thorne beugte sich vor, um sie näher zu betrachten.
    Drei verschiedene Schuhpaare.
    Aus Angst, Beweise zu zerstören, holte Thorne einen anderen Stuhl, stieg hinauf und sah über den Zaun. Nur ein Streifen Wildnis hinter einer Reihe Garagen, Büsche, der Boden übersät mit Glasscherben und Metallteilen, eine alte Matratze, verbrannte Stellen, wo Feuer gemacht worden war. Am anderen Ende wand sich ein kaputter Maschendrahtzaun um eine Ecke.

    Er sprang herunter und versuchte nachzudenken, dann zog er sein Handy heraus.
    Als sie endlich antwortete, klang Nina Collins sehr beschäftigt, fand aber dennoch Zeit, Thorne zu erklären, was sie von ihm hielt.
    Er fiel ihr sofort ins Wort, wobei er sich um einen ruhigen Ton bemühte. Er wollte sie nicht erschrecken, aber er brauchte Informationen und zwar rasch. »Debbie ist weg«, sagte er.
    »Wohin weg?«
    »Wenn man über den

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