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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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während sie sich fürs Bett fertig machte, aber sie verstand den Text nur schlecht. Nach vierzig Minuten, als die CD zu Ende war, saß sie noch immer in einem T-Shirt und einer Pyjamahose auf der Bettkante und dachte darüber nach, was genau Paul wohl um die Ohren gehabt hatte.
    Und was das mit Frank Linnell zu tun hatte.

    Frank war allein und sah in der Küche fern, als Clive kam. Laura hatte er seit ein paar Stunden nicht mehr gesehen. Er nahm Clive die Jacke ab und führte ihn den langen Gang entlang, der von der Eingangshalle abzweigte. Sie gingen am Fitnessraum vorbei, den Frank vor einem Jahr hatte einrichten lassen, und hinaus in den Wintergarten.
    Er saß abends gerne mit einem Glas Wein und einem Buch oder einem Kreuzworträtsel hier. Oder mit Laura, wenn sie da war. Dann sprachen sie darüber, was er getan hatte, und sie gab ihm ein paar Tipps für seine Renovierungsarbeiten. Für so was hatte sie ein Händchen, aber sie sagte immer, sie wolle nicht alles über seine Geschäfte wissen.
    »Schwer zu glauben«, sagte Clive. »Was alles passiert.«
    »Allerdings«, erwiderte Frank.
    Frank hatte Clive zunächst nicht erzählt, dass Paul gestorben war, als Helen ihn deshalb anrief. Er fand es besser, die Sache für sich zu behalten, und wahrscheinlich hätte er das auch getan, wäre da nicht dieser Zeitungsartikel gewesen. Die Art und Weise , wie Paul gestorben war, hatte alles geändert.
    Sie standen Seite an Seite und schauten hinaus in den Garten. Alle fünfzig Meter wurde der Weg durch eine Laterne beleuchtet, und auch in den meisten Blumenbeeten stand eine Laterne und warf ihr orangefarbenes Licht auf die Bäume. Eine Linie kleinerer Lichter lief am Zaun und an dem Schuppen in der Ecke entlang.
    »Ich muss an den Nachmittag denken, als er ins Pub kam«, sagte Clive. »Als der Junge reinkam, weißt du noch?«
    »Klar weiß ich das noch. Warum?«
    »Keine Ahnung. Man denkt einfach an das letzte Mal, an dem man jemanden gesehen hat, oder? Wie er war und so.«
    Frank hatte viel über diesen Nachmittag nachgedacht, seit er von Pauls Tod gehört hatte. Sie hatten sich nicht gestritten,
nicht direkt. Dennoch war Paul unzufrieden gewesen. Frank wusste, dass es richtig gewesen war, nicht nachzugeben. Trotzdem wünschte er sich, es wäre anders gelaufen.
    »Und wie gehen wir jetzt vor?«
    »Ich habe meine Fühler ausgestreckt, nachdem du angerufen hast. Alle, mit denen ich gesprochen habe, wissen Bescheid. Ich denke, das lässt sich klären.«
    »Haben wir Namen?«
    »Wie in der Zeitung stand: Man weiß nicht einmal, ob es eine Gang aus dem Norden oder dem Süden ist.«
    »Dürfte nicht so schwierig werden.«
    Clive nickte. »Eine Frage des Ausschlussverfahrens.«
    »Ich möchte, dass du dich voll darauf konzentrierst.«
    »Kein Problem, ich weiß, das ist wichtig.«
    »Die Pubs laufen uns nicht davon«, sagte Frank. »Es ist kein Beinbruch, wenn wir ein, zwei Tage später fertig werden.«
    »Wenn alles glattgeht, können wir uns morgen die Ersten vorknöpfen.«
    »Das ist wichtiger.«
    Etwa eine halbe Minute fiel kein Wort. Durch den Gang waren die Stimmen aus dem Fernseher in der Küche zu hören.
    »Hast du die Füchse in letzter Zeit wieder mal gesehen?«, fragte Clive.
    Frank nickte. Er hatte die zwei Füchse nicht aus den Augen gelassen, die in seinen Garten gekommen waren und die er verdächtigte, einen Bau unter seinem Schuppen anzulegen. Am Schluss, so erzählte er Clive, hatten sie sich nicht einmal mehr durch die Bewegungsmelder aus der Ruhe bringen lassen, die den Rasen jedes Mal in grelles Licht tauchten, wenn sie darüberliefen.
    »Ich saß neulich Abend eine halbe Stunde hier und sah ihnen
zu«, sagte er. »Der freche Mistkerl kam bis hierher.« Er deutete hinaus. »Hob sein Bein bei einem der Töpfe dort.«
    »Nett.« Clive lachte.
    Frank dachte an den Moment, als der letzte Fuchs in den Sträuchern verschwunden war und kurz darauf die Lichter ausgingen und der Garten wieder in Dunkelheit getaucht wurde. Er stellte sich die jungen Männer in dem Auto vor, wie sie in der Dunkelheit herumkurvten und darauf warteten, dass ein Blödmann in bester Absicht aufblendete.
    Wie er zu Laura gesagt hatte: Das konnte man unmöglich hinnehmen.
    »Soll ich bleiben?«, fragte Clive.
    Frank schüttelte den Kopf. »Du sollst telefonieren. Ein paar von den Leuten, die darüber Bescheid wissen, kriechen gerade erst aus den Federn.«
    Kurz nachdem Clive sich verabschiedet hatte, ging im Garten das Flutlicht an. Frank

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