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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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gesagt mit » einem Freund«. Es lag auf der Hand, dass Langford nicht der Einzige war, der mehrere Partner hatte, und dass sie aus ihrer Beziehung ebenso Profit schlug wie er.
    Wenn sie in ihn verliebt gewesen wäre, hätten sie womöglich ein größeres Problem gehabt.
    »Wann sehen Sie David Mackenzie das nächste Mal?«, fragte Samarez.
    Sie beugte sich vor und sagte leise etwas auf Spanisch zu ihm. Er schüttelte den Kopf, da er im Vorfeld mit Thorne vereinbart hatte, dass jegliche Konversation auf Englisch zu erfolgen habe, doch Candela ignorierte ihn, redete schnell und klang dabei zunehmend verzweifelt, bis er ihr mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass sie den Mund halten solle.
    »Auf Englisch«, sagte er bestimmt. »Also, wann sehen Sie ihn das nächste Mal?«
    Sie griff nach unten in ihre Handtasche und holte eine Schachtel Zigaretten hervor. In einer Immobilie des Maklerbüros zu rauchen verstieß vermutlich gegen die Vorschriften, doch Thorne war sich darüber im Klaren, dass es jetzt Candela Bernals geringstes Problem war, ob sie ihren Job behielt oder nicht.
    »Heute Abend«, sagte sie.
    Im Aufzug auf dem Weg nach unten fragte Thorne Samarez, was die junge Frau zu ihm gesagt hatte.
    »Sie hat mir Geld angeboten«, erwiderte Samarez.
    »Und anschließend?«, fragte Thorne. »Nachdem Sie den Kopf geschüttelt haben, hat sie doch noch was gesagt.«
    »Sie hat mir alles Mögliche angeboten …«
    Am Nachmittag war Thorne wieder in Mijas. Auf den Straßen war genauso viel los wie am Abend zuvor, doch zum Glück herrschte etwas weniger Lärm. Man sah noch immer viele Menschen in seltsamen Outfits herumlaufen. Manche trugen aufwändige Masken, andere waren als Riesen verkleidet und trugen Köpfe aus Pappmaschee und übergroße Stiefel. Auf dem Hauptplatz war irgendein Wettkampf im Gange. Vor einer Bühne hatte sich eine begeisterte und lautstarke Menschenmenge versammelt, um aus einem halben Dutzend Paaren in traditioneller Kluft eines auszuwählen.
    Thorne stand neben einem Mann mittleren Alters, der mit Liverpooler Akzent sprach. »Ist das so was Ähnliches wie die Fernsehshow Mr and Mrs ?«, fragte er.
    Der Mann lachte und beschrieb die Krönung des Feria -Königspaars so detailliert, dass Thorne sich schon nach wenigen Minuten wünschte, er hätte sich nicht die Mühe gemacht zu fragen. Anschließend präsentierte ihm der Mann – der, wie sich herausstellte, nicht nur in der Ortschaft wohnhaft war, sondern sich auch für sein umfangreiches regionales Wissen rühmte – noch eine Kurzfassung der Geschichte der Feria : berichtete von der ursprünglichen Sichtung der Jungfrau durch zwei Hirtenjungen und erzählte, dass ihr Schrein 1548 von Mönchen in die Felsen oberhalb der Ortschaft gehauen worden sei.
    »Daher stammt der Name«, sagte er. »›Jungfrau des Felsens.‹ Eigentlich ziemlich lustig, weil das viele Leute falsch verstehen. Sie denken, ›peña‹ würde ›Schmerz‹ bedeuten, aber in Wirklichkeit bedeutet es ›Felsen‹. Oder ›Kliff‹, wenn man es ganz genau nimmt.«
    »Wenn schon, denn schon«, sagte Thorne.
    Der Mann zeigte Thorne, wo sich der Schrein befand, und Thorne nutzte die Gelegenheit zu entkommen, indem er einer Gruppe japanischer Touristen auf einem kurvenreichen, sanft ansteigenden Weg den Hang hinauffolgte, bis er die Höhle erreichte. Sie war erwartungsgemäß klein und überfüllt. Der Eingang wurde von Leuten blockiert, die Fotos machten, doch Thorne konnte erkennen, dass Kerzen Schatten an die Felswände und auf die Statue der Jungfrau warfen, die – wie Thorne aus verlässlicher Quelle von seinem allwissenden Liverpooler Fremdenführer erfahren hatte – später durch die Ortschaft getragen werden würde.
    Da Thorne nicht den Wunsch verspürte, die Höhle zu betreten, ging er zu einem kleinen Holzgeländer hinüber, an dem ein paar Leute mit Videokameras standen. Er zwängte sich neben ein junges Pärchen mit zwei lärmenden Kindern und blickte ins Tal hinunter.
    »Hör auf, Luke!«
    »Nicht da raufklettern, Hannah, das ist richtig alt …«
    Er dachte über die Vergangenheit nach, sowohl über die jüngere als auch über die weit zurückliegende. Was man sich bewahrte und womit man abzuschließen versuchte. Er fragte sich, ob Alan Langford genauso viel über seine Vergangenheit nachdachte wie über seine Zukunft. Thorne wusste, wie sorgfältig Langford seine Schachzüge plante und dass er stets versuchte vorherzusehen, was auf ihn zukommen könnte. Doch sobald

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