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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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diese Dinge eingetreten und zu einem Teil seiner Geschichte geworden waren, blieben sie ihm dann ebenso lange im Bewusstsein wie jenen, deren Leben er ruiniert hatte?
    Neben Thorne zerrte die Mutter eines ihrer Kinder vom Geländer und verabreichte ihm einen Klaps aufs Bein.
    Wie sorgfältig Langford seine Schachzüge plante …
    Was hatten Donna und Fraser zu ihm gesagt?
    Alan hat nie halbe Sachen gemacht. Er hat alles von vorn bis hinten durchgeplant, alles durchdacht …
    Er denkt weit voraus, unser Mr Mackenzie. Plant in die Zukunft …
    Thorne entfernte sich von dem Pärchen und seinen Kindern, holte sein Handy hervor und rief Holland an. »Werfen Sie einen Blick in die ursprünglichen Aufzeichnungen zu dem Fall und sehen Sie nach, wann Donna sich zum ersten Mal mit Monahan getroffen hat.«
    »Was?«
    »Das Datum«, sagte Thorne.
    Holland brauchte nur eine halbe Minute. »Vor Gericht hat sie gesagt, dass sie sich nicht an das genaue Datum erinnern kann, aber dass es in der letzten Juniwoche war.«
    »Gut, und derjenige, der in dem Jaguar saß, wurde Ende November umgebracht.«
    »Ja …«
    »Fünf Monate später.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen«, sagte Holland. »Das wissen wir doch bereits.«
    »Was ist, wenn Langford schon früh herausfand, was Donna vorhatte? Wir wissen zwar nicht, wann er den Wink bekommen hat, aber wenn es unmittelbar nach diesem Treffen war, hat er sich denjenigen, der am Schluss in dem Auto gelandet ist, vielleicht sofort geschnappt. Jemanden, den er loswerden wollte. Ich meine, er konnte ja nicht wissen, dass Donna die Nerven verlieren und die Sache immer wieder verschieben würde, oder?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Falls Langford die ganze Zeit gewusst hat, wer seinen Platz in dem Auto einnehmen würde, hat er den armen Kerl womöglich monatelang festgehalten, ihn irgendwo eingesperrt und darauf gewartet, dass Donna das Startsignal gibt.« Je länger Thorne über seine Theorie nachdachte und sprach, desto mehr Sinn ergab sie. Desto offensichtlicher erschien sie ihm. »Bislang haben wir nur nach Leuten gesucht, die ein paar Wochen vor oder nach dem Mord vermisst gemeldet wurden«, sagte er. »Wir haben nicht weit genug zurückgeschaut.«
    Er trug Holland auf, sich sämtliche Vermisstenmeldungen ab Anfang Juni vor zehn Jahren zu besorgen und sie sofort mit Kitson durchzuarbeiten.
    »Bevor Sie auflegen«, sagte Holland, »möchte der Detective Chief Inspector Sie noch kurz sprechen.«
    Als Brigstocke ans Telefon kam, fasste Thorne zusammen, was er soeben mit Holland besprochen hatte. Erklärte ihm, dass der Zeitrahmen passe; dass Langford clever genug und kaltblütig genug sei. Brigstocke klang zufrieden, doch Thorne hörte noch etwas anderes aus seiner Stimme heraus – eine Begeisterung, die erzwungen klang.
    »Was wollten Sie mir eigentlich sagen, Russell?«
    »Adam Chambers«, entgegnete Brigstocke.
    Thorne verkrampfte sich und begann, den Hügel wieder hinunterzugehen. »Ich hoffe, Sie erzählen mir, dass er von einem Bus überfahren wurde.«
    »Es wurde irgend so eine bescheuerte Kampagne gestartet, um seinen guten Ruf wiederherzustellen.«
    » Was? «
    »Die Presse hat Wind davon bekommen, und jetzt ist auch noch irgend so ein Abgeordneten-Arschloch mit ins Boot gesprungen. Die Sache ist in allen Medien.«
    Holland und Kitson brachten den Rest des Tages damit zu, die erforderlichen Anrufe zu tätigen, diverse Computerrecherchen durchzuführen und die relevanten Vermisstenlisten zusammenzusuchen, um noch einmal aufs Neue mit dem Ausschlussverfahren beginnen zu können. Sie arbeiteten bis spät in den Abend hinein, brüteten über unzähligen Berichten, beobachteten, wie eine Schicht von der nächsten abgelöst wurde, und aßen Pizza, telefonisch bestellt und bis an die Tür geliefert.
    Thorne rief zweimal an und bekam von Kitson gesagt, dass er keine Hilfe sei.
    Die Suchparameter blieben mehr oder weniger dieselben: Sie suchten nach vermissten Männern kaukasischer Abstammung mit einer Größe von ungefähr einem Meter dreiundachtzig. Mit dem Alter des Opfers war es etwas komplizierter. Zum Zeitpunkt der Obduktion hatte es keinen Grund zu der Annahme gegeben, dass es sich bei der Leiche im Wagen um irgendjemand anderen als den Mann handelte, den Donna Langford als ihren Ehemann identifiziert hatte, und deshalb auch keinen Grund, das Alter des Opfers durch die Untersuchung von Knochenbruchstücken oder Gewebeproben genau zu bestimmen. Deshalb hatte Phil Hendricks abermals die

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