Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
Proben untersucht, die er bei der Obduktion zehn Jahre zuvor genommen hatte. Er war in der Lage gewesen, eindeutig nachzuweisen, dass das Opfer nicht mit Drogen betäubt worden war, doch die von den Flammen verursachten Schäden hatten eine genaue Bestimmung des Alters unmöglich gemacht.
    »Zwischen zwanzig und fünfzig Jahre alt«, hatte Hendricks Holland gesagt. »Aber selbst das ist nur geschätzt, und stellen Sie sicher, dass Sie-wissen-schon-wer sich darüber im Klaren ist.«
    Thorne musste zwanzig Minuten Finanzberichterstattung aus Fernost auf BBC World über sich ergehen lassen, bis endlich die Nachrichten begannen.
    Es war der zweite Bericht.
    Thorne war geschockt zu erfahren, dass es sich bei dem Abgeordneten, den Brigstocke erwähnt hatte, um eine Frau handelte – jung, seriös und mit einem gut geschnittenen Hosenanzug bekleidet. Sie stand vor dem Scotland-Yard-Gebäude, und das unverwechselbare Logo drehte sich langsam hinter ihr, während sie die Ziele der Kampagne erläuterte.
    »Ja, Adam Chambers ist in den Augen des Gesetzes unschuldig«, sagte sie. »Aber das genügt nicht. Der Umstand, dass er fälschlicherweise eines so schrecklichen Verbrechens angeklagt wurde, hat ihn traumatisiert, und es ist extrem schwierig für ihn, sein Leben wieder aufzubauen. Mr Chambers ist ebenso sehr ein Opfer – wie sich herausgestellt hat, ist er sogar das einzige Opfer dieses chaotischen Ermittlungsverfahrens.«
    Thorne saß auf der Bettkante, dicht vor dem kleinen Bildschirm. »Schwachsinn«, sagte er.
    »Was wünschen Sie sich jetzt?«, fragte der Interviewer.
    Die Frau drehte sich halb zu dem Gebäude hinter ihr um und ließ ihren Tonfall gekonnt zwischen Besorgnis und Empörung schwanken. »Allerwenigstens hat Adam Chambers eine offizielle Entschuldigung verdient, aber ich werde mich dafür starkmachen, dass ein unabhängiges Ermittlungsverfahren in die Wege geleitet wird.«
    »Haben Sie eine Botschaft an die Eltern von Andrea Keane?«
    Jetzt war die Besorgnis noch deutlicher in dem eingeübten Nicken und dem Senken der Stimme zu erkennen. »Ich habe aufrichtiges Mitleid mit den bedauernswerten Eltern des vermissten Mädchens. Und ich kann Ihnen versichern, dass Adam Chambers genauso empfindet. Aber … in seinem Namen, im Namen aller, die an die Gerechtigkeit glauben, fordere ich, dass diejenigen, die eine so lächerliche und kostspielige strafrechtliche Verfolgung genehmigt haben, zur Rechenschaft gezogen werden.«
    »Können Sie uns sagen, wie Adam Chambers mit der Situation zurechtkommt?«
    Im Hintergrund sah Thorne einen Sicherheitsbeamten von Scotland Yard stehen, der sein Maschinengewehr auf der Hüfte aufgestützt hatte. Thorne beugte sich vor, um ein Bier aus der Minibar zu nehmen, schlug die Tür wieder zu und hörte, wie die verbliebenen Flaschen darin klirrten.
    Dann stellte er sich vor, wie der Sicherheitsbeamte zielte und seine eigene Botschaft übermittelte.

Sechsunddreißigstes Kapitel

    Thorne wachte mit einer Idee auf.
    Er rief Yvonne Kitson an und bat sie, Langfords Akte hervorzukramen, die Liste seiner Blutsverwandten durchzugehen und die Geburtsdaten und Telefonnummern aller herauszusuchen, die noch lebten. Als Kitson eine Viertelstunde später zurückrief, kritzelte er die Informationen auf ein Stück Hotelpapier.
    »Tut mir leid wegen dieser Chambers-Geschichte«, sagte Kitson. »Das muss sich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen.«
    »Das geht vorüber«, erwiderte Thorne.
    Dann rief er Samarez an.
    Er gab dem Guardia-Civil-Officer die maßgeblichen Daten und Nummern durch und erklärte ihm, wonach er suchte. Samarez sagte, er würde Verbindungsdaten überprüfen und sich im Lauf des Tages bei ihm melden.
    »Ich weiß, dass Mackenzie und Langford ein und dieselbe Person sind«, sagte Thorne, »und mir ist klar, dass das vor Gericht wahrscheinlich nicht anerkannt wird. Aber bis wir einen Fingerabdruck als Beweis haben, muss das reichen.«
    Samarez sagte ihm, dass sie nicht allzu lange auf den Fingerabdruck-Abgleich würden warten müssen. »Candela hat sich gestern Abend mit Mackenzie in einem Nachtclub getroffen. Sie hat ihm gesagt, sie hätte Kopfschmerzen, und ist mit Mackenzies Champagnerglas in der Handtasche früh gegangen. Also mit etwas Glück …«
    »Hoffentlich war sie vorsichtig.«
    »Sie ist nicht dumm.«
    »Langford aber auch nicht«, sagte Thorne.
    Sie unterhielten sich ein paar Minuten darüber, wie die Ermittlungen am besten fortgesetzt werden sollten, und redeten

Weitere Kostenlose Bücher