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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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zu lügen.
    »Okay, wir können uns unterhalten, aber ich weiß nichts, also …«
    »Sie wissen nichts ?«, sagte Samarez. Er nickte langsam und trat hinter ihren Sessel. Setzte sich auf den Rand eines Beistelltischs, sodass Candela sich zwischen ihm und Thorne befand. »Sie wissen zum Beispiel nicht, dass David Mackenzie nicht der wirkliche Name dieses Mannes ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Sie wissen nicht, woher all das Geld kommt, das er für Sie ausgibt?«
    Dieses Mal war ihr Kopfschütteln theatralischer, dafür aber wesentlich weniger überzeugend.
    »Spielt keine Rolle«, sagte Thorne. »Mir ist ziemlich egal, ob Sie lügen oder nicht, weil wir nicht darauf angewiesen sind, dass Sie uns irgendwas erzählen.«
    Zunächst zeichnete sich Erleichterung auf Candelas Gesicht ab, dann Panik. »Und was dann?«
    Was sie von ihr verlangen würden, war ziemlich simpel, barg jedoch auf jeden Fall einige Risiken. Und der Umstand, dass sie und Langford sich immer bei ihm zu Hause trafen und nicht bei ihr, erschwerte die Sache zusätzlich. Möglicherweise handelte es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, vielleicht bevorzugte Langford aber auch einfach ein großes Schlafzimmer, wenn es zur Sache ging. Auf jeden Fall hatte er in den acht Monaten, seit er mit Candela zusammen war, nicht ein Mal einen Fuß in ihre Wohnung gesetzt, obwohl er die Miete bezahlte.
    »Wir möchten, dass Sie etwas für uns besorgen«, sagte Samarez. »Und keine Angst, wir meinen damit nicht irgendwelche geheimen Dokumente oder so. Sie müssen nicht Mr Mackenzies Safe aufbrechen.« Er lächelte und beugte sich zu ihr vor. »Nur eine … Tasse vielleicht?« Er zuckte mit den Schultern, als handle es sich um eine Lappalie. »Irgendwas in der Art. Nichts, was ein Problem für Sie wäre. Ein Glas oder einen Löffel. Irgendwas, das er in Ihrer Gegenwart berührt hat.«
    »Etwas mit einem Fingerabdruck«, fügte Thorne hinzu.
    »Heutzutage lassen sich Fingerabdrücke sogar von menschlicher Haut abnehmen«, sagte Samarez. »Aber solche Umstände möchten wir Ihnen nicht machen.«
    Candela fauchte ihn auf Spanisch an. Als Thorne sah, wie Samarez mit gespielter Betroffenheit keuchend einatmete, brauchte er kein Wörterbuch, um zu wissen, dass sie ihn aufs Übelste beschimpft hatte.
    »Können Sie das für uns tun?«, fragte Thorne.
    Sie drehte sich zu ihm, schob ihr Haar über die Schultern nach hinten. »Warum sollte ich?«
    »Weil wir Sie so nett darum bitten?«
    Sie stand auf und sagte Thorne, dass er nicht witzig sei, dass sie jetzt gehen werde und dass sie sie nicht aufhalten könnten. Sie beobachtete jedoch, wie Samarez einen Stapel Fotos aus seiner Aktentasche holte und diese auf dem Couchtisch auslegte. Dann setzte sie sich langsam wieder hin.
    »Die wurden vor drei Tagen im ›Shades‹-Nightclub in Puerto Banús gemacht.« Samarez deutete auf ein Foto, auf dem zu sehen war, wie Candela sich am Rand der Tanzfläche mit einem Mann unterhielt. »Schickes Kleid, Miss Bernal.«
    Candela starrte auf den Boden.
    »Hatten Sie einen schönen Abend?« Er wartete, bekam jedoch keine Antwort. »Tja, er wird Ihnen bestimmt im Gedächtnis bleiben, da Sie dem Mann später zweihundert Euro für zwei Gramm Kokain gegeben haben. Ich weiß das alles, weil dieser Mann ein verdeckter Ermittler ist.«
    Sie murmelte erneut etwas auf Spanisch.
    »Wir haben noch weitere Fotos sowie eine Sprachaufzeichnung von der Transaktion.«
    »Ein Glück für uns, dass sich Bullen und Kriminelle so ähnlich sind«, sagte Thorne.
    Als Candela schließlich den Kopf hob, versuchte sie zu lächeln, doch ihre Panik war deutlich an ihren Mundwinkeln abzulesen und zeigte sich in ihrem Blick, der zwischen Thorne und Samarez hin und her huschte. Letztendlich nickte sie langsam.
    Samarez tat dasselbe. »Sehr gut.«
    »Sie werden mich schützen müssen.«
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Samarez.
    Er und Thorne waren bereit, Candela zumindest einen Teil des Schutzes zuzusichern, den sie erwartungsgemäß verlangte. Es war kein Wunder, dass sie Angst vor Langford hatte. Und sie waren erfreut, dass sie keine Spur von Loyalität dem Mann gegenüber zeigte, den sie verraten sollte.
    Als die junge Frau zuvor von ihrer Reise nach London erzählt hatte, hatte Thorne Samarez einen Blick zugeworfen. Samarez hatte kaum merklich den Kopf geschüttelt. Die Guardia Civil hätte gewusst, wenn Langford nach Großbritannien gereist wäre. Noch wichtiger war, Candela hatte

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