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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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riesiger Wohnbereich, mit privatem Sicherheitsdienst und Mitbenutzung des Fitnessraums sowie des Swimmingpools.
    »Die ganze Wohnung ist toll.«
    Candela lächelte und war zufrieden, wie sich die Dinge zu entwickeln schienen. »Wenn Sie möchten, können Sie das Mobiliar behalten, das sich bereits hier befindet, aber das kostet natürlich ein bisschen extra.«
    »Natürlich.«
    »Oder Sie können die Wohnung leer kaufen und sich die Einrichtung selbst aussuchen. Vielleicht möchte Ihre Frau das in die Hand nehmen …«
    »Ich werde sie fragen.«
    »Frauen suchen sich ihre Sachen gerne selber aus.« Sie fummelte an einem Knopf ihrer Bluse herum. »Ich weiß zumindest, dass ich das gerne mache.«
    Der Engländer blätterte noch einmal die Broschüre durch, die sie ihm gegeben hatte, dann ging er zu dem riesigen Fenster hinüber. »Wir müssen allerdings noch über den Preis reden.«
    »Wir können darüber reden«, erwiderte Candela lachend. »Aber nicht allzu lang. Es gibt bereits eine Warteliste, und drei Gebote wurden abgelehnt.« Sie ging zu ihm hinüber und stellte sich dicht neben ihn. »Bei schönem Wetter kann man fast bis nach Afrika sehen, und so was ist nicht billig. Diese Wohnanlage ist außerdem ideal gelegen, weil man von hier aus sämtliche Ziele an der Küste leicht erreicht, und sie befindet sich in Autobahn- und Flughafennähe. Wie heißt es in England so schön? Lage, Lage, Lage?«
    »So ähnlich.«
    »Gibt es nicht sogar eine Fernsehsendung, die so heißt? Die habe ich gesehen, als ich in London war.«
    »Sie waren schon mal in London?«
    »Natürlich. Ich war letztes Jahr mit einem Freund dort.«
    »Das war vermutlich Dave Mackenzie, oder?«
    Candela spürte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich, und trat schnell einen Schritt vom Fenster weg. »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Nicht … Warum fragen Sie mich danach?«
    »Ich dachte, wir wären Freunde«, sagte der Engländer.
    Dann ging der Spanier auf sie zu und griff in seine Tasche. Sie spürte, wie Panik in ihr aufstieg und Besitz von ihr ergriff. In den zwei Jahren, seit sie diesen Job machte, hatte sie etliche Horrorgeschichten gehört. Die meisten Maklerbüros beschäftigten ein paar junge Frauen wie sie. Junge Frauen, die eine Immobilie angemessen präsentieren und gleichzeitig ein gewisses Extra andeuten konnten … vorausgesetzt, man wurde sich schnell einig. Das machte sie zu wertvollen Angestellten, aber auch zu einer leichten Beute für den einen oder anderen Verrückten.
    Sie gab sich Mühe, die Beherrschung zu bewahren, und schaffte es sogar zu lächeln. Dann geriet sie jedoch in noch größere Panik, als sie sah, wonach der Spanier gegriffen hatte.
    Russell Brigstocke streckte den Kopf durch die Tür des kleinen Büros, das sich Holland und Kitson teilten, während Thorne weg war.
    »Er hat wieder angerufen«, sagte Brigstocke. »Gleich heute Morgen.«
    Holland sah zu Kitson hinüber und hob resigniert die Hände. »Meine Güte, wir drehen schließlich nicht Däumchen.«
    »Ich weiß.«
    »Wir tun, was wir können«, sagte Kitson.
    Holland seufzte. »Wir haben getan, was wir können.«
    »Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen«, erwiderte Brigstocke, bevor er wieder ging.
    Die beiden hatten seit Thornes Abreise auf Hochtouren gearbeitet und die Vermisstenmeldungen von vor zehn Jahren, die sie bereits im Februar durchgegangen waren, geprüft und nochmals geprüft. Sie hatten Überstunden gemacht, hatten über Vermisstenlisten gebrütet und sie mit dem Obduktionsbericht der Leiche in dem Jaguar verglichen; hatten viele ausschließen können, waren aber allen nachgegangen, die auch nur entfernt infrage kamen, darunter auch einige, die bei der vorhergehenden Suche außer Acht gelassen worden waren.
    Am Tag zuvor waren sie zu einer Art Ergebnis gekommen, allerdings nicht zu einem, das Thorne interessieren würde.
    Selbstverständlich hatten sie sich nicht mit Leichenfunden befasst, da sie aber zufällig auf einen einfachen Schreibfehler aufmerksam geworden waren, war es ihnen gelungen, einen vermissten Junkie – der eine Woche nach dem Barbecue im Epping Forest vermisst gemeldet worden war – mit einer bis dahin unidentifizierten Leiche, die in einem Park in Kingston gefunden worden war, in Verbindung zu bringen. Bei dem »keltischen Ring«, der unter den persönlichen Gegenständen der Leiche aufgelistet war, handelte es sich in Wirklichkeit um eine Tätowierung, die in der Rubrik »Erkennungsmerkmale« der ursprünglichen

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