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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Bier«, sagte Langford. »Und zwar nicht auf so ein beschissenes kleines.« Er bestellte auf Spanisch zwei Biere, dann lehnte er sich zurück, sah Thorne an und schüttelte lächelnd den Kopf, als seien sie zwei alte Freunde, die sich wegen irgendetwas in die Haare bekommen hatten, das so belanglos war, dass sie sich beide gar nicht mehr genau daran erinnern konnten.
    Ich möchte ihr Blut mit deinem wegwaschen.
    Als die Biere kamen, trank Langford seine Flasche mit einem Schluck halb aus, dann lehnte er sich wieder zurück und fing an, das Etikett methodisch von dem Glas abzuzupfen. »Hier gibt es nichts für Sie«, sagte er. »Das sollten Sie wissen.«
    Thorne griff nach seiner Flasche. Er hatte kein Bedürfnis, mit diesem Mann zu trinken, doch sein Mund war plötzlich trocken, und seine Zunge fühlte sich klebrig an. Er hoffte, das Bier werde das Zittern in seinen Beinen lindern und ihm dabei helfen, das Bedürfnis zu unterdrücken, genau das zu tun, was er sich soeben vorgestellt hatte.
    » Sie sind hier«, sagte er.
    »Stimmt. Ich bin hier und kümmere mich um meine eigenen Angelegenheiten.«
    »Und wir wissen alle, worum es sich dabei handelt.«
    »Hören Sie, ich weiß nicht, was Sie zu wissen glauben , aber das Einzige, was Sie in Spanien bekommen, ist ein Sonnenbrand. Was ich damit sagen will, ist: Warum ziehen Sie nicht einfach wieder Leine und ersparen uns allen eine Menge Ärger?«
    Langfords Haar war grauer als auf den Fotos, und zu viel Sonne hatte sein Gesicht faltig und ledrig gemacht. Thorne sah außerdem, dass er trotz seiner Großspurigkeit alles andere als entspannt war. Sein Lächeln zeigte nur Zähne, die zu groß für seinen Mund waren und zu weiß.
    »Für jemanden, der sich nur um seine eigenen Angelegenheiten kümmert, wirken Sie aber ziemlich nervös«, sagte Thorne.
    »Ich bin verärgert .«
    »Tja, dann mache ich meine Sache wohl richtig.«
    Die Zähne blitzten abermals auf. »Das ist aber ein ziemlicher Aufwand, finden Sie nicht? Den ganzen Weg hierherzukommen und den Steuerzahler weiß Gott wie viel zu kosten, nur um einen Geschäftsmann im Ruhestand zu kontrollieren.«
    »Sie sind aber nicht wirklich im Ruhestand, habe ich recht? Und ich tue mehr, als nur zu kontrollieren.«
    Langford blies die Wangen auf und atmete dann langsam aus. »Ein Mann findet heraus, dass seine Frau plant, ihn umlegen zu lassen, also denkt er sich, es wäre vielleicht eine gute Idee, woanders noch einmal neu anzufangen. Ende der Geschichte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Staatsanwaltschaft sich dafür nach zehn Jahren besonders interessieren wird, Sie vielleicht?«
    »Die sind ziemlich scharf auf Leute, die Leichen hinterlassen.«
    »Na ja, natürlich sind sie das, aber ich habe davon keine Ahnung.«
    »Sie haben keine Ahnung, wie es dazu kam, dass ein Mann in Ihrem Auto verbrannt ist?«
    »Ich dachte, Sie hätten den Mann erwischt, der das getan hat«, sagte Langford. »Sitzt er nicht im Gefängnis?«
    »Er saß «, erwiderte Thorne. »Bis er vor ein paar Monaten in seiner Zelle aufgeschlitzt wurde.«
    »Gefährliches Pflaster, Gefängnisse.«
    »Dann wurde der Gefängnisaufseher, der bei seiner Ermordung die Finger im Spiel hatte, von einem Auto überfahren.«
    »Scheußlich.«
    »Kann man wohl sagen. Aber davon wissen Sie auch nichts, richtig?«
    »Ich bin hier drüben ein bisschen ab vom Schuss«, sagte Langford. »Es sei denn, es steht im Sportteil …«
    Er ließ die Hand zu seiner Taille sinken und griff träge unter sein Leinenhemd, um sich zu kratzen. Thorne konnte einen Blick auf die Narbe werfen, die Donna erwähnt hatte, blass auf dem gebräunten Bauch.
    »Im Ruhestand zu sein, wird doch bestimmt irgendwann langweilig, oder?«, sagte Thorne. »Wie viel Golf können Sie spielen? Wie viele Bahnen können Sie in Ihrem Pool schwimmen?«
    »Sie klingen neidisch, mein Freund.«
    »Ich will damit nur sagen, dass das absolut verständlich ist. In Übung bleiben zu wollen, meine ich.«
    »Ich will nur ein schönes, ruhiges Leben.«
    »Klar wollen Sie das, aber hin und wieder muss man eben etwas dafür tun, damit es schön und ruhig bleibt .«
    Langford zupfte noch immer an dem Etikett seiner Bierflasche herum, rollte die Fetzen zwischen den Fingern zu Kügelchen und warf sie in den Aschenbecher. Er schüttelte den Kopf, und sein Blick schweifte ab, als habe er im Gespräch kurzzeitig den Faden verloren.
    Vier oder fünf abgemagerte, verwilderte Katzen schnupperten in der Nähe der Tische herum,

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