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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Jane Thomas saßen auf der Rückbank, ohne sich anzusehen, wie Mendez feststellte, wenn er gelegentlich in den Rückspiegel blickte.
    Der Inhaber des Bestattungsinstituts begleitete sie in den gelb gefliesten Kühlraum, wo das Opfer in einem Leichensack auf einer Trage lag und darauf wartete, nach Los Angeles gebracht zu werden.
    Dixon bat den Mann, den Raum zu verlassen.
    »Wir gehen davon aus, dass sie noch nicht sehr lange tot gewesen ist, als sie gefunden wurde«, sagte Dixon. »Sie weist nur leichte, aber unverkennbare Verwesungsspuren auf.«
    Jane Thomas starrte auf den Leichensack. »Zeig sie mir.«
    »Du musst darauf vorbereitet sein …«
    »Verdammt, Cal, jetzt zeig sie mir endlich!«, fuhr sie ihn an. »Das alles ist schlimm genug!«
    Dixon hob beruhigend seine Hand. Mendez öffnete den Reißverschluss des Leichensacks und klappte behutsam eine Seite auf.
    Jane Thomas schlug eine Hand vor den Mund. Das letzte bisschen Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    »Ist sie das?«, fragte Dixon.
    Sie antwortete nicht gleich. Sie starrte die Frau schweigend an.

    »Jane? Ist sie das? Ist das Karly Vickers?«
    »Nein«, sagte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch. »Nein. Das ist Lisa.«
    »Lisa?«
    »Lisa Warwick«, sagte sie und fing an zu zittern. »Sie hat früher für mich gearbeitet.«
    »Diese Frau hat für Sie gearbeitet?«, fragte Mendez.
    »Ja.«
    »Und eine Ihrer Frauen wird vermisst.«
    Sie erwiderte nichts. Sie stand unter Schock. Dann fing sie an zu weinen. Cal Dixon ging zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    Mendez sah seinem Chef in die Augen. »Drei Tote, eine Vermisste. Glauben Sie etwa immer noch, dass wir es nicht mit einem Serienmörder zu tun haben?«
    Dixon erwiderte nur: »Rufen Sie in Quantico an.«
    Gut, dass Sie das sagen, dachte Mendez, weil er es schon längst getan hatte.

14
    Vince Leone warf die Tür seines Autos zu. Das Geräusch durchbrach die Stille. Er sah zum Himmel. Das Blau war so intensiv, dass es ihn in den Augen schmerzte. Er setzte seine Ray-Ban-Brille auf und atmete tief die kühle Herbstluft ein. Sein Kopf füllte sich mit den Gerüchen von Virginia: feuchte Erde, Wald, frisch gemähtes Gras.
    Auf dem Gelände der Academy wimmelte es von Leuten. Junge Beamte, die hin und her eilten. Ältere Semester wie er, die von einem Gebäude zum anderen, von einem Meeting zum nächsten hetzten.
    Das Geräusch von Schritten auf Beton, Gesprächsfetzen,
ein Rasenmäher, Schüsse aus der Ferne: All das stürmte ungefiltert auf ihn ein. Sein Sehvermögen, sein Gehör, der Geruchssinn - alles schien schärfer zu sein, überempfindlich. Das konnte von einem inneren Bedürfnis herrühren, so viel Leben wie möglich in sich aufzunehmen, oder es hatte etwas mit der Kugel in seinem Kopf zu tun.
    Er betrat eines der Gebäude, ging zu den Aufzügen, drückte auf den Knopf nach unten. Weit unten. Leute stiegen zu. Ein paar musterten ihn von der Seite, dann wandten sie den Blick ab. Er erinnerte sich vage an die Gesichter, aber die Namen waren ihm entfallen. Er kannte sie bloß aus der Ferne - beziehungsweise sie ihn, vermutete er, da sein Kurzzeitgedächtnis noch immer einige Lücken aufwies.
    Selbst diejenigen, die ihn nicht persönlich kannten, hatten mit ziemlicher Sicherheit von ihm gehört. Er war 1971 zum FBI gewechselt, nachdem er im Morddezernat des Chicago Police Department eine steile Karriere hingelegt hatte. Im Herbst 1975 war er dann nach Quantico zur Behavioral Sciences Unit gekommen, gerade zu der Zeit, als die Abteilung einige aufsehenerregende Verfahren in der Verhaltensforschung entwickelt hatte. Diesem Umstand hatten er und seine Kollegen zu verdanken, dass sie zu Legenden geworden waren. Er war achtundvierzig Jahre jung und schon eine Legende. Nicht schlecht.
    Vielleicht hatten die Leute aber auch nur diese eine Geschichte von ihm gehört, die Geschichte von dem Mann, dem in den Kopf geschossen worden war und der überlebt hatte. Die Academy war eine kleine, verschworene Gemeinschaft, und wie in allen kleinen, verschworenen Gemeinschaften sprach sich alles in Windeseile herum.
    Der Aufzug hielt an, und die meisten Leute stiegen aus, um in die Kantine oder in den PX-Store zu gehen. Der Geruch von Kaffee, Eiern und gebratenem Schinken schlug ihm
entgegen, dann schlossen sich die Türen, und der Aufzug sank weitere sieben Meter in den, wie ihn die Agents zärtlich nannten, Nationalkeller der Gewaltverbrechensanalyse.
    Das Labyrinth aus Büros und

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