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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Tommy nichts, weil er nicht lügen wollte. Stattdessen rückte er näher zu seinem Vater und tat so, als würde er sich sicher fühlen. In dem Moment kamen die Dodgers wieder an die Reihe.
     
    Einige Zeit später und ein paar Straßen weiter kroch Wendy mit einer Taschenlampe bewaffnet unter ihre Bettdecke und fing an zu schreiben.
    Sie hatte Tommy gesagt, dass sie die Geschichte aufschreiben und an Hollywood verkaufen würde, damit die einen Film daraus machten. Vielleicht würden sie beide sogar mitspielen. Sie fand die Vorstellung, Schauspielerin zu werden, toll, solange es sie nicht daran hinderte, auch Journalistin zu werden. Tommy hatte nur erwidert, dass es eine ziemlich kurze Geschichte werden würde.
    »Nein, das stimmt nicht«, sagte Wendy. Sie saßen während der Mittagspause draußen in der Sonne. Wendy machte sich Notizen in ihr Heft. »Das ist doch nur die erste Szene, die, wo wir die Tote entdecken. Als Nächstes müssen wir herausfinden, wer die tote Frau war und wer sie umgebracht hat und warum.«
    »Das ist die Aufgabe von diesem Detective«, erklärte Tommy. »Ich darf ja nicht einmal mehr draußen spielen.«
    Wendy verzog das Gesicht. »Deine Mutter kann nicht die
ganze Zeit auf dich aufpassen. Sie muss arbeiten. Jedenfalls müssen wir noch mal zu der Stelle im Park gehen.«
    »Nein, das müssen wir nicht.«
    »Bist du langweilig!«
    »Dann bin ich eben langweilig.«
    »Angsthase!«, zischte Wendy. »In ein paar Tagen haben unsere Eltern das Ganze vergessen. Versprich mir, dass du dann noch mal mit mir in den Park gehst.«
    Tommy fühlte sich wie sooft von Wendy in die Ecke gedrängt. Aber am Schluss gab er immer nach.
    Sie klimperte mit den Wimpern, so wie sie es bei ihrer Mutter gesehen hatte, wenn diese etwas von ihrem Vater wollte. »Ach komm, Tommy. Du hast gesagt, dass du mich beschützt. Du kannst aufpassen, falls der Hund zurückkommt.«
    »Oder der Mörder«, sagte Tommy.
    »Das würde in dem Film bestimmt eine tolle Szene sein!«
    Zu dieser Szene machte sie sich jetzt in ihrem Bett ein paar Notizen. Sie und Tommy waren im Park, schlichen leise zu der Stelle, wo die Tote vergraben gewesen war. Es würde schon fast dunkel sein. Vielleicht gab es auch ein Gewitter mit Blitz und Donner. Das würde die ganze Sache noch viel aufregender machen. Der Mörder würde zwischen den Bäumen herumschleichen und sie beobachten. Und gerade wenn sie und Tommy um einen großen Baum bogen, blitzte es: DA WAR ER! Er stand direkt vor ihnen, riesig, sein hässliches Gesicht zur Fratze verzerrt, die Augen quollen ihm aus dem Kopf, und seine klauenartigen Hände griffen nach ihnen. Mit rasendem Herzklopfen sprangen sie laut schreiend zurück.
    Plötzlich schossen Wendy Tränen in die Augen, und sie schlug die Decke zurück, sodass der Stift und das Heft im hohen Bogen durch die Luft flogen. NEIN! NEIN! NEIN! WAS, WENN DAS WIRKLICH PASSIEREN WÜRDE!

    Wendy sprang aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. »MOM!«
     
    In einem anderen Haus, in einem anderen Teil der Stadt lag Cody Roache hellwach in seinem Bett. Er bekam immer Angst, wenn er wach war und seine Mutter schlief, während sein Vater bei der Arbeit war. Dann hörte er jedes Mal irgendwelche Geräusche im Haus. Die Bodendielen knackten. Schritte kamen den Flur herunter. Er hielt dann immer den Atem an und lauschte angestrengt, bis er nur noch den Puls in seinen Ohren pochen hörte.
    Die Decke bis ans Kinn hochgezogen, setzte er sich auf. Er zitterte wie Espenlaub. Dennis hätte ihn bestimmt eine Memme genannt.
    Dennis hatte Tote im Wald gesehen. Cody stellte sich vor, wie sie durch den Wald rannten, Soldat spielten und dabei auf irgendwelchen Leichen herumliefen. Er stellte sich vor, dass er nie wieder würde schlafen können, weil er immer davon träumen würde, wie er durch den Wald rannte und eine Hand aus dem Boden schoss und ihn am Knöchel packte. Er fiel hin, und dann stiegen alle Toten aus der Erde, genau wie Zombies, mit verfaultem Fleisch und Augäpfeln, die ihnen halb aus dem Kopf hingen. Und er rannte zu Dennis, damit der ihm half, aber Dennis hatte sich auch in einen Zombie verwandelt und versuchte, ihn zu erwischen.
    Mach dir keine Sorgen wegen Dennis, hatte Miss Navarre gesagt.
    Miss Navarre war nett. Cody hatte sich gefreut, dass sie gekommen war, nur um nach ihm zu sehen. So etwas war ihm noch nie passiert - dass ein Erwachsener zu ihm nach Hause kam, um sich nach ihm zu erkundigen, zumindest nicht, wenn er

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