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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Täter einfach nur ein durchgeknallter Irrer ist, der mit Schaum vor dem Mund durch die Gegend läuft und über irgendwelche x-beliebigen Frauen herfällt, warum haben Sie ihn dann noch nicht geschnappt?«
    Farman blieb ihm die Antwort schuldig.
    »Ich sage Ihnen, warum«, fuhr Vince fort. »Weil er eben nicht einfach nur ein perverses Schwein ist. Nicht in dem Sinn, wie Sie es meinen.«
    Er wandte sich wieder der Tafel zu und schrieb 3. Beurteilung der Tat. A: Klassifizierung. B: Geplant/nicht geplant. (Und unter B) a: Auswahl des Opfers. b: Kontrolle des Opfers. c: Ablauf der Tat. C: Inszenierung. D: Motivation. E: Tatortdynamik.
    Er tippte mit der Kreide auf B. »Bei einer spontanen Tat stolpert der Täter über ein potentielles Opfer und ergreift die Gelegenheit. Der Tatort ist beliebig. Er lässt die Leiche dort liegen. Dieser Tätertypus ist nicht besonders schlau. Er hat soziale Defizite. Er handelt impulsiv.«
    »Klingt nach dir, Tony«, sagte Hicks grinsend.

    »Sehr witzig.«
    »Was hinterher passiert, interessiert ihn nicht«, fuhr Vince fort. »Ihm geht es nicht um öffentliche Aufmerksamkeit. Das ist nicht der Täter, nach dem Sie hier suchen. Was bedauerlich ist, weil er sich verhältnismäßig leicht überlisten lässt. Wenn Sie auf der Jagd nach ihm wären, dann würden Sie ihn noch heute schnappen, und wir könnten morgen alle angeln gehen.«
    »Also«, sagte Farman, »dann werfen Sie doch endlich einen Blick in Ihre Kristallkugel und sagen uns, wer der Mörder ist.«
    »Ich will Ihnen sagen, was er ist«, sagte Vince. »Wenn ich übersinnliche Fähigkeiten hätte, säße ich jetzt mit einem dicken Batzen Geld in Las Vegas. Auf jeden Fall säße ich nicht hier und würde mir Ihre hässlichen Visagen ansehen. Natürlich würde ich mir damit den Glamour und die Bewunderung entgehen lassen …«
    Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Kopf wie eine Messerklinge. Er überspielte sein unwillkürliches Zusammenzucken, indem er sich rasch wieder der Tafel zuwandte.
    »Die geplante Tat«, sagte er und stützte sich mit einer Hand an der Ablage für die Kreide ab, um mit dem Schwindel fertig zu werden. Einen Moment lang hielt er den Atem an, dann stieß er ihn aus, hob die Hand - schaffte es, das Zittern zu unterdrücken - und schrieb weiter. »In diesem Fall haben wir es mit einem intelligenten Täter zu tun, er verfügt über soziale Kompetenz, hat einen Beruf. Wahrscheinlich lebt er in einer Partnerschaft. Er könnte sogar Familie haben. Niemand in seiner Umgebung käme auf die Idee, dass er ein Doppelleben als Frauenmörder führt.«
    »Bundy«, sagte Mendez.
    Vince holte langsam und tief Luft, bevor er sich umdrehte und seine Zuhörer wieder ansah.

    »Bundy. Edmund Kemper oben in Santa Cruz. John Wayne Gacy in der Gegend von Chicago. Robert Hansen aus Alaska ist das Musterbeispiel für einen gut organisierten Mörder.«
    »Nie von ihm gehört«, sagte Farman.
    »Der Mann war Bäcker von Beruf«, sagte Vince. »Er hatte eine Familie, war eine Säule der Gemeinde. Und außerdem Sadist. Wir glauben, dass er mindestens einundzwanzig Frauen umgebracht hat. Seine Opfer waren Prostituierte. Er trat als Freier auf, dann flog er sie in seinem Flugzeug zu seiner Jagdhütte, vergewaltigte sie, folterte sie, setzte sie in der Wildnis aus, jagte sie wie ein Tier und tötete sie.
    Einmal bekam die Polizei von Anchorage ein Opfer zu fassen, dem die Flucht gelungen war. Vom Handgelenk der jungen Frau hingen Handschellen, als sie einem Polizisten über den Weg lief und ihm berichtete, was passiert war. Sie erzählte, dass dieser Kerl sie in seinem Keller angekettet und gefoltert hatte, dass sie es am Flugplatz geschafft hatte, ihm zu entkommen, bevor er sie in sein Flugzeug verfrachten konnte.
    Sie erkannte in Hansens Haus den Ort wieder, an dem sie vergewaltigt und gefoltert worden war. Die Polizei fuhr mit ihr zum Flugplatz, und sie erkannte das Flugzeug wieder. Aber als sie dann Hansen vernehmen und mit der Aussage der jungen Frau konfrontieren, ist er vor Empörung außer sich. Er zaubert zwei Geschäftsfreunde aus dem Ärmel, die bestätigen, dass sie an dem Abend, an dem er die Frau angeblich in seinem Keller vergewaltigt hat, mit ihm essen waren. Sein Wort steht gegen ihres, und er wirkt so verdammt normal, dass ihm die Polizei glaubt.
    Hansen wurde nicht angeklagt. Er wurde nicht einmal festgenommen. Das war 1982. Es dauerte noch ein ganzes Jahr, bevor sie ihn schließlich zur Strecke brachten.«

    Jetzt hatte

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