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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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hiermit.«
    Sergeant Davies stellte den Kassettenrekorder ab.
    »Wenn du mit dem Feuer spielst, wirst du dich verbrennen, James. Mit diesen beiden Typen herumzuhängen, ist, als ob du mit Dynamit spieltest.«
    »Ich hab Scheiße gebaut«, gab James zu. »Ich verdiene jede Strafe, die man mir aufbrummt.«
    »Mach dir diesmal darüber keine Gedanken, James. Du kommst vor ein Jugendgericht und der Richter wird wahrscheinlich eine Zwanzig-Pfund-Strafe verhängen. Doch du solltest etwas weiter denken.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte James.
    »Ich habe hunderte von Kindern wie dich gesehen, James. Sie fangen alle an wie du. Freche, kleine Bälger. Sie werden etwas älter, eigenwilliger und widerspenstiger, ständig in Schwierigkeiten, aber noch nichts Ernstes. Dann tun sie etwas wirklich Dummes. Sie erstechen jemanden, werden beim Drogenhandel erwischt, bewaffneter Raubüberfall oder etwas Ähnliches. Die meiste Zeit heulen sie oder sind so geschockt, dass sie kaum sprechen können. Mit sechzehn oder siebzehn liegen dann sieben Jahre Knast vor ihnen. In deinem Alter kommst du noch leicht davon, aber wenn du nicht bald bessere Entscheidungen triffst, wirst du die meiste Zeit deines Lebens hinter Gittern verbringen.«

9.
    Dieses Zimmer war wesentlich schicker als das in Nebraska House. Zunächst einmal war es ein Einzelzimmer. Fernseher, Wasserkocher, Telefon und ein kleiner Kühlschrank. Es sah aus wie in dem Hotel in Disney World, wohin seine Mutter ihn und Lauren einmal mitgenommen hatte. Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass Jennifer Mitchum ihn in ihr Büro gebeten hatte, als er nach Nebraska House zurückgekommen war.
    James griff unter die Bettdecke und stellte fest, dass er nackt war. Das war verrückt! Er setzte sich auf und sah aus dem Fenster. Das Zimmer lag hoch über einer Sportbahn. Kinder in Laufschuhen machten Dehnübungen, während andere auf einem Platz nebenan Tennisunterricht erhielten. Dies war mit Sicherheit auch ein Kinderheim, und zwar eines, das um Längen besser war als Nebraska House.
    Auf dem Boden lag saubere Kleidung: weiße Socken und Boxershorts, ein gebügeltes oranges T-Shirt, grüne Hosen im Militärstil mit Reißverschlusstaschen und ein Paar Stiefel. James hob sie auf und untersuchte sie. Sie rochen nach Gummi und die Sohlen waren glänzend schwarz. Sie waren neu.
    Der Militärstil ließ in James den Verdacht aufkommen, dass hier Kinder hinkamen, die ständig in Schwierigkeiten gerieten.
    Er zog die Unterwäsche an und betrachtete das Logo auf dem T-Shirt. Es war ein geflügeltes Baby auf einer Kugel, die sich bei näherem Hinsehen als Weltkugel entpuppte. Er konnte die Umrisse von Europa und Amerika ausmachen. Darunter stand in Großbuchstaben »CHERUB«. James forschte in seinem Gedächtnis nach diesen Buchstaben, aber sie ergaben für ihn keinen Sinn.
    Draußen auf dem Gang trugen die Kinder die gleichen Stiefel und Hosen wie James, aber ihre T-Shirts waren entweder schwarz oder grau, doch alle trugen das CHERUB-Logo.
    James sprach einen Jungen an, der ihm entgegenkam: »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Ich darf nicht mit Orangenen sprechen«, antwortete der Junge, ohne auch nur anzuhalten.
    James sah den Gang auf und ab. In beiden Richtungen gab es mehrere Türen. An einem Ende standen zwei Teenager. Auch diese Mädchen trugen Stiefel und grüne Hosen.
    »Hallo«, sagte James. »Könnt ihr mir sagen, wo ich hinsoll?«
    »Ich darf nicht mit Orangenen sprechen«, sagte eines der Mädchen.
    Die andere lächelte und sagte ebenfalls: »Ich kann nicht sprechen«, doch sie deutete auf einen Lift und zeigte mit der Hand nach unten.
    »Danke«, sagte James und wartete auf den Lift, in dem sich außer einigen anderen Kindern ein Erwachsener befand, der Armeehosen und -Stiefel trug. Sein CHERUB-T-Shirt war weiß. James sprach ihn an.
    »Ich darf nicht mit Orangenen sprechen«, bekam er zur Antwort, bevor der Mann einen Finger hob.
    Bisher hatte James angenommen, dass die anderen Kinder dem Neuen einen Streich spielten, doch dass ein Erwachsener bei dem Spielchen mitmachte, war merkwürdig. Er erkannte, dass der Finger bedeutete, dass er im ersten Stock aussteigen sollte. Dies war der Empfangsbereich. Durch den Haupteingang konnte er einen gepflegten Garten mit einem Springbrunnen sehen, dessen Wasserstrahl fünf Meter in die Höhe schoss. Als Skulptur in der Mitte sah er das geflügelte Baby auf dem Globus. Wie auf den T-Shirts. James ging zu einer älteren Dame an

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