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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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wieder sehen, James. Ist das klar?«
    »Ich hoffe nicht«, meinte James.
    »Du klingst, als seist du nicht sicher. Weißt du, was für eine Strafe dich für das hier erwartet hätte, wenn du erwachsen gewesen wärst?«
    »Nein.«
    »Bei einem kleinen Mädchen mit einer solchen Verletzung im Gesicht wären es zwei Jahre Gefängnis. Das ist nicht lustig, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte James.

    James war froh, die Verwarnung hinter sich zu haben. Die Leute hatten Recht, es war nicht schlimmer als einen Verweis in der Schule zu bekommen. Er hatte etwas Geld aus dem Schließfach genommen, um sich ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen, und erstand ein neues Spiel für die PlayStation und einen Nike-Trainingsanzug. Dann stopfte er sich an einem Pizzastand voll und achtete darauf, erst so spät nach Nebraska House zurückzukommen, dass es für den Nachmittagsunterricht zu spät war.

    James startete das neue Spiel und vergaß völlig die Zeit, bis Kyle nach Hause kam und sich wie jeden Tag auf den Rand seines Bettes setzte. Plötzlich fühlte er etwas unter der Bettdecke. Er zog sie zurück und fand James’ Arsenal-T-Shirt.
    »Was macht dein dreckiges Fußball-T-Shirt in meinem Bett?«
    James wusste, dass er stinksauer sein würde. Wenn es um Sauberkeit ging, war Kyle wie ein Mädchen. Als Kyle das T-Shirt weglegte, glitt daraus ein nagelneuer CD-Walkman aufs Bett.
    »James, Mensch, hast du den geklaut?«
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest«, erwiderte James. »Die Quittung ist in der Schachtel.«
    »Ist der für mich?«, staunte Kyle.
    »Du hast über deinen alten gejammert, seit ich hier bin.«
    »Woher hast du das Geld, James?«
    James mochte Kyle, aber er vertraute ihm nicht genug, um ihm von dem Geld im Schließfach zu erzählen.
    »Ich habe eine alte Dame an einen Baum gefesselt, sie gnadenlos verprügelt und ihre Rente gestohlen«, erklärte er.
    »Ja sicher, James. Im Ernst, woher hast du sechzig Mäuse?«
    »Willst du ihn haben? Oder willst du mir dumme Fragen darüber stellen?«, fragte James.
    »Das ist nett. Ich hoffe, du hast dich deswegen nicht in Schwierigkeiten gebracht. Wenn ich Freitag mein Taschengeld bekomme, kaufe ich dir das Deo, das du brauchst.«
    »Na ja ... danke«, entgegnete James.
    »Möchtest du irgendetwas unternehmen an deinem Geburtstag? Wir könnten ins Kino gehen.«
    »Nein«, erwiderte James. »Ich habe Rob gesagt, dass ich heute mit ihm und der Gang rausgehe.«
    »Ich wollte, du würdest aufhören, mit diesen Freaks herumzuhängen.«
    »Du wiederholst dich«, gab James gelangweilt zurück.

    Auf der Mauer hinter dem Industriegelände war es eiskalt. Nach der ersten Nacht hatten sie nichts weiter getan, als dort herumzuhängen und zu rauchen. Big Paul hatte dem Schüler einer Privatschule einen Zahn ausgeschlagen und ihm das Handy und den Geldbeutel weggenommen, aber da war James nicht dabei gewesen.
    Die Gang gratulierte James zu seiner ersten Straftat. Vince behauptete, bereits fünfzehn Mal verhaftet worden zu sein. Auf ihn wartete ein halbes Dutzend Verfahren und er musste voraussichtlich für ein halbes Jahr in die Jugendstrafanstalt.
    »Mir egal«, sagte Vince. »Mein Bruder ist in der Jugendstrafanstalt. Mein Vater ist im Knast, mein Großvater auch.«
    »Nette Familie«, meinte James.
    Rob und Big Paul lachten. Der Blick, den Vince ihm zuwarf, war Furcht einflößend.
    »Sag noch einmal irgendwas gegen meine Familie, James, und du bist tot.«
    »Tut mir Leid«, sagte James. »War nicht Herr meiner Sinne.«
    »Küss den Boden«, verlangte Vince.
    »Was?«, fragte James. »Ich hab mich doch entschuldigt!«
    »Er sagt, es tut ihm Leid«, warf Ron ein. »Es war nur ein Scherz.«
    »Küss den Boden«, wiederholte Vince. »Ich sage das nicht noch ein drittes Mal.«
    Es wäre Selbstmord, sich mit Vince zu schlagen. James glitt von der Mauer. Er befürchtete, dass Vince ihm in den Rücken springen oder auf den Kopf treten würde, wenn er sich runterbeugte. Aber was für eine Wahl hatte er? Er legte die Hände aufs Pflaster und küsste den kalten Stein, wischte die Lippen am Ärmel ab und stand auf, in der Hoffnung, dass Vince zufrieden war.
    »Wisst ihr, was gut gegen die Kälte ist?«, fragte Rob. »Bier.«
    »Hier bedient uns aber niemand«, sagte Little Paul. »Und Bargeld haben wir auch nicht.«
    »Der Schnapsladen an der Straße hat Paletten mit vierundzwanzig Dosen in der Mitte vom Laden gestapelt«, meinte Rob. »Man könnte reingehen, eine greifen und die halbe Straße weit

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