Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
und rieb sich die Augen. Er brauchte sich nicht anzuziehen, da er in der Nacht zuvor lediglich seine Turnschuhe ausgezogen hatte und mit seinem Fußball-T-Shirt und seinen Trainingshosen ins Bett gestiegen war.
    »Du trägst seit Tagen dieselben Socken«, bemerkte Kyle.
    »Du bist nicht meine Mutter!«, fuhr ihn James an.
    »Deine Mutter musste auch nie in einem Zimmer schlafen, das nach dir gestunken hat.«
    James betrachtete die schwarzen Sohlen seiner Socken. Sie rochen übel, aber er hatte sich daran gewöhnt.
    »Ich geh duschen«, sagte er.
    Kyle warf eine Packung Twix-Riegel auf James’ Bett.
    »Herzlichen Glückwunsch zum zwölften Geburtstag«, sagte Kyle. »Ich hätte dir besser ein Deo kaufen sollen.«
    James freute sich, dass Kyle daran gedacht hatte. Es war kein großes Geschenk, aber fünf Twix waren eine Menge Geld für jemanden, der nur drei Pfund in der Woche zur Verfügung hatte.
    »Du solltest dich sowieso besser sauber machen. Du gehst heute zum Polizeirevier.«
    James sah Kyle an. Sein Haar war mit Gel geglättet und seine Schuluniform makellos, das Hemd steckte in den Hosen, und die Krawatte war in der richtigen Länge gebunden, anstatt zehn Zentimeter zu lang herunterzuhängen wie bei den meisten Kindern. James betrachtete die schwarzen Ränder unter seinen Fingernägeln, fuhr sich mit den Fingern durch die klebrigen, wirren Haare und konnte über das Chaos in seinem Leben nur lachen.

    Rachel war schlecht gelaunt. Der Kühler ihres Wagens drohte überzukochen, der Verkehr war grauenvoll und vor dem Polizeirevier war kein Parkplatz frei.
    »Ich kann hier nicht stehen bleiben, du musst alleine hineingehen. Hast du Geld für den Bus zurück?«
    »Ja«, antwortete James.
    Er stieg aus dem Wagen und ging die Treppe zum Polizeirevier hoch. Er trug Hosen von Chino und sein bestes Fleece, er hatte nach dem Duschen sogar seine Haare zurückgekämmt. Er hatte schon oft gehört, dass es nicht schlimm sei, eine polizeiliche Verwarnung zu erhalten, doch als James zum Tresen ging und seinen Namen sagte, fühlte es sich nicht mehr so einfach an.
    »Setz dich«, sagte die Polizistin und zeigte auf eine Stuhlreihe.
    James wartete eine Stunde lang. Leute kamen herein und füllten Formulare aus, meist ging es um gestohlene Autos oder Handys.
    »James Choke?«
    James stand auf. Ein ziemlich fit aussehender Polizist reichte ihm die Hand zu einem kräftigen Händedruck.
    »Ich bin Sergeant Peter Davies, Jugendkontaktbeamter.«
    Sie gingen nach oben in ein Vernehmungszimmer. Der Sergeant holte ein Stempelkissen und eine Karte aus einem Aktenschrank.
    »Entspann deine Hand, James, lass mich das machen.«
    Er tunkte James’ Fingerspitzen in die Tinte und rollte jeden Finger fest auf der Karte ab. James hoffte, sie würden ihm eine Kopie davon geben. Die Fingerabdrücke würden sich an der Wand über seinem Bett gut machen.
    »O.K., James, das hier ist eine Verwarnung. Hast du irgendwelche Fragen?«
    James zuckte die Achseln. Sergeant Davies las von einem Blatt Papier ab: »Die Metropolitan Police wurde informiert, dass du am 8. Oktober in der Holloway-Dale-Schule deine Klassenkameradin Samantha Jennings tätlich angegriffen hast. Bei diesem Angriff wurde Miss Jennings an der Wange verletzt und musste mit acht Stichen genäht werden. Bei dem gleichen Vorfall hast du außerdem die Klassenlehrerin Cassandra Voolt angegriffen, die am Rücken verletzt wurde.
    Da dies das erste Mal ist, dass eine Anzeige gegen dich vorliegt, hat die Metropolitan Police entschieden, dich formell zu verwarnen, wenn du zugibst, was du getan hast. Bestätigst du die zuvor genannten Details?«
    »Ja«, sagte James.
    »Solltest du vor deinem achtzehnten Geburtstag einer weiteren kriminellen Handlung für schuldig befunden werden, werden die Einzelheiten dieser Straftat dem Friedensrichter oder Richter vorgelegt und können möglicherweise zu einer Erhöhung des Strafmaßes führen.«
    Sergeant Davies legte das Blatt Papier hin und versuchte, freundlich zu klingen. »Du scheinst ein anständiger Junge zu sein, James.«
    »Ich wollte ihr Gesicht nicht verletzen. Ich wollte nur, dass sie still ist.«
    »James, rede dir nicht ein, dass es nicht deine Schuld war, dass Samantha verletzt wurde. Du kannst nie vorhersehen, was bei einem Streit passiert. Wenn du dumm genug bist, eine Prügelei anzufangen, bist du auch schuld an dem, was passiert, egal ob du es wolltest oder nicht.«
    James nickte. »Ich schätze, das stimmt.«
    »Ich will dich hier nicht

Weitere Kostenlose Bücher