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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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riecht grauenvoll.«
    Lauren schloss die Wohnungstür und hob eine handgeschriebene Notiz von der Fußmatte auf.
    »Von deiner Schule.«
    Lauren kämpfte mit der schlechten Handschrift, als sie sie vorlas: »Sehr geehrte Mrs Choke, bitte rufen Sie entweder die Schulsekretärin oder mich dringend unter einer der unten genannten Nummern an, be... be-irgendwas?«
    »Bezüglich«, vermutete James.
    »Bezüglich James’ Verhalten in der Schule«, las Lauren weiter. »Michael Rook, stellvertretender Schulleiter.«
    Lauren folgte James in die Küche. Er nahm sich ein Glas Wasser und ließ sich am Küchentisch nieder. Lauren setzte sich ihm gegenüber und kickte ihre Turnschuhe weg.
    »Mum wird dich massakrieren«, grinste sie. Sie freute sich darauf, James leiden zu sehen.
    »Kannst du nicht die Klappe halten? Ich versuche, nicht daran zu denken.«

    James schloss sich im Bad ein. Sein Spiegelbild schockierte ihn. Die linke Gesichtshälfte und die Spitzen seines blonden Haares waren rot von Blut. Er leerte seine Taschen aus und stopfte die ruinierten Kleidungsstücke in eine Mülltüte. Später würde er sie unter dem anderen Müll verstecken, damit seine Mutter sie nicht fand.
    Dass er in solch einem Schlamassel steckte, brachte James dazu, über sich selbst nachzudenken. Er wusste, dass er kein besonders guter Mensch war. Er stritt sich ständig. Er war intelligent, aber faul, und bekam deshalb schlechte Noten. Er erinnerte sich an all die Male, in denen die Lehrer ihm gesagt hatten, dass er sein Potenzial verschwende und dass es einmal ein schlimmes Ende mit ihm nehmen würde. In Millionen von Schulstunden hatte er sein Gehirn völlig abgeschaltet. Nun wurde ihm langsam klar, dass sie zum größten Teil Recht hatten, und dafür hasste er sie umso mehr.
    James öffnete die Tube mit der Wundsalbe, merkte jedoch, dass die Salbe nichts nutzen würde, wenn er nicht erst das Blut abwusch. Wohltuend traf der Strahl der heißen Dusche sein Gesicht und seinen Körper, während sich zu seinen Füßen ein roter Strudel bildete.
    Er war nicht sicher, ob Gott existierte, konnte sich jedoch auch nicht vorstellen, wie alles um ihn herum entstanden sein konnte, ohne dass irgendetwas es gemacht hatte. Wenn es je eine Zeit für Gebete gab, dann jetzt. Er fragte sich kurz, ob man nackt in der Dusche beten dürfe, kam jedoch zu dem Schluss, dass das ziemlich schnuppe wäre, und faltete die nassen Hände.
    »Hallo, Gott... Ich bin nicht immer gut. Eigentlich sogar nie. Hilf mir doch einfach, gut zu sein und so. Hilf mir, ein besserer Mensch zu werden. Danke... Amen. Und sorg dafür, dass Greg Jennings mich nicht umbringt!«
    Nicht ganz von der Macht des Gebetes überzeugt, sah James unsicher auf seine Hände.

    Nach der Dusche zog James seine Lieblingsklamotten an, ein T-Shirt von Arsenal und ein paar zerrissene Nike-Trainingshosen, die er vor seiner Mutter verstecken musste, die alles wegwarf, was nicht so aussah, als sei es gerade die Woche zuvor geklaut worden. Sie verstand einfach nicht, dass es viel cooler war, wenn Klamotten etwas abgewetzt aussahen.
    Nachdem er ein Glas Milch getrunken, zwei von Laurens getoasteten Sandwiches verdrückt und eine halbe Stunde »GT4« unter der Bettdecke gespielt hatte, fühlte er sich etwas besser, abgesehen davon, dass sein Magen höllisch wehtat, wenn er sich abrupt bewegte, und dass er sich nicht gerade darauf freute, seiner Mutter zu erzählen, was passiert war, wenn sie aufwachte. Nicht dass es aussah, als würde sie bald aufwachen; sie musste jede Menge getrunken haben.
    James’ Wagen krachte in die Absperrung und sechs Autos rasten an ihm vorbei, was ihn auf den letzten Platz zurückwarf. Er warf das Joypad weg. Diese Kurve kriegte er nie. Die vom Computer gesteuerten Autos liefen wie auf Schienen, sodass es schien, als reibe das Spiel ihm seine Fehler auch noch unter die Nase. Es war langweilig, alleine zu spielen, aber es hatte auch keinen Sinn, Lauren zu fragen. Lauren hasste Computerspiele. Sie wollte immer nur Fußball spielen oder zeichnen.
    James griff nach seinem Handy und rief seinen Freund Sam an, der ein Stockwerk tiefer wohnte und in seine Klasse ging.
    »Hallo, Mr Smith. Hier ist James Choke. Ist Sam da?«
    Sam nahm das Telefon in seinem Zimmer ab. Er klang aufgeregt.
    »Hi, Psycho!«, lachte er. »Du hast gigantische Schwierigkeiten!«
    So hatte James eigentlich nicht anfangen wollen.
    »Was war los, nachdem ich weg war?«
    »Mann, das war das Krasseste, was ich je erlebt hab!

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