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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Abzweigung zur Hauptstraße.
    »Als mich Sasha unter seine Fittiche genommen hat, war ich ungefähr so alt wie du«, erzählte Wheels, während sie an einer Reihe Geschäften vorbeifuhren. Es war Mitternacht, und außer bei ein paar kleinen Lebensmittelläden und Imbissstuben waren überall die Rollläden geschlossen. »Von Sasha habe ich gelernt, dass das Geld auf der Straße liegt.«
    James lächelte.
    »Es stimmt«, sagte Wheels grinsend und deutete auf ein Schaufenster. »Ein Grillhuhn-Imbiss. Du kannst darauf wetten, dass sogar an einem Montag mindestens zweihundert Mäuse in der Kasse sind, an einem Freitag oder Samstag vielleicht das Dreifache. Da drüben steht ein schicker BMW. Fahr ihn auf einen Tieflader und verschwinde damit, dann kannst du ihn für einige Tausender an einen Ersatzteilhändler verkaufen. Und wenn du dich als Abschleppdienst tarnst, kannst du das am helllichten Tag tun, ohne dass jemand auch nur mit der Wimper zuckt.«
    »British Telecom«, fuhr er fort und deutete auf einen grauen Lieferwagen, als sie um eine Ecke bogen. »Wenn man einen Lieferwagen ausrauben will, sollte man nie einen mit normalem weißem Nummernschild wählen. Meist sind die Besitzer selbstständig und nehmen nachts ihre ganze Ausrüstung raus. Aber die Jungs, die für die Telefongesellschaft arbeiten, für die Strom- oder Gaswerke, das sind Angestellte. Denen gehört nichts von dem Zeug, deshalb ist es ihnen egal, was geklaut wird: Kupferrohr, Elektrogeräte, Werkzeug, manchmal sogar Laptops.«
    »Und das ist alles, was ihr macht?«, fragte James offen enttäuscht. »Ihr klaut Sachen aus Lieferwagen?«
    Wheels schüttelte den Kopf. »Nein, du Blödmann, ich versuche nur, dir zu beweisen, dass überall Geld herumliegt, wenn man die Augen aufmacht.«
    James zuckte mit den Schultern. »Beweis akzeptiert.«
    »Das Nächste, was mir Sasha beigebracht hat, ist, dass man flexibel sein muss. Schon mal mitgekriegt, wenn in den TV-Nachrichten von einer Überfall- oder Einbruchserie die Rede ist?«
    James nickte.
    »Kein vernünftiger Krimineller würde sich je auf eine Serie von irgendwas einlassen. Die Cops können nicht alle Gauner schnappen, also sind sie erst mal hinter denen her, die ihnen das Leben leicht machen. Wenn du zehnmal dasselbe Ding drehst, besteht die Gefahr, dass irgendwelche braven Bürger hinter ihren Wohnzimmergardinen nach dir Ausschau halten, und du hast die Polizei auf dem Hals.«
    »Dann macht ihr also ganz unterschiedliche Sachen?«, fragte James.
    »Genau«, antwortete Wheels. »Deshalb ist Sasha Thompson auch schon so lange erfolgreich. Eine Woche verkauft er Kokain, in der nächsten überfällt er eine Bank oder klaut Klimaanlagen aus einem Gebäude und vertickt sie nach Dubai. Und seine dritte goldene Regel lautet: Bloß nicht größenwahnsinnig werden. Kennst du die Filme, in denen die Kerle immer davon reden, ein großes Ding zu drehen und dann in Rente zu gehen?«
    »Ja klar.«
    »Das ist das Letzte, was man tun sollte. Wenn du ein paar hundert Riesen klaust, steht das in der Tageszeitung, und du hast ein oder zwei Tage die örtliche Polizeibehörde im Nacken. Aber wenn du zehn Millionen klaust, bist du nicht nur in der Zeitung, sondern auch im Fernsehen, und sie setzen die besten Polizisten des Landes auf dich an.«
    »Was ist mit Drogen?«, fragte James. »Sasha ist ein alter Kumpel von Juniors Dad, da habe ich angenommen, dass er hauptsächlich in dem Geschäft ist.«
    »Klar macht er in Drogen«, bestätigte Wheels, »stellt sie her, vertickt sie, zockt Dealer ab. Kein Gangster kann Drogen ignorieren, denn da liegt das Geld. Aber zuerst und vor allem sind Sasha und die ganze Mad-Dogs-Gang Diebe alter Schule. Dein Kumpel Keith Moore ist ein klassischer Fall von jemandem, der größenwahnsinnig geworden ist. Am Ende saßen ihm alle im Nacken, von den örtlichen Behörden bis zum MI5 und dem FBI. Und wenn man so viele Bullen auf den Plan ruft, macht man früher oder später einen Fehler und wird geschnappt.«
    James nickte. Er hatte die Polizeiakten über Sasha Thompson gelesen, und was seine über dreißigjährige kriminelle Karriere so bemerkenswert machte, war seine Fähigkeit, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten, während um ihn herum alle verhaftet wurden. Als Keith Moore hinter Gitter wanderte, hatten viele erwartet, dass Sasha in seine Fußstapfen treten und die Kontrolle über den Drogenhandel übernehmen würde. Jetzt verstand James, warum er es nicht getan hatte.
    Aber James wusste

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