Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
sagen, was ich weiß.«
Dee zuckte mit den Achseln. »Dann sag mir eben, was du weißt, und bete, dass ich damit zufrieden bin.«
»Wir haben die Informationen über das Kokain von so einem Kerl. Er ist schwarz, aber ich glaube, er arbeitet nicht für Sie.«
»Wie heißt er?«
»Kelvin Holmes.«
Major Dee sah Colin an. »Den Namen kenne ich nicht. Hast du den schon mal gehört?«
»In meinen Boxertagen«, bestätigte Colin. »Kelvin hat in der alten Sporthalle auf dem Thornton-Gelände als Trainer gearbeitet. Hat es als Profiboxer versucht, wurde aber wegen Drogenhandels eingebuchtet.«
Dee zog eine Augenbraue hoch. »Meinst du Keith Moores alte Sporthalle?«
Colin nickte. »Was bedeutet, dass Kelvin sich jetzt wahrscheinlich bei den Mad Dogs rumtreibt.«
Major Dee wandte sich wieder an Aaron. »Hast du diesen Kelvin irgendetwas über Sasha Thompson oder die Mad Dogs sagen hören?«
Aaron nickte. »Nun ... nicht genau über die Mad Dogs, aber Kelvin hat uns mit so einem Bruder bekannt gemacht, der gesagt hat, er würde uns einen guten Preis für das Kokain zahlen, das wir stehlen.«
»Und wie ist sein Name?«, fragte Dee.
»Das weiß ich nicht, ich schwör’s. Aber alle schienen zu glauben, dass er für die Mad Dogs arbeitet... Und wenn ich’s mir recht überlege, dann habe ich ein oder zwei andere sagen hören, dass Kelvin auch einer von Sasha Thompsons Jungs ist.«
Dee sprangen fast die Augen aus dem Kopf. »Ich wusste doch, dass die Runts dazu nicht fähig sind«, zischte er, warf den Bohrer weg und schlug sich mit der Faust in die Hand. »Sasha hat nicht genug Leute, um sich mit mir anzulegen, also lässt er die Runts einen Krieg anfangen...«
»Das macht Sinn«, stimmte Colin zu.
Michael war erleichtert, dass Aaron nicht gefoltert werden würde, aber in jeder anderen Hinsicht hätte die ganze Sache nicht schlimmer ausfallen können. Jetzt, wo Major Dee wusste, dass Sasha ihn hatte ausrauben lassen, konnte das nur zu einem offenen Krieg führen.
Dee lächelte Aaron an und zog eine Geldklammer aus der Tasche, von der er Zwanziger abzählte. »Du weißt, dass euch die Mad Dogs jede Menge Ärger eingebrockt haben, oder? Ich brauche einen Mann da drinnen. Hier sind hundert Pfund. Ich zahle dir noch mehr, jedes Mal, wenn du mir Bericht erstattest, was du über die Runts und die Mad Dogs hörst.«
Aaron war nicht in der Position, das Angebot abzulehnen. Er hatte schon gefürchtet, einen Bohrer in den Hinterkopf zu bekommen, und lächelte jämmerlich dankbar, als er nach den Scheinen griff, die in seinen Schoß fielen.
»Und leg mich bloß nicht rein«, warnte ihn Dee. »Colin hat sich deine Brieftasche angesehen. Wir haben deine Adresse und ein Foto von deiner Familie. Irgendein Patzer, und du bist du wieder hier bei der Black & Decker.«
»I-ich verstehe«, stammelte Aaron. »Ich verstehe vollkommen.«
»Schön für dich.« Dee nickte. »Und jetzt beweis mir lieber deine Loyalität.«
»Ich werde Sie nicht reinlegen, Major Dee. Ich bin kein kluger Junge wie Sie oder Sasha. Ich wollte immer nur ein bisschen Extra-Geld für mein Mädchen und mein Baby.«
»Wie lieb.« Dee grinste. »Aber Owen Campbell-Moore war ein alter Freund von mir, und ich wette, du weißt einiges über die anderen Jungs, die dabei waren, als er umgebracht wurde.«
Aaron wirkte nervös. »Keine Adressen und so. Aber ich kenne ihre Namen.«
»Das reicht«, meinte Dee und wandte sich an Michael. »Mickey-Boy, sieh dich mal um. Irgendwo in diesem Haus müssen Stift und Papier sein.«
Während Michael die Plastikfolien anhob, um in den Schränken zu suchen, erklärte Dee weiter: »Du wirst mir die Namen und alles, was du über die Jungs weißt, die Owen getötet haben, aufschreiben. Und dann setzt du deine Unterschrift darunter.«
Aaron sah besorgt drein, als Michael einen Luftpostbriefblock und einen Stift in einem Sekretär fand und sie Major Dee reichte.
»Wenn das rauskommt, bin ich ein toter Mann«, flüsterte Aaron.
»Solange du mir gegenüber loyal bist, hast du keine Probleme«, erklärte Dee, aber das glaubte niemand auch nur eine Sekunde lang.
29
Major Dee war nicht ohne List und Tücke zum Anführer der Slasher Boys geworden. Aber sein hervorstechendstes Merkmal — manche sagten auch, seine Achillesferse — war sein Hang zu rascher und furchtbar brutaler Gewalt.
Die meisten Menschen, die einen Krieg mit einem Mann anfangen, der als einer der cleversten Kriminellen des Landes gilt, hätten sich zunächst
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