Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
einmal ein paar Gedanken darüber gemacht. Aber Dee war wütend, dass Sasha ihn hatte dumm dastehen lassen, und auch wenn die Mad Dogs nur eine kleine Gang waren, so war Dee doch nur allzu bewusst, dass sie überall Spione hatten. Seiner Meinung nach konnte er sie nur überraschen, wenn er sofort angriff.
Sobald sie Aaron abgesetzt hatten, trommelten Michael und Colin die vertrauenswürdigsten Verbündeten des Majors zusammen. Eine Stunde später fand ein Treffen in einem Zimmer über dem Green Pepper statt, und bei Sonnenuntergang befand sich Michael in einem Tross aus vier Fahrzeugen auf einem leeren Parkplatz hinter einem Hähnchengrill und einer Autowaschanlage.
Angeführt wurde der Tross von einem zerbeulten Range Rover mit riesigem Kuhfänger vor den Scheinwerfern. Die achtzehnköpfige Gang war mit allem Möglichen bewaffnet, von Baseballschlägern bis hin zu Macheten und Major Dees Stolz seiner Waffensammlung: einer ultrakompakten Skorpion-Maschinenpistole.
Dee fürchtete Verräter und stellte klar, dass niemand telefonieren durfte. Michael schaffte es, sich in die dreckige Toilette im Hähnchengrill zu schleichen und Maureen eine SMS zu schicken, um ihr mitzuteilen, dass etwas Großes vor sich ging, Dee aber keinen Hinweis auf das Ziel gegeben hatte. Sicher war nur, dass es Verletzte geben würde. Die erste Mannschaft der Mad Dogs lag drei zu null in Führung, was Sasha Thompsons Laune so hob, dass er die verschwitzten Spieler umarmte, als sie in der Halbzeitpause ins Clubheim strebten. Bruce spielte mit dem U15-Team auswärts, aber James und Junior waren aufgetaucht, um für die Sonntagsliga zu trainieren.
Die erste Mannschaft und die verschiedenen Jugendmannschaften der Mad Dogs nahmen ihren Sport sehr ernst, spielten in verschiedenen Ligen, hatten gute Ausrüstung, drei bezahlte Schiedsrichter und einen lizenzierten Trainer. Die beiden Sonntagsteams hingegen spielten in einer regionalen Pub-Liga. Ihre gelben Trikots waren schäbig, weil sie zuerst ein paar Jahre der ersten Mannschaft gedient hatten, und das Donnerstagabendtraining bestand meist nur aus einigen Aufwärmrunden und ein wenig Herumkicken.
Die jüngsten Spieler des Sonntagsteams waren in James’ Alter, die ältesten waren Männer mit wackeligen Beinen und rosigen Erinnerungen an ihre Zeit in der ersten Mannschaft. James spielte nicht gerne in der Kälte, aber nachdem er erst einmal akzeptiert hatte, dass es eine Schlammschlacht werden würde, hatte er seinen Spaß daran. Er war fit genug, um allen verrückten Angriffen bis auf einen auszuweichen, und schnell genug — zumindest in solch mittelmäßiger Gesellschaft —, um wenigstens wie ein halbwegs guter Fußballspieler auszusehen.
Junior hingegen war eine Blamage. James hatte im Ring mit ihm Sparring gemacht, als sie beide zwölf Jahre alt waren. Junior war kleiner gewesen als James, aber blitzschnell, und trotz der dicken Schutzhandschuhe hatte man seine Schläge deutlich zu spüren bekommen. Doch in den vergangenen drei Jahren hatte James sein Combattraining fortgesetzt, war regelmäßig gelaufen und hatte Gewichte gestemmt. Junior für seinen Teil hatte Geschmack an Zigaretten gefunden, schnupfte gewohnheitsmäßig Kokain und rannte nur noch, wenn ihm die Polizei auf den Fersen war. Noch war Junior jung genug, dass er ganz gut aussah, aber er hatte Mühe, mit dem Ball mitzuhalten, und wenn er auf dem Flügel sechzig Meter rennen musste, begann er zu keuchen und Schleim zwischen seine Füße zu spucken.
Als das Sonntagsteam für seine Halbzeitpause in den Umkleideraum ging, wurde James ins Clubheim gerufen, weil ihn Sasha sprechen wollte. Dadurch hatte er keine Gelegenheit, auf sein Handy in der Sporttasche zu sehen, wo ihn eine Sprachnachricht erwartet hätte, in der er gebeten wurde, dringend Maureen anzurufen.
Nervös stellte James seine dreckigen Schuhe an der Tür ab und ging auf Socken in die kleine Bar. Die Mad Dogs hatten das schickste Clubheim der ganzen Liga, und Sasha benahm sich wie ein Gutsherr, auf die Bar gestützt, mit einem Brandy in der Hand und dem Trophäenschrank der Mad Dogs im Rücken. Niemand sonst war in Hörweite.
»Ein Drink?«, fragte Sasha, als James zu ihm trat.
James war außer Atem, und Sasha langte hinter die Bar, um nach einer Flasche Cola für ihn zu greifen. Als er sie öffnete, setzte sich James auf einen Barhocker.
»Verdammt noch mal!«, schrie Sasha. »Runter da!«
James schoss hoch und stellte fest, dass seine dreckigen Shorts einen
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