Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Plan hatten.
»Wenn die eine Hälfte der Quads nach Westen ist und ein Haufen anderer Weißhemden da drüben zu tun hat, könnten wir versuchen, abzuhauen«, schlug James vor.
Dana war nicht sonderlich begeistert von der Idee. »Nach meinem letzten Versuch habe ich keine Lust mehr auf eine Flucht zu Fuß. Wir sollten bei unserem Plan bleiben. Irgendwann muss ja mal ein Quad nahe genug vorbeikommen.«
In den nächsten paar Minuten hörten sie weitere Schüsse und beobachteten, wie eine Gruppe Schwarzhemden zwischen den Büschen hervorlief und auf den See zurannte. Sie hatten zwar keine Fahrzeuge, aber die meisten von ihnen hatten den Rothemden ihre Waffen abgenommen und ein paar schienen sogar recht gut passende Schutzkleidung und andere Ausrüstung von den Weißhemden erbeutet zu haben.
Während die Schwarzhemden am Rand des Sees entlangrannten, näherte sich James und Dana ein einzelnes Quad. McEwen. Aber er war allein. Dave Moss war hinter der nichtexistenten Gruppe am Übungsgelände her und hatte es ihm allein überlassen, James und Dana zu jagen.
Aber mit seinem Gewehr und seiner Schutzkleidung fühlte sich McEwen den beiden weit überlegen. Gerade als er sich auf dem Quad aufrichtete, um sie mit seinem Nachtsichtgerät aufzuspüren, sah er überrascht, wie sie auf ihn zugerannt kamen. Sie waren zwei Meter auseinander und hielten auf Schulterhöhe einen dicken Stock zwischen sich.
McEwen duckte sich und griff nach seinem Gewehr, doch er war zu langsam. Der Ast traf ihn und er fiel vom Quad. Sein Stiefel verfing sich im Gashebel und der Motor heulte auf. Blitzschnell warf sich Dana auf ihn, dass ihm die Luft wegblieb.
»Ich werde angegriffen!«, brüllte McEwen in sein Mikro. »Schickt mir Verstärkung!«
McEwen war wesentlich größer als Dana, und wenn er sich erst mal von dem Schreck erholt hatte, würde er sie auf jeden Fall besiegen. Also versetzte ihm Dana einen so kräftigen Hieb auf die Brille – seine verwundbarsten Stellen lagen gesichert hinter seiner Schutzkleidung –, dass die Plastikverbindung zwischen den beiden Hälften brach und ihm Blut aus der Nase lief.
»James, wo bist du?«, schrie Dana, als sie sich kurz umsah, McEwen die Handschellen aus dem Gürtel riss und ihm anlegte, solange er noch benommen war.
McEwen überwältigt zu haben, tat unglaublich gut. Aber um nach Hause zu kommen, brauchten sie das Quad. Als es wegzurollen begann, war James daraufzu gesprungen, aber es war schwer und mit seinen kalten Fingern konnte er es nicht festhalten. Er landete im Gras.
Als er sich wieder aufrappelte, rollte das Quad gerade den Abhang hinunter und immer schneller auf den See zu. James rannte los, konnte es jedoch nicht einholen. Seine letzte Hoffnung war die Hecke am See. Mit etwas Glück würde sie das Quad aufhalten oder zumindest soweit verlangsamen, dass er es doch noch erwischen konnte.
Tatsächlich drehten die dreckigen Vorderreifen zwischen den raschelnden Efeublättern und den brechenden Zweigen durch. Als sich James in einem letzten verzweifelten Versuch auf das Quad stürzte, befanden sich alle vier Räder in der Luft. Doch dann, gerade als er nach den hinteren Kotflügeln griff, kippten die Vorderräder herunter und das Fahrzeug war wieder aus seiner Reichweite.
Der Kiespfad zwischen der Hecke und dem See war relativ eben und das Quad rollte langsam aufs Wasser zu. James, keine zwei Meter entfernt, sprang über die Lücke in der Hecke, um den Lenker zu packen, bevor es ins Wasser stürzte. Genau in diesem Moment traf ihn ein Simulationsgeschoss in den Rücken.
James brach zusammen, als ihm auch noch ein zweites Geschoss von hinten in den nackten Oberschenkel knallte. Er wirbelte herum und sah Ryan Smythe und ein weiteres Rothemd den Hügel hinunter auf ihn zu rennen. Er richtete sich die Schutzbrille gerade und tauchte in die Büsche ab, während das Quad über die Böschung ratterte. Die Wasseroberfläche lag fast einen Meter tiefer, sodass es gefährlich schwankte. Die beiden Rothemden wagten es nicht, James direkt anzugreifen, aber sie behielten ihre Position bei, bis sie Dana auf sich zu laufen sahen. Das Rothemden-Mädchen rannte davon, doch Dana sprang mit beiden Füßen voran und stieß Ryan um.
»Brille und Gewehr, du kleiner Scheißer«, knurrte sie. »Und zwar schnell, sonst landest du im See!«
James überlegte, ob er das flüchtende Rothemd verfolgen sollte, aber da Dana sowohl McEwen als auch Ryan überwältigt hatte, waren sie jetzt mit zwei Gewehren und
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