Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Lederjacke.
»Du Tier!«, schrie sie, den Tränen nahe. »Ich bin nicht dein Spielzeug!«
James wurde fast schlecht, als er Kerry losließ und die Szene betrachtete. Dannys Kumpel waren außer Sichtweite, aber ein Dutzend Gäste starrte erschrocken vom Restaurant aus nach draußen. Die Assistenzmanagerin Wendy hatte die Tür verriegelt, sodass niemand mehr hinein- oder herauskam, und stand mit dem Telefon am Ohr hinter der Glastür.
»Sie hat die Polizei gerufen«, stellte James nervös fest. »Die Polizeiwache ist gleich da vorne an der Straße.«
Aber da hatte Kerry schon den Streifenwagen entdeckt, der am Straßenrand hielt. Ein weiterer kam über den Parkplatz und riegelte das andere Ende der Gasse ab.
»Rennen?«, fragte James und sah Kerry an.
Sie schüttelte den Kopf. Danny stöhnte immer noch. Vielleicht könnten sie tatsächlich entkommen. Aber das hier würde sich so oder so bis zum Campus herumsprechen, und ihre Version wäre wesentlich glaubwürdiger, wenn sie blieben und die Sache erklärten.
An eines hatten sie jedoch nicht gedacht: An das Bild, das sich den vier Polizisten bot, als sie aus ihren Autos stiegen. Zwei schmächtige Mädchen, Danny vor Schmerz fast bewusstlos am Boden und der muskulöse James in der Mitte, mit einem Baseballschläger in der Hand.
»Leg den Schläger weg«, rief der erste Cop. Er zog einen Taser aus der Tasche, während er auf James zuging.
»Er war das nicht!«, rief Kerry.
James hatte keine Lust auf fünfzigtausend Volt, ließ die Waffe fallen und hob die Hände. Zwei Cops stießen ihn gegen die Wand des Deluxe Chicken.
»Du bist verhaftet«, rief der eine Cop enthusiastisch, als sein Kollege James’ Handgelenke packte und ihm Handschellen anlegte.
»Um Himmels willen, das sollte ein Praktikum sein!«, tobte Zara Asker. Sie stand auf und stützte sich mit den Fingerknöcheln auf ihren Glastisch. »Mit Kindern, die auf Missionen Schwierigkeiten bekommen, werde ich fertig. Aber du willst mir doch nicht allen Ernstes sagen, dass James Adams nicht einmal zwei Wochen lang Brathähnchen verkaufen kann, ohne verhaftet zu werden?«
»Na ja«, druckste Kerry herum, »die Sache ist die ...«
Sie hatte sich ein Taxi genommen und war so schnell wie möglich zum Campus zurückgefahren, aber bis sie das Büro der Vorsitzenden erreicht hatte, war ihr immer noch keine gute Erklärung eingefallen.
»Spuck es aus!«, schrie Zara. Die Vorsitzende verlor nicht oft die Beherrschung. Aber wenn, dann richtig. »Ich habe auch ohne diesen Mist schon genug am Hals.«
»James ist unschuldig«, stieß Kerry hervor. »Ich habe den Kerl zusammengeschlagen, aber die Cops haben James verhaftet. Er hat mir den Baseballschläger abgenommen und versucht, mich zu beruhigen, und als die Cops gekommen sind, haben sie ihn natürlich mit dem Schläger da stehen sehen.«
»Hast du nicht versucht, es ihnen zu erklären?«
»Ich habe gesagt, dass ich eine Aussage machen will, aber es waren zu viele Leute im Restaurant, die alle etwas anderes gesehen haben wollten. Ich habe ihnen sogar gesagt, dass sie eigentlich mich und nicht James verhaften müssten. Aber ich habe nur einen herablassenden Blick geerntet und wurde zur Seite geschoben. Weil ich so klein bin, mussten sie wahrscheinlich nur einen Blick auf James werfen, um zu dem Schluss zu kommen, dass er als Einziger infrage kam, Danny zu schlagen.«
»Widersprechende Zeugenaussagen sind gut«, erklärte Zara. »Und was ist mit diesem Danny? Könnte es da ernste Konsequenzen geben?«
Kerry schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht auf seinen Kopf oder andere sehr verletzliche Körperteile gezielt.«
Zara lehnte sich zurück und sah gestresst zur Decke hinauf, als könne sie nicht fassen, was sie da zu hören bekam.
»Das sieht dir so gar nicht ähnlich, Kerry. Wieso hast du ihn angegriffen?«
»Danny wollte James provozieren und sich mit ihm prügeln. Aber James hat nicht angebissen, daher hat sich Danny seine Freundin Gemma geschnappt und sie geschlagen. Er hatte sie schon am Abend vorher verprügelt und da bin ich einfach komplett ausgerastet.«
Zara schien daraufhin ein wenig mehr Verständnis aufzubringen. »Und warum wollte sich dieser Kerl überhaupt mit James schlagen?«
Kerry stellte fest, dass sie jetzt genau da waren, wo sie nicht sein wollte. »James hatte Danny eines Abends schon mal eine geknallt, als der Gemma geschlagen hatte.«
»A-ha!«, lächelte Zara. »Das war wohl der Abend, an dem du, James und Dana angeblich bei
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