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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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das Haus ohne seine Mutter, aber er war trotzdem gut gelaunt, weil er sich später mit Jake im Kino treffen wollte. Nach dem Frühstück ging er in den Keller und legte sich die Kugeln auf dem Billardtisch seines Vaters zurecht.
    Fahim übte regelmäßig und war schon ein ganz guter Billardspieler. Aber da ihm nur der Wäschetrockner Gesellschaft leistete, wurde ihm nach zwei Spielen langweilig, und er entschied, in sein Zimmer zurückzugehen. Er war schon fast oben an der Kellertür, da schreckte ihn ein Schrei auf.
    »Sag es mir, du kleine Schlampe«, brüllte Hassam und ein Körper schlug auf der anderen Seite gegen die Holztür.
    Der Tonfall erinnerte Fahim an die Streitereien zwischen seinen Eltern. In der leisen Hoffnung, dass seine Mutter wieder da war, legte er das Ohr an die Tür. Aber es war Sylvia, die Putzfrau, von der die klägliche Antwort kam.
    »Lassen Sie mich los«, piepste sie verängstigt. »Ich schwöre bei Gott, ich weiß gar nicht, wovon Sie reden!«
    »Nun, wer war es denn sonst?«, schrie Hassam. »Geht hier sonst noch jemand ein und aus?«
    »Bitte, Hassam«, bat sie, »ich weiß nicht, was Sie von mir wollen.«
    »Du blöde Schlampe!«, rief Hassam. »Wer hat dich beauftragt? Für wen arbeitest du?«
    »Sie sind ja verrückt, Hassam!«, wehrte sich Sylvia. »Ich putze Ihr Haus, das ist alles!«
    Dann ertönte ein erneuter Schrei und Kleidung zerriss. Sylvia war gegen die Wand gestoßen worden, aber dieses Mal hatte sie das Gleichgewicht verloren und war neben der Haustür auf den Marmorfußboden gestürzt. Mit klopfendem Herzen öffnete Fahim die Kellertür einen Spalt und spähte hinaus.
    Eine Blutspur tröpfelte von der Küche bis zur Haustür. Fahim beobachtete, wie sein Vater Sylvia packte und in die Gästetoilette schleppte, die direkt von der Eingangshalle abging. Sie stöhnte, als Hassam ihr Gesicht in die Toilettenschüssel drückte, den Sitz herunterschlug und dann die Spülung betätigte.
    »Sag es mir!«, schrie er wieder. »Für wen arbeitest du? Wer hat dich beauftragt?«
    Während Sylvia das Wasser über den Kopf lief, schlich sich Fahim vorsichtig in die Halle. Er sah zur Küche hinüber und keuchte erschrocken auf – Blut klebte an dem Wandschrank, gegen den sein Vater die Putzfrau geschlagen haben musste. Und mitten auf dem Fußboden lag ein verbeultes Stück Plastik, das Fahim entsetzt als einen der kleinen Sender erkannte, die Jake angebracht hatte.
    Fahim wollte nur weg, zu Jake und Lauren, die nur zwei Straßen weiter wohnten. Aber es war riskant, da sein Vater direkt neben der Haustür in der Toilette stand. Nur mit seinem Trainingsanzug und Socken bekleidet schlich Fahim durch die Halle und wich dabei vorsichtig den Blutstropfen aus.
    »Willst du noch mehr?«, schrie Hassam, als er erneut die Spülung betätigte und den Sitz wieder herunterknallte. Wenn er nur einmal kurz zur Tür herausblickte, dann würde er sehen, wie sein Sohn zu flüchten versuchte.
    »Bitte hören Sie auf«, schluchzte Sylvia, als er ihr Gesicht aus dem Wasser zog.
    »Aufhören?«, lachte Hassam sadistisch. »Es hat noch gar nicht richtig angefangen! Sag mir, für wen du arbeitest, bevor es noch viel schlimmer wird!«
    Fahim überlegte kurz, ob er sich ein paar Schuhe aus dem Schrank neben der Tür angeln sollte, aber er wollte so schnell wie möglich weg. Daher griff er sofort nach der Klinke. Unglücklicherweise hatte sein Vater die Tür verriegelt, um Sylvia an der Flucht zu hindern. Und wenn er das getan hatte, dann hatte er wahrscheinlich auch das Haupttor elektronisch gesichert. Fahim saß in der Falle. Jetzt blieb ihm nur noch eines: unbemerkt nach oben in sein Zimmer zu laufen und per Handy um Hilfe zu rufen.
    »Oh Gott!«, schluchzte Sylvia gerade, als Fahim die Treppe hinaufrannte. »Bitte lassen Sie mich los!«
    Fahim schloss seine Zimmertür hinter sich, schnappte sich sein Handy und suchte im Speicher nach Jakes Nummer.
    »Komm schon«, flehte er, als er das Freizeichen hörte. »Geh ans Telefon, du Zwerg!«

    Bethanys freie Tage, die sie nach ihrer Mission bekommen hatte, waren vorüber. Und ein strenges Fitnessprogramm hatte begonnen, sodass sie den Samstagmorgen in der Sporthalle des Campus verbringen musste. Rat dagegen hatte seine Betreuerin überreden können, ihm den Samstagvormittagsunterricht zum zweiten Mal hintereinander zu erlassen, damit er Lauren und Jake in London besuchen konnte.
    »Mac macht ein verdammt gutes Frühstück«, stellte er fest. Er rieb sich den Bauch

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