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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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stiegen.
    »Da sind die Zähne«, erklärte sie und reichte dem Tierarzt das Gebiss. »Sie sind ins Gras gefallen, Sie müssen sie also abspülen, bevor sie sie wieder einsetzt.«

5
    Der Strom war ausgefallen, bevor es in James’ Zimmer warm geworden war, also nahm er sich seine Bettdecke und sein Kissen und schleppte sie ins Wohnzimmer, wo er den Abend auf dem Sofa verbrachte und beim trüben Schein einer tragbaren Gasleuchte ein altes Motorradmagazin las.
    Er hatte bereits mehrere Stunden geschlafen, als er mit dem sicheren Gefühl aufwachte, dass etwas nicht stimmte.
    »Der Junge ist nicht in seinem Bett«, rief eine zornige Männerstimme.
    Der Mann war im Flur, nur wenige Meter entfernt; schwer zu sagen, wie viele da noch waren. James realisierte, dass er von dem Lärm aufgewacht war, mit dem sie die Wohnungstür eingetreten hatten.
    »Seht im Wohnzimmer nach!«, befahl Vladimir Obidin zornig.
    James schauderte, als er die Stimme erkannte. Das war kein gewöhnlicher Einbruch. Bei dem Treffen musste irgendetwas verdammt schiefgelaufen sein.
    Er schleuderte die Decke weg und rannte zur Wohn zimmertür, die jeden Augenblick aufgehen musste. Durch die Vorhänge sickerte nur schwaches Licht, und James tastete sich blind am Sideboard entlang auf der Suche nach irgendeiner Art von Waffe. Als er den Fuß von Boris’ Zigarrenanzünder aus Glas und Marmor berührte, hielt er inne.
    »Ich hab ihn, Boss!«, schrie einer von Obidins Schergen, als er zur Tür hereinplatzte und James mit einer starken Taschenlampe ins Gesicht leuchtete.
    Boris und Isla sollten sich geschäftlich mit Denis Obidin treffen. Vielleicht ist ihre Tarnung aufgeflogen oder … Doch James musste jetzt alle Warums und Weshalbs ausblenden und sich darauf konzentrieren, nicht in einer Zelle zu landen und einem wütenden Vladimir Obidin und seinem Lötkolben gegenüberzusitzen.
    Er sprang ins Licht auf seinen Angreifer zu und schlug ihm den schweren Zigarrenanzünder seitlich an den Kopf. Es war zu dunkel, um zu erkennen, ob der Schlag den Mann ausgeknockt hatte, doch nach einem zweiten bestand daran kein Zweifel mehr. James erkannte ein Halfter unter der Jacke des Mannes, aber bevor er sich die Waffe greifen konnte, wurde er von zwei anderen Männern hochgerissen.
    Jeder von ihnen ergriff ihn unter einer Achsel, und die Wucht, mit der sie ihn rückwärts gegen die Wand schleuderten, ließ den ganzen Raum erzittern. Der größere von ihnen schlug ihm in den Bauch.
    »Er soll bei Bewusstsein bleiben!«, rief Vladimir von der Küche her. »Er ist unsere einzige Verbindung zu den beiden Schweinen!«
    Der Schlag hätte die meisten erwachsenen Männer zu Boden gehen lassen, aber James hatte beim Kampftraining schon Schlimmeres weggesteckt und überraschte seine Angreifer damit, dass er dem einen in die Eier trat. Der Mann klappte zusammen und stürzte über den Couchtisch. James packte den anderen Mann an seinen langen Haaren und schlang sie sich schnell um die Hand. Der Kerl schlug kraftlos zu, kurz bevor James seinen Kopf an den Haaren zurückriss. Im Genick des Mannes knirschte es, und er ging so rasch zu Boden, dass James kaum schnell genug loslassen konnte, um nicht mitgerissen zu werden.
    Er schnappte panisch nach Luft, dann rannte er los, um dem Mann, der sich gerade vom Couchtisch hochrappelte, den Rest zu geben. Die heruntergefallene Taschenlampe erhellte den Raum noch so weit, dass er sehen konnte, wie der andere nach seiner Waffe griff. James nahm sein Handgelenk, entwand ihm die Pistole und setzte ihn mit mehreren Schlägen des Laufs außer Gefecht.
    Drei erledigt, bleibt noch einer, dachte James, zog sich zur Wand zurück und betrachtete die Automatikpistole in seiner linken Hand. Er kannte sich damit nicht aus, aber sie sah schussbereit aus.
    Vladimir Obidin rief aus der Küche: »Mikhail, was ist los? Legt den Jungen in Handschellen, und fangt an zu suchen!«
    James blieben nur Sekunden, bis die ausbleibende Antwort Vladimir stutzig machen würde. Er nutzte sie dazu, die Taschenlampe auszuknipsen und sich in den Flur zu schleichen.
    »Mikhail?«, wiederholte Vladimir. Er klang verunsichert. »Ist er entkommen?«
    James duckte sich. Aus der Küchentür fiel ein flackernder Lichtstrahl, der anzeigte, dass Vladimir dort mit einer Taschenlampe herumsuchte.
    »Habt ihr den Jungen jetzt oder nicht?«
    James reizte es, Vladimir eine passende Antwort zu geben. Aber dann dachte er, dass er die blöden Sprüche doch lieber Hollywood überließ und besser

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