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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Krankenwagen angehalten, deren blaue Blinklichter in der stromlosen Stadt sehr wirkungsvoll leuchteten.
    James beschloss, zu dem verlassenen Gebiet am Stadtrand von Aero City zu laufen. Dort konnte er sich in einer der Tausenden leeren Wohnungen verstecken, in denen früher die Fabrikarbeiter gewohnt hatten. Doch zuerst musste er die Notrufnummer von CHERUB wählen und seinen Leuten sagen, was passiert war.
    Er griff in die Jackentasche, klopfte seine Jeans ab, und dann wurde ihm etwas Entsetzliches klar.
    Sein Telefon steckte noch in seinem Schulrucksack, und der stand in Wohnung 2–17.

6
    Die Jungs-Sporthalle war einer der ältesten Bauten auf dem Cherub -Campus. Vor Kurzem war sie mit den neuesten Übungsgeräten und Krafttrainern bestückt worden. Man hatte sie um einen kleinen Anbau mit Umkleiden und Duschen für die Mädchen erweitert und das heruntergekommene Kellerkino, in dem sich Cherubs in den Fünfziger- und Sechzigerjahren Nachrichten und Filme angesehen hatten, ausgeräumt und in einen Erholungsbereich mit Swimmingpool, Snooker-Tisch und Air-Hockey-Tischen verwandelt. Auf Großbildfernsehern liefen Sportkanäle, es gab riesige Sofas, und die verglasten Kühl- und Aufbewahrungsschränke längs der einen Zimmerseite waren mit Snacks und Softdrinks gefüllt.
    Diese Lounge war erst vor knapp einem Monat fertig geworden und bot noch den Reiz des Neuen. Zu ihren Öffnungszeiten drängten sich hier die Cherubs, und damit die Lounge nicht überfüllt war, regelte ein Belegungsplan, wann welche Altersgruppe Zutritt hatte.
    Normalerweise hatten die Cherubs am Samstagmorgen Unterricht, aber an diesem Samstag war die Lounge extra für die sechsundzwanzig jungen Agenten geöffnet worden, die von dem abgebrochenen Training in den Yorkshire Dales zurückgekommen waren. Nachdem Lauren, Rat, Bethany und Andy ein paar jüngeren Kids Druck gemacht hatten, endlich den Snooker-Tisch zu räumen, den sie über eine Stunde belagert hatten, konnten auch sie ein Spiel machen.
    Keiner von ihnen war besonders gut darin. Rat war noch der Begabteste, hatte aber die ersten elf Lebensjahre in einer Sekte verbracht und fand es schwierig, sich die ganzen neuen Regeln zu merken.
    »So, jetzt habe ich die Rote eingelocht. Welche Farbe kommt als Nächstes?«
    Lauren schnalzte mit der Zunge. »Zum dritten Mal, Rat: die, die du dir aussuchst!«
    »Aber ich dachte, man müsse gelb, grün, braun und so weiter spielen«, entgegnete Rat.
    »Erst am Schluss, wenn alle Roten drin sind.«
    »Na gut«, meinte Rat. »Blauer Ball in die Ecke.«
    Lauren, Andy und Bethany wurden still, als Rat zielte.
    »Awuuuuwwww!« Andy brach plötzlich in Wolfsgeheul aus, und Rats Stoß ging daneben.
    »So nicht!«, beschwerte der sich und nahm die weiße Kugel vom Tisch. »Das mache ich noch mal!«
    »Mogler.« Bethany grinste.
    »Also das war ja wirklich nicht in Ordnung«, fand Lauren.
    »Oh wie schrecklich.« Bethany machte ein Knutschgeräusch. »Lauren verteidigt ihren heimlichen Liebhaber!«
    »Nerv mich nicht«, verlangte Lauren und schnippste Bethany an.
    Rat zielte erneut, und die blaue Kugel streifte zwar die Ecke, fiel aber nicht in die Tasche.
    »Na gut«, verkündete Andy, als er nach seinem Queue griff. »Eins-vier-sieben, ich bin dran.«
    Rat sog am Strohhalm seiner Orangensaftpackung und stellte sich neben Lauren. »Ich bin froh, dass wir es ihnen gesagt haben«, erklärte er lächelnd.
    Bethany schnaubte. »Oh ja, es war ja so ein großes Geheimnis! Mann, wir haben doch alle gewusst, was los war.«
    Bethany begann Lauren auf die Nerven zu gehen. Sie hatte sich mit mehreren von Bethanys albernen Beziehungen abfinden müssen, aber jetzt, wo sie einmal einen Freund hatte, tat Bethany eifersüchtig.
    Bethanys Bruder Jake und ein paar seiner Freunde saßen auf dem Sofa und warteten auf das nächste Spiel. Jake begann zu singen: »Rat und Lauren sitzen auf dem Baum … P-O-P-P-E-N .«
    Lauren wirbelte herum und funkelte ihn böse an. »Wenn du nicht diesen Queue auf deinem Hintern spüren willst, halt lieber die Klappe!«
    »Oh, sind wir reizbar?«, frotzelte Jake.
    »Willst du, dass ich dich wieder zum Heulen bringe, kleines Brüderchen?«, drohte Bethany, die plötzlich wieder auf Laurens Seite war.
    Andy hatte einen einfachen Schuss vermasselt. »Du bist dran, Lauren.«
    Lauren wusste, dass sie nicht gut war, und entschied sich für eine radikale Strategie. In der Mitte des Tisches lagen noch mehrere rote Kugeln auf einem Haufen, und sie schoss, so

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