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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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speiste.
    Ewart ließ das Fenster auf der Fahrerseite herunter und sprach den Wachmann in schlechtem Russisch an. »Ich bin Mr Newman. Ich werde erwartet.«
    Der Wachmann sah ihn desinteressiert an und drückte auf den Knopf, der die Schranke öffnete. Auf der Vorderseite des Hangars waren in drei Meter hohen Lettern die Worte Hilton Aerospace zu lesen . Ewart warf einen Blick auf den Rücksitz.
    »Schlaf bloß nicht ein da hinten«, verlangte er.
    Die zugeschwollenen Nebenhöhlen seiner gebrochenen Nase bescherten James die schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens, und das saubere Hemd und die Trainingshose, die er aus dem sicheren Haus der CIA mitgenommen hatte, klebten an seinen noch leicht nässenden Hautabschürfungen und Wunden. Er blickte unter einer Decke hervor und erwiderte säuerlich: »Ja doch, ich bin schließlich nicht bescheuert!«
    Als sie auf den Hangar zufuhren, tat sich zwischen seinen riesigen Toren ein Lichtspalt auf, gerade breit genug, dass Ewart hindurchfahren konnte. Ein großer Mann in einem Overall mit Hilton-Aerospace-Logo schüttelte Ewart die Hand, als der aus dem Wagen stieg.
    »Vielen Dank, dass Sie uns so kurzfristig helfen, Mr Edwards«, sagte Ewart.
    »Keine Ursache – und nennen Sie mich Craig«, erwiderte der Mann lächelnd, während Ewart das blasse Tattoo mit der Piratenflagge auf Craigs Handrücken anstarrte. »Ich freue mich immer, wenn ich einem Landsmann in Not helfen kann. Das ist übrigens meine Frau Irene.«
    Irene trug den gleichen Overall wie ihr Mann und rollte einen schäbigen Rollstuhl zum Heck des Wagens, bevor sie die Tür neben James öffnete.
    »Ich kann laufen«, erklärte James und richtete sich auf.
    Die Frau schüttelte den Kopf und sagte mit Londoner Akzent: »Der Jet kommt auf Landebahn zwei rein. Das ist ein Weg von über einem Kilometer die Rollbahn hinunter; du bist angeschlagen, und wir haben Glatteis.«
    »Wie sieht denn unser Fluchtplan aus?«, erkundigte sich James, als er seinen schmerzenden Körper in den Rollstuhl hievte.
    »Wir bringen dich an das Ende der Landebahn, während die Maschine landet. Du und Ewart, ihr steigt ein, sobald das Flugzeug steht, dann wendet die Pilotin, gibt Gas und ist knapp drei Minuten nach der Landung wieder in der Luft«, erklärte Craig.
    »Was ist mit dem Flugplan?«, fragte James. »Werden Obidins Leute nicht wissen, dass dieses Flugzeug hier landen wird?«
    »Wir haben die Landung eines Hilton-AerospaceFrachtflugzeugs auf unserem regulären Flugplatz auf der anderen Seite der Stadt angemeldet, aber die Pilotin wird im letzten Moment abdrehen und hierherkommen. Den ganzen Tag über haben schon Polizisten bei uns herumgeschnüffelt und unsere Container durchsucht. Diesen Flugplatz haben wir früher für die großen Jets genutzt, die zur Triebwerkwartung herkamen, aber diesen Auftrag hat Obidin mittlerweile verloren, und jetzt wird das alles in England gemacht.«
    »Und der Flug selbst?«, fragte Ewart. »Ich nehme an, dass wir nicht von ein paar MiGs aus der Luft geholt werden, oder?«
    Craig schüttelte den Kopf. »Die Pilotin wird sich vom kontrollierten Luftraum fernhalten. Und wenn die Luftverkehrsüberwachung uns aus irgendeinem Grund doch aufspürt, wird sie einfach behaupten, dass wir es vergessen hätten, den Flug anzumelden. Das ist keine große Sache, diese Ausrede nutzen Privatjets und die kleineren russischen Airlines ständig.«
    »Was ist der letzte Stand der Dinge bezüglich der Ankunft unserer Maschine?«, wollte Ewart wissen, als Irene die Decke aus dem Auto nahm und James wie einen Schal umlegte.
    Craig sah auf die Uhr. »Ich glaube, wir haben noch Zeit für einen Kaffee. Und dann macht ihr euch lieber auf den Weg zur Landebahn.«
    Der Hangar wurde hauptsächlich von britischen Mechanikern genutzt, die Motoren von Passagierflugzeugen reparierten, und die Wände waren mit Postern von nackten Mädchen und Fußballern gepflastert. Als James ein Stück Früchtebrot in seinen Tee tunkte, bekam er fast ein wenig Heimweh. Nach der Hälfte der Tasse konnte er das ferne Dröhnen eines Flugzeugmotors hören.
    »Auf geht’s«, meinte Ewart, nahm eine schmale Aktentasche und legte sie James auf den Schoß.
    James schüttelte den Edwards zum Abschied die Hand und dankte ihnen für ihre Hilfe, dann rollte Ewart ihn zu dem Spalt zwischen den Hangartoren. Feiner Regen benetzte James’ Gesicht, als er draußen in der kühlen Nacht die blinkenden Lichter an den Tragflächen eines Firmenjets zwischen den Sternen

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