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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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raste ihm über die Kühlerhaube, sprengte die Holme an der Windschutzscheibe und machte aus dem Dach eine Ziehharmonika.
    Ewart legte den ersten Gang ein, doch da die Hinterräder nicht mehr den Boden berührten, wollte sich der Pick-up keinen Meter vom Dach des anderen Wagens wegbewegen. Das war ärgerlich, denn sie hätten damit zur Landebahn fahren können. Ewart sprang unter dem ohrenbetäubenden Lärm des landenden Jets aus dem Pick-up. Die Pilotin musste vollen Rückwärtsschub geben, um das Flugzeug zu bremsen, bevor die vereiste Landebahn zu Ende war.
    Reifen quietschten auf der Landebahn, als Ewart, mit der Pistole des anderen Fahrers bewaffnet, einen Blick in das kleine Auto warf. Das plötzliche Zurücksetzen des Pick-ups hatte die beiden Männer überrascht, und ihre Sitzgurte waren zur Todesfalle geworden, als der größere Wagen sie überrollt hatte. Es war kein schöner Anblick.
    Ewart sah sich nach Craig um und erblickte ihn, wie er den Kopf des Wachmanns an die Plexiglasscheibe des Wachhäuschens knallte.
    »Das Flugzeug ist gelandet, Craig!«, rief Ewart. »Wir müssen los!«
    Es waren noch sechshundert Meter bis zur Landebahn, und der vereiste Untergrund machte es schwierig, auch nur etwas schneller als im Laufschritt voranzukommen. Weiter vorne öffnete der Kopilot des kleinen Jets die Luke und ließ eine Ausklapptreppe hinab gleiten, als Irene und James ankamen.
    »Soll ich dich tragen?«, wandte sich der Kopilot an James. Irene nahm ihm die Decke ab und half ihm beim Aufstehen.
    James schüttelte den Kopf und stolperte vorwärts, um sich am Treppengeländer festzuhalten. »Da kommen noch zwei«, sagte er.
    Der Kopilot sah überrascht aus. »Ihr solltet doch abflugbereit hier warten.«
    »Die Polizei ist aufgetaucht«, erklärte Irene nervös. »Mein Mann und sein Kollege sind gleich da.«
    Sobald James in dem engen Jet war, ließ er sich schwer atmend in einen der Ledersessel direkt an der Tür fallen. Die Cockpittür stand offen, und die Pilotin nickte ihm von ihrem Platz vor einer Reihe von Anzeigen und Computerbildschirmen zu.
    »Hi.« James lächelte erleichtert.
    »Warum warten wir, Kleiner?«
    »Es kommen noch zwei«, erklärte James. Fast hätte er hoffentlich hinzugefügt, tat es aber nicht.
    Auf der Landebahn war es stockdunkel, und er sah entsetzt zwei Paar weitere Scheinwerfer die schmale Straße zur Sicherheitsschranke heraufkommen.
    Irene stand auf dem Asphalt und schrie laut: »Craig, wo bist du?«
    Die Pilotin warf einen Blick nach hinten aus dem Fenster und schrie dann dem Kopiloten zu: »Auf den Tragflächen bildet sich Eis! Ich habe die Enteisung eingeschaltet, aber wenn wir nicht in ein oder zwei Minuten abheben, müssen wir raus und Eis kratzen.«
    James sah die Polizeiautos durch die Schranke brechen, und in diesem Moment hörte Irene endlich einen Ruf über das Heulen der Triebwerke.
    »Das ist Craig!«, schrie sie. »Sie kommen!«
    Aber die Scheinwerfer näherten sich schneller.
    »Los, rein mit euch, und zieht die Stufen ein!«, rief die Pilotin. »Ich wende, damit wir abheben können!«
    Der Kopilot schob Irene praktisch die Treppe hinauf. »Sie können meinen Mann doch nicht zurücklassen!«, flehte sie.
    James beobachtete besorgt, wie der Kopilot das Geländer ergriff, um die Stufen ein paar Zentimeter anzuheben, damit die Pilotin wenden konnte, ohne dass sie über den Boden scharrten. Ein ohrenbetäubendes Heulen aus dem rechten Triebwerk erklang, als die Pilotin vorsichtig Schub darauf gab, um das Flugzeug um einhundertachtzig Grad zu drehen.
    Die Autoscheinwerfer wirkten auf James sogar noch größer, als er durch das Fenster auf der anderen Seite des Jets hinausstarrte, aber Ewart oder Craig konnte er immer noch nicht sehen.
    »Wir starten«, schrie die Pilotin und begann, Schalter und Knöpfe zu betätigen.
    »Sie können sie nicht zurücklassen!«, kreischte Irene.
    »Sie haben eine Waffe«, erklärte die Pilotin mit Nachdruck. »Damit haben sie eine Chance, davonzukommen. Wir haben dreitausend Liter Sprit in den Tragflächentanks und einen Reservetank im Frachtraum. Wenn dort eine Kugel einschlägt, gehen wir hoch wie eine Bombe.«
    Wie um diese Aussage zu unterstreichen, blitzte draußen das Mündungsfeuer einer Automatikwaffe auf. Einer der Wagen wurde getroffen und scherte daraufhin zur Seite aus. Dann klatschte etwas direkt unter James’ Sitz gegen ein Carbonfaserpaneel. Er sah, wie sich Ewart nach einem spektakulären Rutsch unter dem Bauch des Flugzeugs

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