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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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wegen dieser Einstellung sind wir überhaupt in diesem Schlamassel gelandet!«
    »Was für eine Einstellung?«, erkundigte sich Bethany beleidigt.
    »Du rechnest dir immer genau aus, wie andere Leute reagieren müssten«, erklärte Lauren. »Du denkst immer fünf Schritte im Voraus.«
    »Na gut. Gib mir deine Dreckwäsche«, meinte Bethany kopfschüttelnd. »Aber gib mir hinterher nicht die Schuld, wenn du alles nur noch schlimmer machst.«
    Allerbeste Freundinnen zu sein bedeutete unter anderem, dass man sich Dinge sagen konnte, die man sich bei anderen Freundinnen lieber verkneifen sollte. Lauren und Bethany hatten öfter kleinere Meinungsverschiedenheiten, aber noch nie war es zu einem ernsthaften Streit gekommen.
    »Wünschst du mir Glück?« Lauren lächelte, als Bethany nach der raschelnden Tüte griff.
    »Ja.« Bethany erwiderte das Lächeln. »Aber wenn unser Taschengeld nicht konfisziert worden wäre, würde ich jeden Penny darauf wetten, dass James dir die kalte Schulter zeigt.«
    »Wer Freunde hat wie dich …«, meinte Lauren
und lief den Gang zum Zimmer ihres Bruders hinunter.
    Als sie vor seiner Tür stand, wurde Lauren klar, dass es schwierig werden würde und fast hoffte sie, dass er nicht da war. Sie benutzte nicht ihr besonderes Klopfzeichen, weil sie nicht wieder weggeschickt werden wollte, noch bevor sie es durch die Tür geschafft hatte.
    »Was ist?«, fragte James aggressiv, als er sich von den Hausaufgaben umwandte, die sich auf seinem Schreibtisch stapelten, und seine Schwester erkannte.
    Geknickt schlich Lauren ins Zimmer. »Du hasst mich nicht wirklich, oder, James?«
    Das war eine schwierige Frage, die James nicht beantworten wollte. »Ich muss einen langen russischen Aufsatz schreiben«, erwiderte er verärgert. »Für so was habe ich jetzt keine Zeit.«
    Während ihrer Runden an diesem Abend hatte sich Lauren den Kopf zerbrochen, was sie ihrem Bruder sagen sollte, aber jetzt fiel ihr nichts mehr davon ein und sie konnte nur noch jammern.
    »Ich habe mich fünfzig Mal entschuldigt, James. Ich habe dir sogar ein Spiel für deine Playstation gekauft. Was soll ich denn noch tun?«
    »Ich will nichts von dir. Ich hab dir gesagt, du kannst das Spiel wieder in den Laden bringen.«
    Seit ihrer Unterredung mit Mac hatte Lauren ein ziemlich schlechtes Gewissen wegen der Erpressungsgeschichte,
aber es kränkte sie auch, dass James ihr nicht verzeihen wollte.
    »Weißt du, es ist ja nicht so, dass du Mr Ach-sokorrekt bist«, sagte sie. »Du hast mir oft genug Ärger eingebrockt, du hast meine Sachen kaputt gemacht, und du hast mich sogar geschlagen.«
    »Ich weiß, dass ich ein fieses Temperament habe«, gab James zurück. »Aber ich habe nie mit meinen Freunden um einen Tisch gehockt, irgendwelches Zeug ausgesponnen und allen gesagt, dass du eine Idiotin bist.«
    »Ich schwöre dir, so war es nicht«, rief Lauren verzweifelt. »Ich weiß, dass es eiskalt klingt, was auf dem Papier steht, aber beim Aufschreiben habe ich nur daran gedacht, wie man Jake und Rat helfen kann, und sonst nichts. Ich habe versucht, mir einen funktionierenden Plan auszudenken und habe einfach alles aufgeschrieben, was mir in den Sinn gekommen ist. Bethany hat das nie zu sehen bekommen, jedenfalls nicht, bevor du es gesehen hast.«
    »Du hast dich einen Dreck um meine Gefühle geschert oder darum, dass ich Ärger kriege.«
    »Ich habe einen Fehler gemacht, James«, stieß Lauren hervor. »Und es tut mir wirklich, wirklich leid. Ich glaube, dass mir noch nie etwas so leidgetan hat, oder dass ich je so einen Schwachsinn gemacht habe. Aber ich habe meine Strafe gekriegt: Ich bin völlig am Ende, meine Beine tun weh, meine
Oberschenkel sind wund gerieben, und ich habe gigantische Blasen an den Füßen.«
    James lächelte leicht. Lauren hoffte schon, sie hätte ihren Bruder überzeugen können, doch dann erkannte sie, dass es kein verzeihendes Lächeln war.
    »Ich weiß, worauf du aus bist«, sagte James und wedelte wissend mit dem Zeigefinger. »Kyle hat dich hergeschickt, stimmt’s?«
    Lauren war überrascht. »Was zum Teufel hat Kyle damit zu tun? Er ist doch erst seit einer Woche von seinem Einsatz zurück, und ich hatte nicht gerade viel Zeit, mit Leuten abzuhängen. Ich bin ihm nur ein Mal auf dem Gang begegnet und habe ihm zu seinem schwarzen T-Shirt gratuliert, aber das ist auch schon alles.«
    »Du weißt also nichts von der neuen Mission, auf die wir geschickt werden?«, fragte James, offensichtlich nicht überzeugt.

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