Top Secret - Die Mission
deuteten an, dass er begann, in etwa so alt auszusehen, wie er tatsächlich war.
»Aha.« Zara lächelte James und Lauren entgegen, als sie an ihren Schreibtisch traten. »Haben sich die zwistigen Zwei wieder vertragen?«
Noch bevor James etwas sagen konnte, erklang ein hohes Quietschen vom Boden hinter dem Schreibtisch. Zaras dreijähriger Sohn Joshua ließ seine Spielsachen schnöde im Stich und baute sich vor James auf, damit der ihn auf den Arm nahm.
»James, James, James!«, jubelte der Kleine, als sein Held ihn in die Luft hob.
»Du wirst ja sooo groß und schwer, dass ich dich kaum noch hochheben kann!«, log James.
»Tut mir leid, dass ich ihn dir aufhalse, James«, sagte Zara, »aber unser Kindermädchen ist ohne uns Bescheid zu geben, mit ihrem Freund nach Korfu durchgebrannt, und Eward musste mit Tiffany zum Arzt, weil sie erhöhte Temperatur hat.«
»Ein Albtraum.« James lachte. »Erinnere mich daran, nie Kinder zu bekommen.«
Zara nickte. »Wer auch immer der neue Vorsitzende wird, ich werde sofort in seinem Büro aufkreuzen und eine Ganztagsbetreuung für die Kinder von Angestellten fordern.«
Der kleine Joshua sah James fragend an. »Spielst du mit mir?«
James wusste nicht, was Zara geplant hatte und sah sie fragend an.
In ihrer strengsten Mammi-Stimme erklärte Zara: »James kann zehn Minuten mit dir spielen, aber dann muss er arbeiten.«
»Nein!«, verlangte Joshua kopfschüttelnd, als James ihn absetzte. »Bis zum Schlafengehen!«
»James kann nicht spielen, bis ihr ins Bett geht«, erklärte Zara. »Er ist ein großer Junge. Er hat auch noch anderes zu tun.«
James stellte ebenfalls fest, was für ein großer Junge er war, als er sich zwischen Joshuas Spielzeug auf dem Boden niederließ und sich irgendwie idiotisch vorkam.
Kyle grinste. »Du und Joshua, ihr seid ein niedliches Pärchen.«
Fast hätte Lauren hinzugefügt: »Sie haben ungefähr die gleiche geistige Reife«, doch da fiel ihr ein, dass James ihr ja immer noch böse war, und sie beherrschte sich.
James half Joshua, ein paar Spielzeugautos aufzustellen,
damit sie auf dem Teppich ein Rennen fahren konnten. »Wird Joshua uns auf die Mission begleiten?«, wollte er von Zara wissen.
Zara wirkte extrem angespannt, als sie antwortete: »Das war in Ordnung, als er noch ein Baby war. Aber jetzt, wo er sprechen kann, kann er nicht mehr mit auf unsere Einsätze kommen.«
James erkannte, dass er das Unaussprechliche ausgesprochen hatte, als er sich zu Joshua umwandte und sah, wie dieser das Gesicht verzog.
»Ich will mit!«, krähte er. »Ich will mit Mammi und James!«
Zara lächelte diplomatisch. »Schätzchen, ich werde nicht lange weg sein. Und du bist hier bei Daddy und bei Tiffany …«
Doch Joshua ließ nicht mehr mit sich reden. »Ich will aber mit!«, schrie er, trat gegen ein Spielzeugauto und begann, einen Riesenaufstand zu machen.
Verlegen sah James Zara an. »Tut mir leid …«
Kyle streckte James den hochgereckten Daumen entgegen und rief über Joshuas Geschrei hinweg: »Reife Leistung, mein Freund!«
»Iiiiich will aber mit Maaaaammi und Jaaaaames gehen!«
»Komm, setz dich schön hin, und wir spielen ein bisschen mit deinen Autos«, schlug James hoffnungsvoll vor.
»Du bist nicht mehr mein Freund!«, heulte Joshua,
rollte sich auf den Rücken und strampelte mit seinen kurzen Beinchen wie wild in der Luft.
Kyle warf Lauren einen amüsierten Blick zu und winkte sie heimlich mit dem Finger zu sich heran.
»Man könnte beinahe auf den Gedanken kommen, dass dein Bruder ein ziemlicher Blödmann ist«, flüsterte er.
Lauren versuchte krampfhaft, nicht das Gesicht zu verziehen. »Bring mich nicht zum Lachen, Kyle!«, antwortete sie besorgt. »Das war echt bescheuert, und ich bewege mich immer noch auf sehr dünnem Eis.«
Kyle griff unter den Stapel mit den Dokumenten und reichte ihr eine Mappe.
»Hier, wirf mal einen Blick in unsere Einsatzunterlagen«, schlug er vor. »Da vergeht dir das Lachen.«
*** Geheimsache ***
Einsatzunterlagen für Kyle Blueman, James Adams und eine noch zu benennende Agentin (NN).
Dieses Dokument ist durch ein funkgesteuertes Sicherungsetikett geschützt.
Jeder Versuch, es aus dem Missionsvorbereitungsgebäude zu entfernen, wird einen Alarm auslösen.
Keine Fotokopien oder Notizen machen!
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