Top Secret - Die Mission
Splittergruppe der AFM, aber jetzt sieht es nach mehr aus. Man braucht eine gute Organisation und jede Menge Geld, um drei Operationen in dieser Größenordnung gleichzeitig durchzuführen.«
»Der Typ, Mark, hat mir ohne mit der Wimper zu zucken dreihundert Mäuse gegeben, damit Kyle und ich uns neue Klamotten und Schuhe kaufen können«, fügte James hinzu, doch dann blieb ihm der Mund offen stehen, als Ryan auf dem Bildschirm erschien.
Die Fernsehleute hatten Ryan gekämmt, ihm ein Jackett angezogen und eine Krawatte umgebunden. James las die Bildunterschrift, um sicherzugehen, dass seine müden Augen ihn nicht täuschten: Ryan Quinn - Gründer der Zebra-Allianz .
»Er war ein wenig beleidigt«, erzählte Lauren feixend. »Die BBC wollte ihm einen Wagen schicken, hat dann aber Madeline Laing vor die Kamera gekriegt und die Sache mit Ryan abgeblasen, sodass er sich jetzt mit Sky News vorliebnehmen muss.«
Lächelnd hörte James zu, wie Ryan die Aktionen der AFA verurteilte und die Hintergründe der Kampagne gegen Malarek Research zu erläutern begann.
Zara kam ins Zimmer gerauscht und begrüßte die beiden Jungen strahlend mit einem Kuss auf die Wange. »Guten Morgen, Jungs! Schön, dass wir euch beide gesund und munter zurückbekommen!«
»Hast du was darüber gehört, ob jemand bei der Napalm-Explosion verletzt worden ist?«, erkundigte sich James besorgt.
Zara schüttelte den Kopf. »Ich habe eben mit dem Campus gesprochen, und es scheint, dass nur der Mann, der von einem Auto überfahren wurde, ernsthaft verletzt wurde. Er hat sich den Arm und das Becken gebrochen, aber es besteht kein Grund zu der Annahme, dass er nicht wieder ganz gesund wird.«
»Gott sei Dank«, seufzte Kyle und grinste James erleichtert an.
»Der MI5 hat Kennet Marcussen überprüft«, fuhr Zara fort. »Er ist Däne. In den Achtziger- und frühen Neunzigerjahren war er in Tierbefreiungsgruppen in England und Europa aktiv, dann hat man ihn aus den Augen verloren. Man hatte allgemein angenommen, er sei nach Dänemark zurückgekehrt und habe eine Familie gegründet oder so. Er war Mitglied einer längst nicht mehr existierenden Gruppe, der EAA: Extreme Animal Action. Die Gruppe war klein, hatte aber immer viel Geld, und die meisten ihrer Mitglieder lebten ursprünglich in einer rein weiblichen Kommune in der Nähe von Birmingham.«
James nickte. »Klingt sehr ähnlich wie das, was wir bislang von der AFA wissen. Kennen wir die Namen der Mitglieder von EAA?«
»Über die meisten hat der MI5 Akten«, bestätigte Zara. »Sie werden Nachforschungen anstellen und versuchen, ein Überwachungsteam auf Marcussen anzusetzen, bevor er das Haus in Wrexham verlässt. Aber sie müssen vorsichtig vorgehen, denn wenn er den Verdacht hat, dass er beschattet wird, ist eure Tarnung hinüber.
Außerdem werden diskrete Nachforschungen in den hiesigen Werkstätten angestellt. In euren Lieferwagen wurde ein Druckzylinder eingeschweißt, der Wagen wurde umlackiert, und die Logos von Rapid Trak wurden angebracht. Es kann nicht viele Betriebe geben, die so etwas in nur drei Tagen schaffen. Wir werden eine Liste mit Werkstätten aufstellen, die hier in der Gegend dazu fähig sind, und dann nachsehen, ob jemand davon Verbindungen zu bekannten Tierschutzaktivisten hat.«
»Na, zumindest erreichen wir langsam was«, sagte Kyle und gähnte herzhaft. »Ich bin völlig am Ende. Soll ich noch irgendetwas tun, oder kann ich mich ein paar Stunden aufs Ohr legen?«
Zara kratzte sich am Kopf. »James’ Textnachricht war ziemlich umfassend - ich denke also, dass ich über die jüngsten Geschehnisse ausreichend auf dem Laufenden bin.«
»Dann werde ich mich auch ein paar Stunden zurückziehen«,
erklärte James, den Kyles Gähnen angesteckt hatte.
»Nein, ich fürchte nicht«, widersprach Zara. »Du hast einen üblen Tritt in die Rippen abbekommen, und ich möchte, dass sich das ein Arzt ansieht.«
»Aber mir geht es gut!« James schnalzte genervt mit der Zunge. »Ich war die halbe Nacht wach. Ich habe echt keinen Bock, jetzt noch sechs Stunden in der Notaufnahme rumzuhocken.«
»Ich ehrlich gesagt auch nicht«, erwiderte Zara. »Aber es könnte sein, dass du eine gebrochene Rippe hast. Ich will, dass du geröntgt und von einem Arzt untersucht wirst.«
Kyle hatte zwar Mitleid mit James, aber es war durchaus von Vorteil, einschlafen zu können, ohne dass James im unteren Bett herumrumorte und nervtötend durch das linke Nasenloch pfiff. Kyle schlief tief und
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