Top Secret - Die Mission
seinem Steak, konnte jedoch nicht widerstehen.
»Warmer Schokoladenkuchen mit Blutorangenkompott«, las er strahlend vor. »Das muss ich unbedingt probieren.«
»Für euch Jungs ist morgen also ein großer Tag«, stellte Mac fest. »Ich nehme regen Anteil an dieser Sache.«
»Und der Premierminister ebenfalls«, fügte Zara hinzu. »Er hat den Innenminister extra gebeten, ihn auf dem Laufenden zu halten.«
Lauren sah ihrem Bruder an der Nasenspitze an, dass er sich unwohl fühlte, und imitierte ein heftig klopfendes Herz. »Babumm-babumm … fühlst du dich unter Druck gesetzt, James?«
Lachend legte Kyle ihm den Arm um die Schultern. »Wir machen uns keine Sorgen, nicht wahr, Kumpel? Wir müssen ja nur an einen unbekannten Ort fahren, einen uns nicht bekannten Plan vereiteln und eine gut bewaffnete, gut finanzierte und höchst gefährliche Terroristengruppe zur Strecke bringen.«
»Und dabei noch aufpassen, dass niemand verletzt wird«, ergänzte James.
Mac lachte, als Lauren weiter babumm-babumm machte. James legte seinerseits den Arm um Kyle und zog ihn an sich.
»Weißt du, was ich glaube, Kyle?«, fragte er und grinste seinen besten Freund breit an.
»Was?«, wollte Kyle wissen.
»Ich glaube, wir sind total am Arsch!«
29
Jo rief Kyle am Dienstagabend an, und was sie sagte, klang danach,als wolle die AFA höchste Sicherheitsvorkehrungen treffen. Die Jungen sollten präzise gehende Uhren tragen, und die Uhrzeit exakt einstellen, bevor sie losgingen. Sie sollten ganz normale Freizeitkleidung tragen und eine kleine Tasche oder einen Rucksack mitnehmen. Darin sollte sich Kleidung zum Wechseln, ein Handtuch, ein Minimum an persönlichen Toilettenartikeln und - wahlweise - ein Buch oder eine Zeitschrift befinden, die, so sagte Jo, gut zum Lesen auf einer langen Reise sein würden . IPods, Handys oder andere elektronische Spielereien, in denen sich Abhörgeräte verstecken konnten, waren verboten.
Treffpunkt war die verfallene Scheune, in der sie sich einen Monat zuvor mit den Aktivisten der Zebra-Allianz getroffen hatten, bevor sie die Polizeiautos demoliert hatten. Als James und Kyle dort ankamen, bemerkten sie Toms MG und sahen die beiden Brüder hinter der Scheune auf einem umgekippten Trog sitzen.
Kyle trat zu Tom und gab ihm einen langen Kuss, während Viv James kräftig auf den Rücken hieb, was seine bevorzugte Begrüßung für Leute war, die er mochte.
»Na, Cop-Killer? Lange nicht gesehen, was?«,
meinte er und sah dann zu Kyle und Tom hinüber. »Ich weiß, was du denkst, Kleiner. Ich meine, warum zum Henker sollte das irgendwie besser sein als das, was ich letzte Nacht mit Sophie angestellt habe?«
James musste laut lachen. »Na, dann geht es deinem Hintern wohl besser?«
»Ich bin voll genesen«, bestätigte Viv. »Es hat mich echt genervt, dass ich den Spaß am Montag verpasst habe. Tom hat gesagt, es wäre eine tolle Nacht gewesen.«
»Auf jeden Fall war es nicht langweilig«, bemerkte James grinsend, als es auf der anderen Seite der Scheune hupte.
Die Jungen gingen um das Gebäude herum und sahen einen großen Lieferwagen heranrollen. Eine Frau mit Sonnenbrille stieg aus dem Führerhäuschen, und sobald sie den Mund aufmachte, erkannte James in ihr die Frau, die sich Jo nannte. Sie trug Cargohosen, und der Wölbung nach zu urteilen, steckte eine Handfeuerwaffe darin.
»Hallo Jungs«, sagte sie. »Mittlerweile wisst ihr ja, wie der Hase läuft, also geht in die Scheune und zieht eure Sachen aus.«
Auf der anderen Seite des Lieferwagens stieg eine weitere Frau aus. Sie war Anfang zwanzig und gut aussehend, mit roten Wangen. James fand, sie sah aus wie ein Mädchen, das heiraten und ein halbes Dutzend Kinder produzieren würde.
Adelaide Kent , dachte Lauren und ließ vor Schreck fast ihre Kamera fallen.
Sie saß etwa zwanzig Meter von der Scheune entfernt im Gebüsch. Unsichtbar war sie zwar nicht, aber man musste schon sehr genau hinsehen, um sie entdecken zu können, und falls man sie erwischte, konnte sie sich die streichholzschachtelgroße Kamera immer noch schnell in die Unterwäsche stopfen und so tun, als sei sie nichts weiter als die neugierige kleine Schwester, die ihre Nase in Angelegenheiten steckte, die sie nichts angingen.
Als James, Kyle, Tom und Viv die Scheune betraten, um von den Frauen durchsucht zu werden, schlich Lauren vorsichtig durch die Büsche, bis sie sich auf Höhe des Lieferwagenhecks befand. Aus dieser Entfernung war sie zwar leicht zu entdecken, aber
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