Top Secret - Die Mission
es mit neun Leuten aufzunehmen, und bislang hatte er sich darauf verlassen, dass James es schaffte, Zara die Information über die Farm zu geben, sodass er sich nur ruhig verhalten musste, bis die Polizei auftauchte. Doch da sich Nick Cobbs Zustand schneller verschlechterte, als man angenommen hatte, sah diese Möglichkeit immer mehr nach einem Todesurteil für den Fernsehkoch aus.
Sein erster Gedanke war, das Gaspedal durchzutreten, das Tor zu durchbrechen und einfach abzuhauen, aber Chase stand mit ihrem britischen Sturmgewehr Wache. Außerdem würde seine Flucht und die Tatsache, dass das Satellitensignal zusammengebrochen war, Jo wahrscheinlich ganz durchdrehen lassen und zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit der Polizei führen.
Als Kyle den Lieferwagen anhielt und die Handbremse zog, stand für ihn fest, dass Nick Cobbs einzige Chance, die Hummingbird-Farm lebend zu verlassen, darin bestand, dass er ihn rettete.
In dem Cottage in Corbyn Copse hatte Zara kaum eine Sekunde das Telefon aus der Hand gelegt, seit James sich vor einer halben Stunde mit der Information über das Hauptquartier der AFA gemeldet hatte. Sie hatte sich von ihm alle Einzelheiten über das Gehöft geben lassen und ebenso über die Aktivisten
und deren Bewaffnung. Dann hatte sie die Informationen an das Hauptquartier der Anti-Terror-Einheit in Milton Keynes weitergeleitet.
Ein Problem bei CHERUB-Einsätzen besteht darin, dass man seine Spuren verwischen muss, wenn sich die Agenten auf eine Art und Weise benehmen, die deutlich macht, dass sie keine gewöhnlichen Kinder sind, und James’ Situation in dem sicheren Haus war so ein Fall: Adelaide und Mark würden sich sicher wundern, wie ein vierzehnjähriger Junge sie überwältigen und anschließend spurlos verschwinden konnte.
Aber das war nur eines von Zaras Problemen. Sie telefonierte mit dem Verbindungsmann von CHERUB bei der Anti-Terror-Einheit und war stinksauer wegen der Abschaltung der Satellitenverbindung.
»Auf dieser Farm ist ein sechzehnjähriger Agent von mir«, schrie sie. »Mir ist egal, ob Ihr Direktor meint, man dürfe Terroristen auf keinen Fall eine Öffentlichkeit bieten. Mir geht es um die Sicherheit meines Agenten, und wenn ich Ihnen vertrauliche Informationen weiterreiche, dann erwarte ich, dass Sie klug davon Gebrauch machen, und nicht, dass Sie meine Leute in Gefahr bringen!«
»Aber das liegt nicht in meiner Hand«, erklärte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Ich weiß, dass es nicht Ihre Schuld ist, Joseph, aber die hiesige Polizei sagt, dass sie mindestens
noch eine Stunde braucht, bis sie ihr bewaffnetes Einsatzteam nach Rothbury bringen und zum Angriff auf die Hummingbird-Farm bereit machen kann. Die Satellitenverbindung zu kappen und die AFA damit zu alarmieren, war wirklich das Dümmste, was passieren konnte!«
Um die Anrufe, die Zara nicht entgegennehmen konnte, kümmerte sich Lauren. Sie kam mit dem Handy am Ohr aus der Küche gelaufen.
»Einen Augenblick«, bat Zara ihren Gesprächspartner, »ich muss kurz mit Lauren sprechen.«
»Ich habe den Campus dran«, erklärte Lauren. »Sie haben den MI5 kontaktiert. Die haben in Gateshead ein Team vor Ort, das hinfahren und die Lage mit Mark und Adelaide klarmachen kann.«
Zara nickte hastig und bedeckte das Mikro des Telefons mit der Hand. »Gut gemacht, Lauren. Kannst du James anrufen und ihm die Einzelheiten durchgeben? Die Nummer steht auf dem Notizbrett in der Küche.«
»Alles klar«, erwiderte Lauren, sauste in die Küche zurück und drehte den tragbaren Fernseher leiser. Meatball wollte spielen und hüpfte aufgeregt herum.
»Tut mir leid, Kumpel, ich bin beschäftigt«, wehrte Lauren ab und streichelte den Hund schnell, während sie Marks Nummer wählte.
»Zara?«, fragte James nervös.
»Ich bin’s«, antwortete Lauren.
»Hi Schwesterherz. Ich sitze hier schon eine geschlagene Stunde und warte auf Instruktionen. Kannst du Zara bitte sagen, sie soll irgendwas organisieren und zwar sofort?«
»Sie muss sich gerade um Kyle kümmern«, erklärte Lauren, »aber ich habe eben mit der Einsatzzentrale auf dem Campus gesprochen. Ich habe deine Instruktionen. Bist du bereit?«
»Ja«, erwiderte James. »Und beeil dich, der Akku von diesem Telefon macht langsam schlapp.«
»Der MI5 schickt ein Aufräumteam zu deiner Wohnung, allerdings haben die Agenten keine Autorisierung für CHERUB-Operationen. Du musst also von dort verschwinden, bevor sie kommen. Hast du ein Auto oder so
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