Top Secret - Die Mission
Sekunde.«
»Und bist du der Meinung, dass das in Ordnung ist?«, wollte Tom wissen.
»Ich …«, begann Kyle zögernd. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Tom das Geschehen auf der Bühne in irgendeiner Weise für richtig halten konnte.
»Diese ganze Auge-um-Auge-Sache … Du tötest Kaninchen, wir töten dich.« Tom klang gestresst und legte die Hände an den Kopf. »Und dabei zuzusehen, wie sich ein Mann in einem Käfig totkotzt. Ich habe gedacht, wir würden ein Gebäude in die Luft jagen oder so. Ich wünschte, wir hätten uns nie auf diese Scheiße hier eingelassen.«
Eine Welle der Sympathie stieg in Kyle auf. Er hatte immer gewusst, dass Tom im Grunde kein schlechter Mensch war, und die Bestätigung ließ ihm fast die Tränen kommen.
»Wir haben uns da wirklich tief in die Scheiße geritten«, sagte er mit schiefem Grinsen. »Ich glaube, wir sollten uns vielleicht einen der Transporter schnappen und versuchen, abzuhauen.«
»Viv würde nicht mitkommen, er ist hier ganz in seinem Element.«
»Scheiß auf Viv«, sagte Kyle. »Ich rede von uns beiden.«
»Das geht nicht«, gab Tom kopfschüttelnd zurück, Tränen traten ihm in die Augen. »Wenn wir Jo jetzt im Stich lassen, wird sie mit Sicherheit einen Weg finden, uns dranzukriegen - sie wird uns wegen des Napalm-Anschlags verraten oder so etwas. Die einzige Möglichkeit, hier herauszukommen, ist, die Sache durchzuziehen.«
Jo kam in den Vorgarten. »He, ihr zwei faulen Ärsche!«, schrie sie wütend. »Wir brauchen Hilfe!«
»Wobei?«, fragte Tom.
»Ich weiß nicht, warum die Übertragung nicht mehr funktioniert, aber es gefällt mir überhaupt nicht.«
Kyle blickte sie verwundert an. »Ich dachte, du hättest gesagt, dass sie die Websites möglicherweise abschalten.«
»Die Websites funktionieren einwandfrei«, erklärte
Jo. »Es liegt an der Satellitenverbindung. Vielleicht ist es ein technischer Fehler, aber es könnte auch bedeuten, dass uns jemand auf den Fersen ist. Auf jeden Fall will ich, dass jeder in Alarmbereitschaft ist.
Ihr zwei geht rüber und macht die drei Transporter für einen schnellen Rückzug bereit. Ich will, dass sie mit der Nase zur Ausfahrt vor dem Haus stehen und die Schlüssel im Zündschloss stecken. Und ich will, dass die beiden Motorräder aus dem einen Wagen geholt und ebenfalls abfahrbereit gemacht werden.«
Tom ging auf den Hof hinten bei der Scheune, wo die Lieferwagen standen, während Kyle ins Haus lief, um die übrigen Schlüssel zu holen. Er fragte sich, ob das Satellitensignal vielleicht deshalb abgeschaltet worden war, weil James die Informationen über ihren Aufenthaltsort an Zara hatte weitergeben können, aber das bezweifelte er. Es ist relativ einfach, ein Satellitensignal abzuschalten, wenn man weiß, woher es kommt, aber es versetzt den Gegner natürlich auch sofort in Alarmbereitschaft.
»Hat irgendjemand die Schlüssel für die Lieferwagen?«, rief Kyle laut, als er ins Esszimmer kam.
Überrascht sah er, wie sieben maskierte Terroristen um den Käfig herumstanden und heftig miteinander diskutierten. Nick Cobb hatte noch mehr Blut gespuckt, viel Blut. Er lag heftig zuckend in der Mitte des Käfigs. Kyle konnte kaum hinsehen.
»Schafft Cobb hier raus!«, schrie Jay.
»Vergiss ihn!«, rief Viv. »Was ist, wenn er nicht so lange durchhält, wie wir dachten? Wir wussten, dass die Gefahr besteht, dass er stirbt. Wenn er den Abgang macht, haben wir trotzdem unser Ziel erreicht und können einfach früher einpacken und rechtzeitig zur Tagesschau zu Hause sein.«
Niemand achtete auf Kyles Frage nach den Schlüsseln, daher beschloss er, erst einmal die zu nehmen, die er noch in der Tasche hatte, und eilte nach auf den Hof.
»Was ist passiert?«, fragte Tom.
»Die Lage da drin spitzt sich zu«, erklärte Kyle. »Cobb ist anscheinend in einen Schockzustand gefallen.«
»Na toll«, seufzte Tom und schüttelte traurig den Kopf.
»Ich hole die anderen Schlüssel gleich, wenn die sich da drin etwas beruhigt haben«, meinte Kyle. »In der Zwischenzeit fahre ich schon mal unseren Transporter vors Haus.«
»Und was soll ich tun?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Kyle achselzuckend, als er in den Wagen kletterte. »Hast du schon nachgesehen, ob die Schlüssel vielleicht in den Zündschlössern stecken?«
»Gute Idee«, fand Tom.
Kyle überdachte seine Optionen, während er den Lieferwagen rückwärts vom Hof und den Weg vor zum Tor fuhr.
Er hatte keine Lust,
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