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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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hinter seiner Zeitung versteckt dem Gespräch zwischen Clyde Xu und dem Australier. Er operierte neuneinhalbtausend Kilometer weit weg von zu Hause, ohne Wissen der Hongkonger Behörden, und hatte definitiv zu wenig Leute für die erfolgreiche Durchführung der Mission.
    In Großbritannien konnte ein Einsatzleiter von CHERUB kurzfristig mehr Cherubs, erwachsene Geheimdienstler oder Polizeikräfte anfordern und notfalls sogar ein Team mit dem Hubschrauber einfliegen lassen. Doch hier draußen gab es nur ein paar an ihren Schreibtisch gekettete MI5-Mitarbeiter in der britischen Botschaft, die John nicht einmal mit dem Tragen seines Koffers betraut hätte, geschweige denn mit der Geheimhaltung einer Organisation, die so top secret war wie CHERUB.
    Johns Team hatte sechs Wochen auf den Augenblick hingearbeitet, an dem sie Clyde Xu mit einem älteren Mitglied von Help Earth in Verbindung bringen konnten, aber die ganze Arbeit war umsonst, wenn der Australier jetzt das Lokal verließ und in der Menge verschwand, bevor man ihn identifizieren konnte. Jemand musste ihm folgen.
    John selbst konnte das nicht tun; er wäre womöglich erkannt worden, nachdem er dem Australier im Restaurant gegenübergesessen hatte. Chloe war in der Wohnung
und koordinierte die Telefonüberwachung, und es war auch damit zu rechnen, dass der Australier das Restaurant bereits eine Weile beobachtet und Kerry gesehen hatte.
    Also blieben nur Kyle und Bruce übrig, diese Aufgabe zu übernehmen. John hatte ihnen geraten, unter ihrer Kleidung Schutzausrüstung zu tragen, aber es war ihm immer noch nicht wohl dabei, zwei Jungen hinter einem Mann herzuschicken, der möglicherweise eine Waffe trug. Außerdem bestand die Gefahr, dass sie Clyde beim Verlassen des Restaurants über den Weg liefen und erkannt wurden.
    John musterte den beeindruckenden Körperbau des Australiers und versuchte auszuknobeln, ob er bewaffnet war. Allerdings arbeitete John seit über zwanzig Jahren beim Geheimdienst und machte sich nichts vor: Wenn die Zielperson nicht so dumm ist zuzulassen, dass sich ihre Waffe durch die Kleidung abzeichnet, hat man keine Chance festzustellen, ob sie bewaffnet ist oder nicht.
    Zumindest das potenzielle Problem, dass Kyle und Bruce auf Clyde trafen, löste sich von selbst. Der Australier warf einhundert Hongkong-Dollar auf den Tisch, als er aufstand und Clyde befahl, noch zu bleiben und zu bezahlen.
    John nahm sein Telefon, rief Kyle an und sagte leise: »Wo seid ihr?«
    »Wir treiben uns an einem Geldautomaten fünfzig Meter weiter herum.«

    John versuchte, ein Dutzend sich widersprechender Faktoren zu einem Entschluss zu arrangieren.
    Kyle wirkte angespannt. »Kommen Sie schon, John. Wir warten seit sechs Wochen darauf. Bruce und ich kriegen das hin.«
    John holte tief Luft. Help Earth hatte über zweihundert Menschen ermordet, seit sie auf der Bildfläche aufgetaucht waren. Es war eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Organisation zu knacken, und die Jungen waren begierig, die Verfolgung aufzunehmen.
    »Gut«, sagte John und fuhr sich besorgt mit der Hand über den Nacken. »Also los. Aber geht keine dummen Risiken ein, ja? Eure Zielperson ist ein Australier, groß, etwa zwei Meter. Breite Schultern, eingedrückte Nase wie ein Footballspieler. Blond mit Seitenscheitel. Schicker Anzug, rechteckige Brille mit orangenen Gläsern.«
    »Ich sehe ihn«, bestätigte Kyle. »Er kommt gerade heraus. Wie weit sollen wir gehen?«
    Es gab nichts, auf dessen Grundlage John die Gefährlichkeit des Australiers hätte einschätzen können. »Das überlasse ich deiner Ausbildung und deinem gesunden Menschenverstand. Dazu kann ich nichts sagen.«
    »Sollen wir ihm einfach folgen, oder sollen wir ihn überwältigen?«
    »Hmm«, machte John, »wenn ihr meint, ihr schafft es, dann überwältigt ihn.«
    Er klappte das Telefon zu und hoffte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

    Kyle grinste Bruce an, als er das Telefon einsteckte. »John hat weiche Knie, aber wir sind dran.«
    »Einsatzleiter haben immer weiche Knie. Das steht in ihrer Stellenbeschreibung«, behauptete Bruce achselzuckend.
    »Und wir haben ein schön leichtes Ziel.«
    Der blonde Kopf des Australiers stach aus der Menge heraus, und da er Kyle und Bruce nicht kannte, konnten sie ihm dichter folgen, als John und Kerry es bei Clyde hatten tun können. Doch übermütig durften die Jungen nicht werden: Zwei europäische Teenager fallen auf, wenn sie nach Einbruch der Dunkelheit in

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