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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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leisten.«
    Ween wirkte genervt. Offenbar gefiel ihr die Vorstellung,
Eleanor Regan anzurufen und um Aufnahme eines weiteren Schülers zu bitten, wenig. Andererseits wollte sie die Angelegenheit mit Elliot unbedingt vertuschen. Steckte James Hunderte Kilometer weit weg mitten im Outback, war das Risiko, dass er irgendjemandem gegenüber den Mund aufmachte, den es nichts anging, ziemlich gering.
    Ween sah James an und sagte streng: »Wenn ich in der Arche anrufe und darum bitte, dass sie auch Lauren aufnehmen, werdet ihr dann alle beide wirklich gehen?«
    »Was ist mit Dana?«, erkundigte sich Lauren.
    »Nein«, sagte Ween überraschend entschlossen. »Da ist nichts zu machen. Dana wurde für einen anderen Weg innerhalb unserer Bewegung ausgewählt.«
    James und Lauren sahen sich schnell an. Fast hätten sie einander angegrinst.
    »Na gut, wenn Lauren mitkommt, gehe ich«, verkündete James. »Wenn unsere Mutter damit einverstanden ist.«

24
    Abigail verhielt sich, wie man es von einer Mutter erwarten kann, die erfährt, dass ihre Kinder in ein siebenhundert Kilometer weit entferntes Internat gesteckt werden sollen. Natürlich ließ sie sich von Ween schließlich
die Erlaubnis abschwatzen, dass James und Lauren gehen durften.
    Die Survivors besaßen ein kleines Flugzeug, mit dem Vorräte, Post und Passagiere zwischen einem Privatflugplatz zwanzig Kilometer vor Brisbane und der Arche hin und her transportiert wurden. Der Flug ging abends um zehn Uhr. Ween ließ ihre Verbindungen spielen und warf zwei andere Passagiere von der Liste, sodass James und Lauren die Stadt verlassen konnten.
    Alles, was die beiden Kinder jetzt noch besaßen, waren die Kleider, die sie trugen, und ein paar persönliche Dinge wie Zahnbürste und Deo. Die Survivors erlaubten absichtlich kein Geld und keinen Besitz, damit die Familien vollständig von ihrer Kommune abhängig waren und es äußerst schwer hatten, die Sekte zu verlassen und wieder ein normales Leben zu führen.
    Abigail erbot sich, sie zum Flughafen zu fahren. Dana warf ihren kostbaren Survivors-Stundenplan über den Haufen, um mitzufahren und sich zu verabschieden. Sie hockte neben James auf dem Rücksitz, während Lauren mit einer Karte auf dem Schoß auf dem Beifahrersitz saß.
    Abigail hatte den Wagen zwar nicht offiziell der Sekte geschenkt, aber sie hatte erlaubt, dass die Mitglieder ihn im vergangenen Monat benutzten, um Besorgungen zu machen. Jetzt war das Innere schmutzig, es roch nach Babykotze und in den Lederpolstern waren sogar ein paar Löcher.
    James sah zum Gemeindezentrum zurück, als sie vom Parkplatz fuhren. Er wusste, dass er nicht zurückkommen
würde. Überall sonst, wo er auf einer Mission gewesen war - selbst im Gefängnis -, hatte es eine Person oder eine Sache gegeben, die er anschließend vermisst hatte. Aber bei den Survivors war ihm niemand begegnet, der ihm dieses Gefühl gegeben hatte. Sie waren alle dem Sektenleben ergeben und so von Teufeln und der Arche besessen, dass er keinem von ihnen nachweinte. Es war unmöglich, eine emotionale Bindung zu jemandem aufzubauen, der nur lächelte, wenn es von ihm verlangt wurde.
    Dana war unglücklich darüber, wie die Dinge sich entwickelten.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich James.
    »Was glaubst du denn?«, fragte Dana bitter. »Ich erreiche nie einen Durchbruch auf meinen Missionen. Ich werde mit einem grauen T-Shirt ausscheiden.«
    »Das ist die falsche Einstellung, Dana«, widersprach Abigail. »Wir sind alle ein Team.«
    Dana explodierte. »Erspar mir die mütterliche Tour, Abigail!«
    Lauren sah sich zu ihr um. »James und ich haben ja gefragt, aber Ween war fest entschlossen. Sie sagte, sie hätten einen anderen Weg für dich gewählt oder so.«
    »Ist doch egal«, erwiderte Dana niedergeschlagen. »Wahrscheinlich haben sie mich für eine sagenhafte Karriere in der Spülküche vorgesehen.«
    »Das kann man nie wissen«, bemerkte James. »Vielleicht ist es auch etwas Gutes.«
    »Könnt ihr bitte endlich damit aufhören?«

    James wandte sich ab und betrachtete aus dem Fenster den Sonnenuntergang.
    Als sie etwa fünf Kilometer in Richtung Flugplatz gefahren waren, hielt Abigail an einem Burger-Imbiss. Von einem Münztelefon aus rief sie John Jones an. Nachdem sie ihm die Neuigkeiten mitgeteilt hatte, wollte er mit James sprechen.
    »Bist du aufgeregt?«, fragte er ihn.
    »Ein bisschen schon«, erklärte James. »Das sind alles Verrückte und wir werden dort völlig isoliert sein.«
    »Ich weiß«,

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