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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Polizei da raus.«
    James nickte unsicher, als er in Elliots Jacke griff und sein Handy einsteckte. Er riss das blutige Hemd auf, wobei die Knöpfe in alle Richtungen sprangen. Die Wunde war zu verschmiert, um zu sehen, wie tief sie war, aber James wusste, dass er zuerst den Blutverlust stoppen musste. Er zog sich sein T-Shirt über den Kopf, faltete es zusammen und presste es Elliot auf den Bauch.
    »Hier«, sagte er und legte Elliots Hand auf den Stoff. »Pressen Sie das so fest wie möglich dagegen.«
    »Es war ein Unfall. Ruf Judith an«, wiederholte Elliot. »Nicht mit der Polizei sprechen.«
    »Schon gut!«, gab James ärgerlich zurück. »Vielleicht sollten wir erst mal verhindern, dass Sie verbluten, ja?«
    Emily hatte den Alarmknopf an ihrem Bett gedrückt. James trat erleichtert von Elliot zurück, als ein Pfleger und eine Schwester kamen und die Situation in die Hand nahmen.
    »Um Himmels willen!«, rief der Pfleger, als er Elliot sah. Er blickte zu James, der das Handy in der Hand hielt. »Ruf einen Krankenwagen. Das können wir hier nicht behandeln.«
    Die Schwester neigte sich über Ronnie und untersuchte sein mit Brandblasen überzogenes Gesicht, während James einen Krankenwagen rief. Als er es klingeln
hörte, bemerkte er, wie Emily neben ihrem Bett zusammenbrach.

23
    James fürchtete schon, Emily hätte einen Herzinfarkt erlitten, aber sie war nur vor Schreck zusammengesunken. Er fuhr in ihrem Krankenwagen mit und hielt ihre Hand, während ein weiterer Wagen Elliot und Ronnie transportierte. Ronnie war immer noch bewusstlos. Elliots Blutverlust sah dramatisch aus, doch die Besatzung des Rettungswagens meinte, dass die Wunde nicht tödlich sei.
    Als sie in einer modernen Unfallstation ankamen, wurden alle drei Patienten fortgebracht. James fand sich allein in einem belebten Wartezimmer wieder, mit nacktem Oberkörper und Elliots getrocknetem Blut an den Fingern. Es ging ihm gut, aber er war durcheinander, und die Haut an seinen Armen schmerzte an einigen Stellen, wo er Spritzer des kochenden Wassers abbekommen hatte.
    Er rief Judith an, die innerhalb von zehn Minuten mit Ween zusammen eintraf. Während Judith loslief, um nach Elliot zu suchen, begann Ween, James zu befragen. Er hatte bislang nicht gewusst, dass die grauhaarige Frau eine der Anwältinnen der Survivors war. Nachdem er Ween die ganze Wahrheit erzählt hatte, begann sie sofort damit, sie umzukrempeln.

    »Hat jemand die Polizei gerufen?«, wollte sie wissen.
    James schüttelte den Kopf. »Elliot sagte, das sollen wir nicht. Ich habe dem Rettungsteam gesagt, es sei ein Unfall gewesen.«
    »Ausgezeichnet.« Ween nickte. »Wenn sich die Polizei doch einmischt, sagst du, du seiest im Bad gewesen und hättest nichts gesehen. Wir betreiben dieses Altersheim. Elliot wird angeben, dass es ein bizarrer Unfall gewesen sei. Er wollte den Wasserkocher auf die Terrasse tragen, ist ausgerutscht und in Ronnie gestürzt, der das Messer in der Hand hatte. Ronnie wird sich kaum darüber beschweren, dass wir die Sache vertuschen, da ihn die Wahrheit wegen Mordversuchs hinter Gitter bringen würde - und die alte Dame will sicher nicht, dass man ihren Sohn einsperrt.«
    James wunderte sich. »Warum das alles?«
    » Warum? « Ween lächelte. »Kannst du dir vorstellen, was die Presse aus so einer Geschichte machen würde? Survivors bringen siebenundachtzigjährige Dame dazu, ihr Testament zu ändern. Eifersüchtiger Sohn taucht auf und ersticht Gemeindevorsteher. Das könnte sich zu einem nationalen Skandal ausweiten und uns Millionen an Einnahmen kosten.«
    »Aber …«, stieß James völlig entsetzt hervor.
    Ween schnitt ihm streng das Wort ab. »Du musst das verstehen, James: Wenn die Teufel ihre Krallen in unsere Organisation schlagen, dann werden sie uns in Fetzen reißen. Das ist ein Angriff auf die Survivors, direkt aus den tiefsten Tiefen der Hölle.«

    James erinnerte sich daran, dass er auf einer Mission war, und überlegte, was ein Engel wohl in solch einer Situation sagen würde. »Vielleicht sollte ich lieber beten.«
    Ween nickte. »Das ist eine gute Idee. Welche Zimmernummer hat Emily?«
    »Sechsundachtzig.«
    Ween zog ihr Handy hervor, rief im Gemeindezentrum an und begann, Befehle zu geben. »Zwei Leute fahren sofort zum North-Park-Altersheim, Zimmer sechsundachtzig. Das ganze Zimmer wird mit Seife und heißem Wasser geschrubbt, einschließlich der Gartenmöbel und der Terrasse. Sucht den Wasserkocher und sammelt alle Plastikscherben ein

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