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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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mitgeschleift.“ Andy atmete geräuschvoll ein, wie ein Klempner, der einen Kostenvoranschlag schätzt. „Ich nehme an, uns bleibt nichts, außer die Reste aufzukehren, wie üblich.“ Er schüttelte den Kopf. „Jedenfalls ist Selbstmord durch das Springen von einem Wolkenkratzer kein Fall fürs Sonderkommando, oder? Ich hätte eher gedacht, dass du damit beschäftigt bist, diese Obdachlosenmorde aufzuklären. Ist ’n Serienkiller, oder?“ Er ließ sich von ihrem Schweigen nicht aufhalten. „Kannst du uns nicht irgendetwas verraten, Gwen? Oder gehörst du nicht mehr zum Team?“
    „Ich würde es jedem einzelnen von euch verraten“, sagte sie. „Aber dann müsste ich selbst zum Serienkiller werden.“
    Andy betrachtete sie gedankenverloren. „Ich fange an, dir zu glauben, wenn du so etwas sagst.“ Er verbarg seine Enttäuschung schlecht. „Nun ja, dann gebe ich mal besser dem Forensikteam Bescheid.“
    „Dieses Mal nicht, Andy.“ Gwen fühlte wieder diese schneidende Unsicherheit, die Ahnung, dass sie ihre Freunde von der Polizei unbeholfen abblitzen ließ. Sie hatte noch keine elegante Methode gefunden, das zu tun.
    Wie um das zu unterstreichen, kam Owen brüsk auf sie zu. „Kommst du, Gwen?“ Er war direkt vor Andy stehen geblieben, als würde er gar nicht existieren. „Tosh zieht gerade ihre Gummihandschuhe an, und das willst du nicht verpassen.“ Owen ging um den Bus herum.
    Gwen zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Und da wir gerade dabei sind“, sagte sie, als sie sich zum Gehen umwandte. „Du willst doch nicht über das Aufräumen reden, während mein Boss zuhört.“
    Andy blickte beschämt zu Boden. „Mitch? Ja, ich habe gehört, dass er sich am Tatort übergeben hat.“
    „Ich hoffe, es geht ihm besser.“
    „Nicht wenn seine Kameraden das herausfinden, nicht wahr? Ich glaube, er wird darüber hinweg sein in etwa … acht Monaten? Aber du weißt ja, wie Mitch ist. Er ist ein kleiner ...“ Andy brach ab, weil Gwen ihm ein bedeutungsvolles Lächeln über die Schulter in Richtung der Absperrung schenkte. „Ah, verstehe. Nun … wir sehen uns.“
    Er machte auf dem Absatz kehrt und zog sich vom Tatort zurück. Gwen war sich nicht sicher, aber sie glaubte, dass er noch ein sarkastisches „Ma’am“ gemurmelt hatte, bevor er gegangen war.
    „Hey, warte!“, rief Owen, als Gwen wieder an der Vorderseite des Busses erschien. „Nein, nicht du, Schätzchen.“ Er stand auf und schlug gegen einen unbeschädigten Teil der Windschutzscheibe. „Tosh, was machst du mit dem Busfahrer?“
    Toshiko erschien am Fenster der Fahrerseite. „Er ist nicht mehr fähig, weiterzufahren.“
    „Das kannst du laut sagen. Würdest du mal den Rückwärtsgang einlegen? Ich möchte, dass noch etwas von ihm für die Autopsie übrig bleibt.“
    Es gab ein furchtbares Schleifen in der Kupplung, und der ganze Bus schien zu erzittern. Mit einem weiteren widerwilligen Stöhnen und einem alarmierenden Zischen der Luftdruckbremsen bewegte sich das Vehikel langsam rückwärts. Unter dem Bus tauchte die blutige Sauerei auf, die einst Guy Wildman gewesen war. Er musste mit dem Kopf zuerst auf dem Bus aufgekommen sein, bevor er auf das Pflaster der Straße aufschlug und ein Stück weit mitgeschleift wurde. Wildmans Extremitäten standen in anatomisch unmöglichen Winkeln ab. Die zerschmetterten Überreste seines Kopfes lagen in einer blutigen Pfütze, die ihn wie ein grauenhafter Heiligenschein umgab. Es war so viel Blut, dass es eine reflektierende Oberfläche bildete, in der Gwen erkennen konnte, dass die Straßenlaternen rund um die Unfallstelle angeschaltet worden waren.
    Owen betrachtete die zerfledderten Überreste. „Das wird wieder die Touristen verschrecken. Die sind gerade erst über den Tod von Gene Pitney in dem Hotel auf der anderen Straßenseite hinweggekommen. Erinnerst du dich daran? Er war in Cardiff auf Tour und ist in seinem Hotelzimmer tot umgefallen.“
    „Wir furchtbar“, sagte Gwen.
    „Ich glaube, da hat etwas sein Herz ergriffen“, zitierte Owen Pitneys bekanntesten Song, während er mit dem Finger gegen die Leiche drückte. „An so etwas hatte die Rezeptionistin wohl nicht gedacht, als sie sagte, dass er vor 10 Uhr auschecken müsste.“ Er hielt eine kleine Tageslichtlampe neben die Leiche und begann, sie mit einer Digitalkamera zu fotografieren.
    Gwen hatte Owen jetzt schon an so vielen Tatorten erlebt und war immer noch erstaunt, wie distanziert er die Dinge sah. Sie fragte sich,

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