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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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im achten Stock zurückgelassen, als sie heruntergeeilt war, um nach Wildman zu sehen. Wer wusste schon, was Jack seitdem dort oben gemacht hatte. Sie erinnerte sich, dass er nachts gerne von verschiedenen Aussichtspunkten die Stadt betrachtete. Vielleicht hatte er die Chance genutzt, um die Aussicht zu genießen. Er hatte sich wohl dafür entschieden, mit Stil wieder herunterzukommen, denn er benutzte den Bauarbeiter-Lift an einer Seite des Gebäudes. Während der Fahrstuhl langsam hinter der Sperrholzwand verschwand, die das untere Stockwerk umgab, sprang er auf die hölzerne Absperrung und von dort aus die restlichen zwei Meter agil wie eine Katze herunter.
    „Was Verhöre angeht“, sagte Jack, „war das nicht gerade mein bestes. Hey, wer hat den Bus dort geparkt?“ Er warf einen Blick dahinter auf die sich zusammenrottenden Gaffer. Weitere potenzielle Augenzeugen beugten sich aus den Fenstern der oberen Stockwerke in benachbarten Gebäuden. „Ich schätze, wir könnten versuchen, hier weiterzumachen. Allerdings werden wir diesen Haufen Neugieriger ebenso schwer von der Leiche fernhalten können wie Fliegen von einem Hundehaufen. Bringt ihn zurück zur Basis und macht die Autopsie dort.“
    „Oh super“, maulte Owen. „Wir haben bereits eine Leiche im Wagen, und jetzt müssen wir uns auch noch zusammen mit dem Kadaver reinquetschen.“
    „Hör auf zu quengeln. Das Auto ist größer, als es aussieht“, sagte Jack. „Gwen und ich fahren mit dem anderen Auto.“
    „Lass mich mal nachdenken“, sagte Owen, als würde er laut zu sich selbst sprechen. „Wessen Gespräche würden mich auf der Fahrt besser unterhalten – die eines toten Typen oder Jacks?“
    „Ich seh dich zu Hause“, sagte Jack.
    Gwen sah, wie Owens Gesicht sich verfinsterte, als er sich umdrehte und Jack nachblickte. Vielleicht war es nur ein Streich, den das Licht ihr gespielt hatte.
    Sie ging Jack hinterher, während Owen sich immer noch bei Toshiko beschwerte. „Lass uns die Leichen stapeln. Was ich jetzt brauche, ist ein echt großer Spachtel. Und Handschuhe. Ich hasse es, wenn ich Hirnmasse unter die Fingernägel kriege.“

FÜNF

    Toshiko verlagerte ihre Aufmerksamkeit von einem Monitor zum anderen. Der Displayrahmen auf ihrem Schreibtisch in der Basis enthielt allein sechs. Jeder zeigte einen anderen Aspekt ihrer Analyse oder einen Suchlauf, den sie gestartet hatte.
    Gwen stand hinter ihr und sah schweigend zu. Toshiko mochte es nicht, wenn jemand sie beobachtete, das hatte Gwen schon sehr früh festgestellt. Sie sagte, das erinnere sie zu sehr daran, wie ihr Vater ihr bei den Hausaufgaben geholfen hatte. Das ganze Lernen schien nicht vergebens gewesen zu sein, fand Gwen. Das war Toshikos Welt, auch wenn sich Owen gelegentlich über sie lustig machte. Toshiko war eine Komponistin, und Daten waren ihre Noten. Sie koordinierte alle Elemente ihrer orchestralen Melodie, zog sie zusammen, bis sie Sinn ergaben und jedes ein Teil einer Sinfonie anstelle einer Kakofonie aus undefinierbaren Geräuschen war. Für gewöhnlich war es wie ein Konzert, wenn Toshiko ihnen das fertige Stück so präsentierte, dass sie es auch verstehen konnten. Es war ein Meisterstück, entstanden aus einer unordentlichen Masse an Informationen.
    Toshikos Arbeitsstation in der Basis schien ähnlich zu sein: eine Masse an willkürlichen Gegenständen, die nur für sie ganz allein einen Sinn ergab. Jack hatte Toshikos Arbeitsweise einst als „kreatives Chaos“ beschrieben – allerdings in einem so bewundernden Ton, dass die anderen sich davon gern eine Scheibe abgeschnitten hätten. Nicht dass sich seine Arbeitsweise sonderlich von ihrer unterschied – auf dem Schreibtisch in seinem Büro, zwischen Papieren und alten Fernsehgeräten und Obstschüsseln, hatte Gwen eine Schale mit Korallenfragmenten entdeckt. Es sah aus, als wollte er versuchen, sie zum Wachsen zu bringen.
    Toshikos Station war die erste, die man sah, wenn man die Basis betrat. Ein Durcheinander aus Bildschirmen, vollgekritzelten Papierstapeln und verschiedensten Elektronikteilen. Dort stand sogar ein Rubik’s Cube, den sie in weniger als einer Minute lösen konnte. Owen verstellte ihn immer wieder und legte ihn auf ihren Schreibtisch zurück, wenn sie nicht hinsah. Sie ärgerte ihn damit, dass sie ihn jedes Mal wieder zurückdrehte, sogar als er einige der Aufkleber abgezogen und durch andere ersetzt hatte. Owens alternative Beschreibung für Toshikos Tisch war ,Teenagerzimmer‘.
    Gwen warf

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