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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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weg. Vorsichtig.“
    „Werden Sie mir meine Rechte vorlesen?“, fragte Wildman lächelnd.
    „Sie sind jetzt in Gewahrsam von Torchwood. Wir sind nicht die Polizei. Wir haben andere Methoden. Aber das wissen Sie ja bereits von Ihrer Arbeit bei Blaidd Drwg, oder? Und das bedeutet, dass wir Ihnen helfen können, Wildman. Was auch immer Ihr Problem ist.“
    Wildman hob ganz langsam seinen linken Arm, um seinen Häscher nicht zu alarmieren. Er blickte auf die klobige Uhr, die unter seinen verschmutzten Manschetten hervorlugte. „Zeitpunkt des Todes ...“, murmelte er vor sich hin. Dann ließ er seinen Arm sinken und betrachtete seine Füße, als ob er sie noch nie zuvor gesehen hätte oder als ob sie das Faszinierendste auf der ganzen Welt wären.
    Gwen glaubte, gesehen zu haben, wie sich Jacks Arm anspannte. „Machen Sie keinen Unsinn, Wildman. Ich treffe Sie locker von hier aus.“
    Wildman sah von seinen Schuhen auf. Er starrte an Jack vorbei auf Gwen. Er grinste jetzt, als wäre das alles ein gigantischer Scherz. Dann richtete er sein Grinsen wieder auf Jack.
    „Wir sehen uns“, sagte er fröhlich.
    Wildman ließ sich fallen. Seine Füße bewegten sich nicht. Seine Arme blieben ruhig an der Seite. Er fiel einfach rückwärts, wie bei einer Vertrauensübung und als würde ihn gleich jemand auffangen.
    Aber ihn konnte niemand auffangen. Das grüne Netz teilte sich geräuschlos hinter ihm. Guy Wildman lächelte immer noch, als er nach hinten kippte und kopfüber in den Tod stürzte.

VIER

    Gwen schob sich durch die Polizeiabsperrung. Sie sagte „Entschuldigung“ und „Tut mir leid“, während sie die Constables zur Seite schob, aber ihr Ton verhieß „Geht mir aus dem Weg!“ Sie wusste, dass die Beamten auf einen strengen Ton reagierten und auf diese Weise weniger schnell ihre Autorität anzweifelten. Sie waren es eben gewohnt, einfach nur Befehlen zu folgen, wenn sie klar und verständlich gegeben wurden. Das war eine Methode, die sie sich von den anderen Torchwood-Mitgliedern abgeschaut hatte, und sie funktionierte selbst bei der eher reservierten Toshiko. Gwen versuchte dabei trotzdem, höflich zu bleiben. Anders als Owen, der einfach nur mit seinem Ausweis wedelte, „Achtung!“ rief und sich durchdrängelte. Selbstsicherer zu klingen, bedeutete für Gwen, dass sie alles schneller erledigen konnte, schneller an ihr Ziel gelangte. Nicht dass Wildman noch irgendwo hingehen konnte. Seine letzte Reise hatte bereits nach ein paar Sekunden geendet.
    „Entschuldigung … Entschuldigen Sie … Danke … Halten Sie bitte diese Fußgänger da hinten auf ...“
    Es war nur dann ein wenig unangenehm, wenn sie ihren früheren Kollegen begegnete. So wie jetzt. Das Blaulicht eines Polizeiwagens blitzte über die dicklichen Gesichtszüge von Andy Davidson. Damals hatte er ihr die Grundbegriffe der Polizeiarbeit beigebracht. Jetzt musste sie ihn bitten, hinter der Absperrung zu bleiben.
    „Wir müssen damit aufhören, uns auf diese Art zu treffen“, sagte Andy. Trotzdem hielt er das schwarz-gelbe Absperrband für sie hoch. „Die Leute werden anfangen, über uns zu reden.“
    „Danke“, sagte sie und bückte sich unter dem Absperrband hindurch. „Ich vermute, die Leute reden so oder so, nicht wahr, Andy?“
    „Sonderkommando?“, sagte er. „Klar wird da viel geplappert, was denkst du denn?“
    Gwen entschloss sich, seine nächste, unausgesprochene Frage nicht zu beantworten: Was genau ist jetzt eigentlich dein Job, Gwen? Sie ließ sich von Andy die Straße entlangführen, vorbei an einem Ziehharmonikabus, der genau in der Mitte der Straße zum Stehen gekommen war.
    „Können wir den wegbewegen?“
    „Warte erst mal ab, was es da vorne zu sehen gibt“, antwortete er.
    Sie umrundeten die Vorderseite des Busses. Die Windschutzscheibe sah aus wie ein verrücktes Spinnennetz aus gesplittertem Glas, auf dem sich eine Blutspur über die gesamte Länge zog. Der Dieselmotor ratterte noch. Und die zerschmetterten Überreste von Guy Wildman lagen unter den Vorderrädern.
    „Dieser Kerl war echt entschlossen, sein Ziel zu erreichen.“ Andy schob seine Mütze nach hinten, damit er nach oben sehen und zeigen konnte. „Fällt acht Stockwerke runter. Kracht auf einen Bus. Rutscht nach vorne. Der Bus hält nicht rechtzeitig an und gibt ihm den Rest.“
    Eine dunkle Pfütze breitete sich unter der Stoßstange aus wie eine Zielscheibe, deren Mitte Wildmans Kopf war.
    „Hat ihn ein paar Meter über den Asphalt

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