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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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einen Blick zu Owen hinüber und sah, wie er seine Tastatur aus seinem eigenen aufgetürmten Haufen aus Unordnung hervorkramte. Seine war die nächste Station. Er hatte die Tastatur auf dem Schoß und hämmerte auf die Tasten ein. Seine Methode unterschied sich grundlegend von Toshikos leichtfingrigem Tippen.
    Toshiko benutzte jetzt einen Datenstift, um einige ihrer Anzeigen zu beschriften. Auf den beiden Bildschirmen zu ihrer Linken lief eine lange Liste mit Namen herunter, fast zu schnell zum Lesen und mit Sicherheit zu schnell, um sie sich zu merken. Auf der rechten Seite zeigten die Bildschirme Wildmans Flucht durch das Stadtzentrum in ruckeligen Einzelbildern, die sie illegal aus Überwachungskameras besorgt hatte. Die beiden kleineren Bildschirme in der Mitte zeigten ein kombiniertes Satellitenbild der Umgebung des Blaidd-Drwg-Bürokomplexes. Toshiko markierte die lokalen Straßen als weiße Linien und fügte rote Punkte hinzu, um die Tatorte zu kennzeichnen. Gwen musste an die sich ausbreitende rote Pfütze mit Wildmans zerschmettertem Kopf in der Mitte denken. Diese an Blutspritzer erinnernden Markierungen auf Toshikos Anzeigen standen für die Fundorte seiner Opfer in der letzten Woche.
    Gwen trat näher heran, um besser sehen zu können. Toshiko entfuhr ein verärgerter Seufzer. „Du tropfst auf mich. Hallo?“
    „Entschuldige.“ Gwen ging wieder zurück. „Der Regen hat angefangen, bevor wir wieder beim Auto waren. Hat uns etwas überrascht. Es hat heute früh so schön ausgesehen. Und im Wetterbericht haben sie auch nichts darüber gesagt.“
    Toshiko wirbelte mit ihrem Stuhl herum. „Hör mal, warum setzt du dich nicht schon mal in den Konferenzraum? Ich schicke meine Ergebnisse in ein paar Minuten hoch.“
    Gwen nickte. „Okay.“ Sie sollte Toshiko wohl besser ihren Daten überlassen. Sie ging eine kurze Treppe hinunter, die zu dem Steg führte, der über das seichte Becken verlief. Sie fragte sich immer noch, wie genau die Basis mit dem überirdischen Gelände verbunden war. Ein Hinweis war die Säule aus rostfreiem Stahl, die vom Becken bis zur weit entfernten Decke reichte. Von dort ragte sie weitere gute zwanzig Meter über dem Pflaster des Roald Dahl Plass auf, direkt gegenüber vom Millennium Centre. Ständig strömte Wasser wie ein schimmernder Vorhang an allen Seiten der Säule herunter. Die Basis begann bereits, sich wegen der Algen grün zu färben, aber trotzdem fühlte sich die Luft dort niemals feucht an oder roch entsprechend. Der Wasserstand im Bassin selbst schien mit den Gezeiten zu steigen oder zu fallen. Einmal hatten sie darin eine einsame Brasse entdeckt, die dort ganz allein herumgeschwommen war, bis Owen sie gefangen, analysiert und zum Verzehr geeignet befunden hatte. Er hatte sie dann in der Küche der Basis im oberen Stockwerk zubereitet, was ihm für kurze Zeit den Spitznamen ,Mister Fish and Chips‘ eingebracht hatte.
    Gwen traf Jack am oberen Ende der Wendeltreppe, die zum Konferenzraum führte. Er trug immer noch seinen Mantel. Regenbogenfarbene Wassertropfen, die vom unregelmäßigen Licht der Basis merkwürdig erleuchtet wurden, glänzten auf seinem Kragen und seinen Schultern. Er blickte auf den Hauptbereich hinunter und genoss sichtlich den Anblick seines beschäftigten Teams.
    „Ich habe gesehen, dass du dich mit einem Polizisten unterhalten hast ...“
    „Andy?“
    „Ja. Hat er dir das Leben schwer gemacht?“
    „Nein, überhaupt nicht.“ Gwen überlegte, wie ihr Gefühl gewesen war, als sie in der Gasse mit Andy gesprochen hatte. Oder besser gesagt nicht mit ihm gesprochen hatte. „Manchmal hasse ich diese ganzen Geheimnisse. Ich wünschte, man würde mir einfach keine anvertrauen, weil dann kein Druck entsteht. Weißt du, was ich meine?“
    „Das ist Teil des Jobs“, sagte er.
    „Meine Mutter hat immer gesagt, dass man vor seinen Freunden keine Geheimnisse haben sollte. Wenn du deinen Freunden nicht trauen kannst, wem dann?“
    „Dann hat es auch keinen Sinn, deine Geburtstagsgeschenke einzupacken!“
    Gwen lachte. „Ah, das wäre kein Geheimnis. Sie würde sagen, das zählt als Überraschung.“
    „Und der Unterschied wäre …?“
    „Eine Überraschung ist etwas, von dem man jedem erzählt. Letztendlich. Du kannst keine Überraschungsparty feiern, wenn keiner auftaucht.“
    Nun lachte Jack ebenfalls. „Und ein Geheimnis ist etwas, das man seinen Freunden einem nach dem anderen erzählt?“ Er betrachtete sie gedankenverloren. Dann kratzte er

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