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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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sich mit dem Zeigefinger an der Stirn, und seine blassen Augen waren die ganze Zeit über auf ihre gerichtet. „Teilst du deine Geheimnisse mit jemandem?“
    Gwen wusste, was er meinte. Sie hatte gesehen, wie er in den Kopf geschossen worden war und es überlebte. Sie hatte ihn über einen unerklärlichen Vorfall sprechen hören, der der Grund dafür war, dass er nicht sterben konnte . Er fühlte Schmerzen, daran bestand kein Zweifel – er hatte nach dem Kopfschuss tagelang höllische Kopfschmerzen gehabt, obwohl kein Kratzer an ihm zu sehen gewesen war. Sie wusste nicht, was genau seine Unsterblichkeit alles mit einschloss. Ob eine Krankheit, ein katastrophaler Unfall oder vom Feuer verbrannt zu werden, ausreichte, um ihn für immer dahinzuraffen. Und zu allem Überfluss war sie die Einzige, die davon wusste. Ianto, Toshiko und Owen waren ahnungslos. Jack hatte sie nicht explizit darum gebeten, es geheim zu halten – er schien einfach zu wissen, dass sie es tun würde. Stillschweigendes Einvernehmen.
    Jack beobachtete immer noch ihre Reaktion. „Und was ist mit Rhys?“
    Was soll schon mit ihm sein , dachte sie. Sie verbarg jeden Tag Dinge vor ihrem Freund. Sie konnte ihm nicht die Wahrheit über Torchwood erzählen. Er konnte nicht verstehen, warum sie Tag und Nacht Bereitschaft hatte. Und er fragte sie nie danach. Ein weiteres wortloses Einvernehmen. Oder nicht? Wenn sie nicht darüber sprach, wie konnte sie sich dessen dann sicher sein?
    „Vernachlässige nicht dein eigenes Leben“, sagte Jack. „Du darfst es dir nicht aus den Fingern gleiten lassen. Torchwood kann alles vereinnahmen. Und jeden ...“
    Seine Stimme verstummte. Er hatte gesehen, wie Ianto, ihr Rezeptionist, die Treppe heraufkam. Ianto war etwa in ihrem Alter, vielleicht ein paar Jahre jünger, und sah ihrer Meinung nach gar nicht mal so übel aus. Sie hatte sich noch kein rechtes Bild von ihm gemacht. Er schien glücklich damit zu sein, die banalen Aufgaben bei Torchwood zu übernehmen – etwas zu holen oder zu bringen, ob es nun eine Einkaufstüte von Tesco oder ein Leichensack mit einem Weevil darin war.
    Er ging auf die Kaffeemaschine zu und lächelte, als er entdeckte, dass sie an das Balkongeländer gelehnt dastanden. „Entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie gar nicht gesehen.“ Er schwenkte eine frisch ausgewaschene Kaffeekanne. „Ich wollte mir grad noch einen besorgen.“
    Jack lächelte. Er ließ seinen Mantel in einer fließenden Bewegung von seinen Schultern gleiten und hängte ihn über das Geländer. „Ianto, du hast mein Bedürfnis nach etwas Warmem und Feuchtem vorausgeahnt.“
    Ianto verdrehte theatralisch die Augen. „Sehr amüsant. Ich hätte wissen sollen, dass Sie alles, was ich sage, sofort übertreffen wollen.“
    „Hättest du wohl gern“, entgegnete Jack. Er bedeutete Gwen mit einer Geste, ihm durch die Glastür in den Konferenzraum zu folgen. „Wir führen ihn uns hier zu Gemüte, Ianto. Danke.“
    Als sie eintraten, lösten sie damit die Bewegungsmelder aus, und das Licht ging an. Gwen blickte nach unten über die Basis, vorbei an der Stahlsäule und ihrem schimmernden Wasserfilm, wo Toshiko und Owen ihre jeweilige Arbeit beendeten. Das aufflackernde Licht erregte Toshikos Aufmerksamkeit, und sie gab Gwen ein fröhliches „Daumen hoch“-Zeichen, um anzuzeigen, dass sie fast fertig war.
    Im gleichen Moment ertönte ein Summen aus dem Plasmabildschirm an der Wand hinter Gwen. Der große Bildschirm war in vier Teile geteilt, und Gwen erkannte einige Bilder als die wieder, die Toshiko unten analysiert hatte.
    Sie und Jack verbrachten einige Minuten damit, die Bilder zu betrachten. Wieder erinnerten die roten Flecken sie an Wildmans blutige Überreste am letzten Tatort.
    Toshiko gesellte sich zu ihnen und setzte sich stumm ans andere Ende des ovalen Konferenztischs. Mit ihren hinter ihrer Brille versteckten, elfenartigen Augen sah sie blinzelnd auf den Bildschirm des PDAs, den sie bei sich trug.
    Eine Minute später waren Owens klappernde Schritte auf der Metalltreppe zu vernehmen, als er – wie immer zu spät – dazustieß. Er trug immer noch seinen Laborkittel über dem zerknitterten T-Shirt. Als er es bemerkte, pellte er sich aus dem Kittel, sah, dass er ihn nirgendwo aufhängen konnte und warf ihn zusammengeknüllt unter den Tisch, bevor er sich setzte.
    Sie ließen sich auf ihren Plätzen nieder, während Ianto den frischen, dampfenden Kaffee brachte und dafür von allen ein gemurmeltes Danke

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