Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
Vom Netzwerk:
konnte.“
    „Du kannst nicht schlafen, wenn Gwen arbeitet?“
    Er sah auf das Tischtuch hinab. „Ich fühle mich einsam, wenn sie nicht da ist“, sagte er. „Das ist erbärmlich, oder?“
    „Ich finde es eher süß.“
    Er sah zu Lucy auf und dachte nicht so recht darüber nach, was er gerade tat. Als ihre Blicke sich trafen, durchlief ihn ein Zittern. Ein Teil von ihm wollte wegsehen, der andere wollte für immer in ihren Blicken versinken. Schließlich wandte er die Augen ab, blickte dann zurück, um zu sehen, was sie tat. Als er bemerkte, dass sie das Gleiche getan hatte, errötete er.
    Und sie ebenfalls.
    Ihre Augen waren braun, mit grünen Sprenkeln, und ihre Wimpern waren erstaunlich dicht. Sie hatte Sommersprossen auf den Wangen und der Nasenspitze. Ihr Mund wirkte weich. Er konnte sehen, dass ihre Zungenspitze die Zähne berührte.
    „Sie redet nie darüber, was sie gemacht hat“, sagte er plötzlich und war über seine eigenen Worte überrascht. „Das macht mir irgendwie Sorgen. Ich weiß, dass alles total geheim ist, und ich weiß, dass es einen Grund dafür gibt, dass sie mir keine Einzelheiten berichten kann. Es wäre aber nett, wenn sie mir wenigstens die Highlights erzählen würde. ‚Hey, ich habe mich heute mitten in einen Sklavenhändler-Kongress hinein abgeseilt!‘ Oder: ‚Jemand hat mit einem Maschinengewehr auf mich gefeuert und ich habe mir meine schöne weiße Bluse verdorben.‘ Aber sie sagt nie etwas. Nur: ‚Gott, bin ich müde.‘ Jeden Abend.“ Er lachte bitter.
    „Schau mal“, sagte er, „das hier ist … Oh, Scheiße. Wollen wir gehen? Es ist schon spät.“
    Statt zu antworten, streckte Lucy den Arm über den Tisch und legte ihre Hand auf seine. Er fühlte, wie ihn ein Zucken durchlief. „Ich würde dir gerne helfen“, sagte sie leise. „Du warst heute Abend so nett zu mir und ich möchte dir helfen, damit es für dich besser läuft. Wenn ich das darf.“
    „Ich bestelle die Rechnung“, sagte er. Er hätte schwören können, dass er seiner Hand eine Nachricht gesendet hatte, dass sie unter der ihren hervorkommen sollte. Aber irgendwie war diese Nachricht nicht angekommen. Seine Hand blieb genau da, wo sie war.
    Und dank der unabänderlichen Gesetze der kosmischen Ironie, an die Rhys genauso wenig glaubte wie an anderes spirituelles Zeugs, war das genau der perfekte Moment für Gwen, um das Restaurant zu betreten.

Owen pfiff wieder vor sich hin.
    Wenigstens vermutete Toshiko, dass es Owen war. Jack befand sich in seinem Büro und machte das, was er dort eben machte, Ianto war in der Touristeninformation, die ebenfalls als Eingang diente, und Gwen war gegangen. Toshiko vermutete, dass sie zurück zum Dinner mit ihrem Freund wollte. Also waren Toshiko und Owen die Einzigen im zentralen Atrium der Basis – und sie war nicht diejenige, die vor sich hin pfiff.
    Wenn sie allerdings die Ruhe und den Frieden der nächtlichen Basis durch Pfeifen hätte stören wollen, dann wäre es eine eher sanfte und mystische Melodie gewesen. Nicht so ein schiefes Heulen, das sich anscheinend zufällig über mehrere Oktaven hoch und runter erstreckte.
    Sie versuchte, es zu überhören, indem sie sich noch stärker auf das vor ihr auf dem Tisch liegende außerirdische Gerät konzentrierte. Irgendetwas an dem lavendelfarbenen Ton der Hülle und den glatten Rundungen erinnerte sie an japanische Kunstwerke: In die Oberfläche waren Muster eingeritzt, die an Kalligrafie erinnerten. Die Farbe ähnelte dagegen den Hokusai-Radierungen, die ihr Vater so liebte, obwohl dieser Apparat natürlich nicht von dieser Welt war. Ihr Gehirn suchte nur nach Vergleichen, Verbindungen, Ähnlichkeiten. Dieses Stück sah merkwürdig vertraut aus, wenn man es mit den zackigen, scharfkantigen Technologien verglich, die sie sonst untersuchen musste.
    Toshiko hatte ihre Untersuchungen mit einem Mikrowellen-Bildgenerator begonnen, um sich ein Bild davon zu machen, was sich unter der Schale befand. Genauso stellte sie es sich vor: Als eine Schale, die etwas Zartes, Verletzliches im Inneren schützte. Das Bild war in verschiedenen Schattierungen von Grün und Blau verwischt. Also musste sie den Ultraschallscanner benutzen, und mittels der Vibrationen eine Abbildung der inneren Struktur erstellen. Das Resultat war zweideutig. Es gab definitiv Hohlräume in der Schale, die durch dichtere Gebilde voneinander getrennt waren. Aber das Bild war nicht so klar, wie sie gehofft hatte. Dann rollte sie das fahrbare

Weitere Kostenlose Bücher